Jüdischer Friedhof (Cronenbourg)
Der Jüdische Friedhof in Cronenbourg, einem Stadtteil von Straßburg im Elsass wurde 1910 angelegt. Er befindet sich an der Straße nach Oberhausbergen.
Der jüdische Friedhof in Cronenbourg ist heute der zentrale Friedhof der jüdischen Gemeinde von Straßburg. Nachdem der 1801 angelegte Friedhof in Koenigshoffen Anfang des 20. Jahrhunderts mit etwa 4000 Gräbern voll belegt war, wurde der Friedhof in Cronenbourg angelegt.
Der Friedhof weist mehrere Denkmale auf. 1951 wurde ein Mahnmal mit den Namen von 840 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Straßburg eingeweiht, die in der NS-Zeit deportiert und ermordet wurden. Ein weiteres Mahnmal, im September 1955 eingeweiht und im Dezember 2005 erneuert, erinnert an 86 Juden, die aus Auschwitz ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert und dort unter Leitung von August Hirt zu medizinischen Versuchszwecken umgebracht wurden. In der Trauerhalle des Friedhofes findet sich eine Gedenktafel mit den Namen der aus der orthodoxen jüdischen Gemeinde Adath Israel deportierten und ermordeten Gemeindemitglieder.
Auf dem Friedhof befindet sich ebenfalls eine Geniza.
Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten
- Jean Kahn (1929–2013), Präsident des CRIF und des Europäischen Jüdischen Kongresses
- Max Simon (1844–1918), Mathematikhistoriker und Mathematiklehrer
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 3: Ochtrup – Zwittau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08079-6 (Online-Version).
Weblinks
- Jüdischer Friedhof Cronenbourg bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
Koordinaten: 48° 35′ 24″ N, 7° 43′ 19″ O
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Strasbourg vue générale du cimetière israélite de Cronenbourg août 2013
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Strasbourg cimetière israélite de Cronenbourg sépulture des 86 victimes du Pr Hirt