Jürgen Kieser

Jürgen Kieser (* 20. August 1921 in Erkner; † 20. Mai 2019 in Neu Zittau) war ein deutscher Comiczeichner, Werbegrafiker und Karikaturist. Am bekanntesten wurde er durch die Zeichnung der DDR-Comic-Helden Fix und Fax in den Jahren 1958 bis 1987 für die Zeitschrift Atze.

Leben

Nach dem Besuch der Ingenieurhochschule Beuth in Berlin ging Kieser 1940 zur Luftwaffe und wurde Fluglehrer. 1945 arbeitete er als Landarbeiter in Westdeutschland; 1946 kehrte er heim. Er war dann als freischaffender Gebrauchsgrafiker tätig, 1949 arbeitete er als Dekorationszeichner und Dekorateur bei der Handelskette HO sowie als Atelierleiter, 1952 ging er als Pressezeichner zum neu gegründeten Verlag Junge Welt.

Erste Bildergeschichten entstanden für die Pionierzeitung Die Trommel, außerdem arbeitete er als freier Mitarbeiter bei Fröhlich sein und Singen (später FRÖSI), deren Profil er in den 1950er Jahren wesentlich bestimmte. Zudem schrieb und zeichnete er Bildergeschichten für die Wochenpost und andere Zeitschriften. Für das Comic-Magazin Atze schuf er 1955 die Figur des Berliner Jungen „Atze“. Nach verschiedenen Comics (Funnies) erschienen zwischen 1958 und 1991 350 Folgen der Mäuseabenteuer von Fix und Fax, die zu den langlebigsten Comic-Helden der DDR zählten. Seine Comicserie wurde seit 1994 in Sammelbänden nachgedruckt und beim Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag veröffentlicht.

Ein DEFA-Puppentrickfilm zur Fix und Fax-Comicserie mit dem Titel Dem Täter auf der Spur wurde 1969 im Auftrag des Deutschen Hygiene-Museums hergestellt. 1999 wurde ebenfalls auf der Grundlage einiger Fix und Fax-Comicfolgen ein Pilot-Trickfilm unter dem Titel Abenteuer mit Fix und Fax – Das fliegende Geschenk produziert. Der dazu ursprünglich geplante komplette Film konnte aufgrund fehlender Mittel nicht fertiggestellt werden.[1]

Kieser lebte in Neu Zittau. Er starb im Mai 2019, drei Monate vor seinem 98. Geburtstag[2].

Auszeichnungen

Literatur

  • Michael F. Scholz (Hrsg.): Das Jürgen-Kieser-Buch. Mosaik, Steinchen für Steinchen Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-932667-29-9.
  • Möller, Thomas (Hrsg.): Die Maus in uns ... Eine Hommage an Jürgen Kieser. Comicmuseum Neubrandenburg, Neubrandenburg 2019, Limited Edition, ohne ISBN.
  • Klassiker der DDR-Bildgeschichte / Ausg. 9. Fix und Fax und ihre Freunde 2007, Limitierte Erstaufl.
  • Michael F. Scholz: Besuch bei Jürgen Kieser. In: Die Sprechblase. Das deutsche Comic-Magazin, 1993 (18. Jg.), Nr. 134, S. 16–20.
  • Fix und Fax - der Wunschring Kieser, Jürgen. - Berlin : Mosaik, Steinchen-für-Steinchen-Verl., 2011
  • Michael F. Scholz: Kieser, Jürgen. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Fix und Fax. Lustige Mäuseabenteuer. Bilder und Verse von Jürgen Kieser. (Sammleredition hrsg. von Michael F. Scholz), Berlin 1994–2001, (25 Bd.).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hanno Moritz Kunow: "Fix und Fax"-Schöpfer Jürgen Kieser ist tot. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Rundfunk Berlin-Brandenburg. rbb24.de, 21. Mai 2019, archiviert vom Original am 23. Mai 2019; abgerufen am 21. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb24.de
  2. Fix-und-Fax-Schöpfer Jürgen Kieser gestorben. auf www.bo.de
  3. Distel erhält Preis!, Die Distel vom 3. Oktober 2010
  4. F.-B. Habel, "Ah, Ossis!", in: junge Welt, 22. August 2019.
  5. Möller, Thomas (Hrsg.): Die Maus in uns ... Eine Hommage an Jürgen Kieser. Comicmuseum Neubrandenburg, Neubrandenburg 2019, Limited Edition, ohne ISBN. (Das Buch zur Ausstellung)