Jüdischer Friedhof (Stavenhagen)

Jüdischer Friedhof in Stavenhagen - Signatur Begr.Pl. - MTB 1880

Der Jüdische Friedhof Stavenhagen ist ein jüdischer Friedhof in der Stadt Stavenhagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.

Beschreibung

Der Friedhof lag einen Kilometer nordöstlich der Stadt im Stadtholz in der Nähe des Waldbades auf einer kleinen Anhöhe, in gleicher Entfernung zum Bahnhof.

Jüdische Friedhöfe wurden in den amtlichen Karten als Begräbnisplatz bezeichnet und mit einem L statt einem † signiert. Meistens wurden sie weiter außerhalb der Städte oder Gemeinden angelegt, überwiegend an den Scheunenvierteln oder ähnlichen abgelegenen Orten. In Stavenhagen befand sich der Friedhof in einem Wäldchen auf dem Os-Zug an der Bahnlinie weit vor der Stadt.[1]

Geschichte

Der jüdische Friedhof in Stavenhagen wurde 1764 angelegt und befand sich bis 1938 in sehr gutem Zustand. Beim Novemberpogrom 1938 wurde er verwüstet, die Friedhofshalle und der Leichenwagen verbrannten. Dennoch wurde er von den letzten in Stavenhagen lebenden jüdischen Einwohnern nochmals instand gesetzt. 1943 erklärte die Stadt den Friedhof zu ihrem Eigentum, ebnete das Gelände ein und forstete es auf.

Einige Jahre stand dort ein Sportlerheim. 1992 räumte die Stadt das Gelände, ist sich aber über die Zukunft des Platzes nicht schlüssig. Eine Gedenktafel informiert über den Platz und seine Geschichte.

An der Malchiner Straße steht noch ein abbruchreifes Fachwerkhaus, das seit 1880 die Synagoge der Gemeinde war. Auch sie wurde in der Pogromnacht 1938 geschändet und angezündet. Später diente sie als Tischlerei. Einen Hinweis auf die Vergangenheit des Hauses gibt es nicht, auch kein anderes Erinnerungszeichen für die vertriebenen und ermordeten Juden aus Stavenhagen.[2]

Literatur

  • Michael Brocke, Eckehard Ruthenberg, Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). Institut Kirche und Judentum Berlin 1994, ISBN 3-923095-19-8. (Diese Quelle enthält zahlreiche Ungenauigkeiten und Fehler, ist daher wissenschaftlich-historisch nur sehr bedingt geeignet.)
  • „Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus“, Band II, Bonn 2000

Einzelnachweise

  1. Text: Forschungsprojekt „Jüdische Friedhöfe“ der Fachhochschule Neubrandenburg, veröffentlicht in: https://www.kleks-online.de/editor/?element_id=195859&lang=de
  2. Text: Forschungsprojekt „Jüdische Friedhöfe“ der Fachhochschule Neubrandenburg, veröffentlicht in: https://www.kleks-online.de/editor/?element_id=195859&lang=de

Weblinks

Koordinaten: 53° 42′ 0,8″ N, 12° 55′ 22,3″ O

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Jüdischer Friedhof in Röbel - leicht links Mitte - Signatur Begr.Pl.