Jüdischer Friedhof (Gleidingen)

Eingangstor
Grabstätten

Der Jüdische Friedhof Gleidingen ist ein jüdischer Friedhof in Gleidingen, einem Ortsteil der niedersächsischen Stadt Laatzen in der Region Hannover. Er ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

Geschichte

Der Friedhof an der Stichstraße "Am Judenfriedhof"(Lage), einer Verlängerung des Dammackerwegs, existiert vermutlich seit mindestens 1749[1]. Die erste festzustellende Bestattung, der älteste Grabstein, weist auf das Jahr 1840 (Levi Selig, 25. Stein[2]). Der jüngste Grabstein war lange Zeit der des Ehepaares Arnold und Else Frank, die 1936 und 1938 hier beerdigt wurden (30. Stein[3]). Aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sind insgesamt 52 Grabstätten mit 51 Grabsteinen erhalten[4].

Seit 1997 bestattet die jüdische Gemeinde Hannover hier wieder ihre Toten, da der Friedhof als nicht vollständig belegt galt. Hierzu wurde die ursprüngliche Friedhofsfläche (628 m²) um vorhandenes Ackerland (636 m²) erweitert[5].

Bis Mitte der 1990er-Jahre fand auch die jährliche Gedenkfeier am 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht, auf dem jüdischen Friedhof statt. Seitdem wird sie an der Gedenkstätte zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde Gleidingens und die Synagoge, die an der Thorstraße ihren Standort hatte, durchgeführt. Der Friedhof ist heute im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R.[6]

Literatur

  • Rüdiger Kröger: Gleidingen (heute Laatzen-Gleidingen). In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5, S. 612–617 (Jüdischer Friedhof Gleidingen: S. 612, S. 615 f.)
  • Dokumentation durch Friedel Homeyer im Auftrag des Landkreises Hannover (1982)
  • Friedel Homeyer: Gestern und Heute. Juden im Landkreis Hannover. Hannover 1984, S. 225–229.
  • Friedrich John: Gleidingen 983 – 1983. Broschüre aus Anlaß der 1000-Jahrfeier der Ortschaft Gleidingen. Laatzen: Stadtdirektor – Schul- und Kulturamt, ca. 1983. GWLB-Signatur: ZEN 86/20549
  • Angela Langner: Der jüdische Friedhof in Gleidingen, Laatzen 2012, herausgegeben von der Stadt Laatzen.

Weblinks

Commons: Jüdischer Friedhof Gleidingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kim Hüsing: Steine als Spuren? – Juden in Gleidingen (Memento vom 12. September 2014 im Internet Archive), S. 5.
  2. Angela Langner: Der jüdische Friedhof in Gleidingen, S. 61.
  3. Angela Langner: Der jüdische Friedhof in Gleidingen, S. 71.
  4. Angela Langner: Der jüdische Friedhof in Gleidingen, S. 9.
  5. Angela Langner: Der jüdische Friedhof in Gleidingen, S. 9.
  6. Angela Langner: Der jüdische Friedhof in Gleidingen, S. 123.

Koordinaten: 52° 16′ 8,3″ N, 9° 50′ 58,1″ O

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Der Davidstern, Symbol des jüdischen Glaubens und jüdischen Volkes.
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Autor/Urheber: Uwe Mäurer, Laatzen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Jüdische Friedhof existiert mindestens seit 1749. Bestattungen sind noch feststellbar für die Jahre 1840 bis 1938 (1939). Aus dieser Zeit stammen 52 Grabstätten mit 51 Grabsteinen. Seit 1997 finden auf dem Friedhof wieder jüdische Bestattungen statt.
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Der Jüdische Friedhof existiert mindestens seit 1749. Bestattungen sind noch feststellbar für die Jahre 1840 bis 1938 (1939). Aus dieser Zeit stammen 52 Grabstätten mit 51 Grabsteinen. Seit 1997 finden auf dem Friedhof wieder jüdische Bestattungen statt.