Jüdischer Friedhof (Bremerhaven-Lehe)
Der Jüdische Friedhof Lehe ist ein jüdischer Friedhof in Lehe, einem Stadtteil im Stadtbezirk Nord der Stadtgemeinde Bremerhaven in der Freien Hansestadt Bremen. Auf dem Friedhof, der seit 1768 belegt wird, befinden sich 253 Grabsteine.
Am 12. März 2014 wurde der jüdischen Gemeinde in Bremerhaven ein Teil des Friedhofes Spadener Höhe übergeben.[1]
Literatur
- Peter Müller: Jüdischer Friedhof Bremerhaven.Jüdischer Friedhof, Bremerhaven ( vom 9. Dezember 2008 im Internet Archive)
- Dieter Riemer: Gab es im Mittelalter in Lehe Juden? In: Niederdeutsches Heimatblatt Nr. 490 (Okt. 1990) S. 2.
- Uwe Weiher: Lehe / Geestemünde (heute Ortsteile von Bremerhaven). In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2. Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5, S. 957–973. (Jüdischer Friedhof: S. 959, S. 962, S. 969, S. 972).
- Willy Wolff: Alte Friedhöfe in Lehe, 3. verb. Aufl. Bremerhaven 1998, S. 89–163 mit Abbildungen, Erläuterungen und Übersetzungen von 48 Grabsteinen.
Siehe auch
- Liste der Friedhöfe in Bremerhaven
- Nationalsozialismus in Bremerhaven
Weblinks
- Lehe. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland; hier: JÜDISCHE FRIEDHÖFE IN BREMEN Stand: 20. Februar 2003.
- Der jüdische Friedhof in Bremerhaven. Archiviert vom am 4. März 2016; abgerufen am 9. Juni 2019.
- Bilder vom Friedhof [1]
Einzelnachweise
- ↑ Grußwort von Oberbürgermeister Melf Grantz zur Übergabe des neuen jüdischen Friedhofs an die jüdische Gemeinde. Stadt Bremerhaven, 12. März 2014, abgerufen am 13. März 2014.
Koordinaten: 53° 34′ 23,6″ N, 8° 36′ 16″ O
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Autor/Urheber: Arnold Plesse, Lizenz: CC BY 3.0
Israelistischer Friedhof in Bremerhaven-Lehe, Kreuzburger Straße, Text auf der Info-Tafel am Eingang des israelitischen Friedhofs in Bremerhaven (Kreuzburgerstraße):"Seit 1731 lebten nachweislich Juden in Lehe. Der israelitische Friedhof wurde erstmals in der um 1765 entstandenen 'Kurhannoverschen Landesaufnahme' unter der Bezeichnung 'Juden-Kirchhoff' erwähnt und ist damit der älteste erhaltene Friedhof auf Bremerhavener Stadtgebiet. Wie damals bei jüdischen Friedhöfen üblich, wurde er außerhalb Lehes auf freier Flur angelegt. Zu erreichen war er über eine 280 Meter lange Allee von der Spadener Straße aus. Die wirtschaftliche Entwicklung durch die Gründung Bremerhavens, 1827, führte zu einem Aufschwung der israelitischen Gemeinde; 1933 gehörten ihr mehr als 300 Menschen an. Mit dem Zuwachs an jüdischen Mitbürgern wurde der Friedhof mehrfach vergrößert und 1925 ein repräsentativer Andachtsraum errichtet. Nach jüdischen Religionsvorschriften genießen die Toten ewiges Ruherecht. Grabstätten dürfen deshalb nicht neu belegt werden. Da nach jüdischem Glauben mit dem Tod kein Geld verdient werden darf, war der 1861 gegründete ehrenamtliche 'Beerdigungs- und Wohltätigkeitesverein' ('Chewra Kaddischa'), dem viele Gemeindeglieder angehörten, für Bestattungen und Friedhofsbetrieb zuständig. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren schlichte Grabsteine und kein Blumenschmuck üblich. Die allmähliche Anpassung der deutschen Juden an ihre Umgebung zeigt sich auch auf diesem Friedhof: Während die ältesten Grabsteine ausschließlich hebräische Inschriften aufweisen, wurden später hebräische und deutsche Texte gleichzeitig und seit Beginn dieses Jahrhunderts nur noch deutsche Texte verwendet. Der nationalsozialistische Völkermord an den Juden ist auf diesem Friedhof mittelbar dadurch ablesbar, daß mit Beginn der 40er Jahre der Friedhofsbetrieb plötzlich abbrach und bis heute nur noch wenige Bestattungen erfolgten. Nach dem Kriege konnte sich keine jüdische Gemeinde mehr um diesen kultischen Ort kümmern. 1953 übernahm das Gartenbauamt die Pflege des durch Bomben zerstörten Friedhofes und richtete ihn an Anlehnung an die jüdische Friedhofskultur wieder her. Als Gegenleistung erhielt die Stadt Bremerhaven die noch unbelegte, östliche Hälfte des Friedhofsgeländes mit der alten Zuwegung und der Ruine des Andachtsraumes, die 1957 abgerissen wurde. Der Friedhof gehört heute der israelisitschen Gemeinde im Lande Bremen. Er ist das letzte Zeugnis der einstmals lebendigen jüdischen Kultur in Bremerhaven."
Autor/Urheber:
Geschichtsmecki
, Lizenz: CC-0 1.0Lehe auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1768