Jürgen Schüttler

Jürgen Schüttler (* 19. Dezember 1953 in Bonn) ist ein deutscher Anästhesist und ehemaliger Dekan der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch von Volksschule und des Kardinal-Frings-Gymnasiums in Bonn absolvierte Schüttler 1973 das Abitur. Von 1971 bis 1973 beteiligte er sich erfolgreich am Wettbewerb Jugend forscht und erreichte mehrere Landessiegerpreise. 1974 begann er das Studium der Medizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn. Nach Approbation als Arzt 1980 und Promotion zum Dr. med. 1982 mit einer Arbeit zur Klinischen Pharmakokinetik von Fentanyl unter besonderer Berücksichtigung eines respiratorischen Rebound-Phänomens arbeitete er als Assistenzarzt und Wissenschaftler an der Universität Bonn, sowie an der Stanford University in Palo Alto (USA). 1986 habilitierte sich Schüttler in Bonn für das Fach Anästhesiologie mit der Arbeit Pharmakokinetische und -dynamische Modellbildung für die intravenösen Anästhetika Ketamin, Etomidat und Propofol. 1991 wurde er zum Professor ernannt und hatte die Position eines Leitenden Oberarztes der Anästhesiologischen Universitätsklinik Bonn inne. Seit 2022 ist Schüttler Seniorprofessor für Anästhesiologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und für den Aufbau des Medizincampus Oberfranken in Bayreuth zuständig. Von 1995 bis 2022 war Jürgen Schüttler Direktor der Anästhesiologischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen und Ordinarius für Anästhesiologie. Von 2008 bis 2019 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und[1]

Schüttler war von 2001 bis 2008 Schriftführer der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) sowie von 2008 bis 2011 deren Präsident bzw. Vizepräsident und leitete 2010 den Deutschen Anästhesie-Kongress in Nürnberg. Von 2016 bis 2022 war Schüttler Präsidiumsmitglied des Medizinischen Fakultätentages der Bundesrepublik Deutschland e.V. und hatte im Vorstand die Funktion als Schatzmeister inne.

Schriften

  • Klinische Pharmakokinetik von Fentanyl unter besonderer Berücksichtigung eines respiratorischen Rebound-Phänomens. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1982
  • Pharmakokinetik und -dynamik des intravenösen Anaesthetikums Propofol (Disoprivan): Grundlagen für eine optimierte Dosierung. Springer Verlag, 1990, ISBN 3-540-52463-0.
  • Klinische Pharmakologie und rationale Arzneimitteltherapie: Symposium Bonn 1990. Thieme Verlag, 1992, ISBN 3-13-777901-4.
  • mit Judith Neglein und Frank Bremer: Checkliste Anästhesie. Thieme Verlag, 1999, ISBN 3-13-116891-9.
  • mit Elmar Biermann: Der Narkosezwischenfall. Thieme Verlag, 2003, ISBN 3-13-125181-6.
  • als Hrsg.: 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Tradition und Innovation. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 2003, ISBN 3-540-00057-7.
  • mit Helmut Schwilden (Hrsg.): Modern anesthetics. Springer Verlag, 2008, ISBN 978-3-540-72813-9.

Mitgliedschaften

Ehrungen

Sein Engagement um die Europäische Anästhesie wurde 2004 durch die Ehrendoktorwürde der rumänischen Universität Cluj-Napoca (Klausenburg) gewürdigt. Er erhielt für seine Leistungen als Arzt, Hochschullehrer und Wissenschaftler zahlreiche Preise und Auszeichnungen:

Quellen

  • Gemeinsame Presseveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) (online (Memento vom 19. März 2012 im Internet Archive), PDF-Dokument; 118 kB)
  • Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Anästhesiecongresses (DAC) 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Schüttler auf den Seiten des Dekanats der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  2. Mitgliedseintrag von Jürgen Schüttler (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Juni 2016.