Jüdischer Friedhof (Attendorn)

Jüdischer Friedhof Attendorn
Blick in Richtung Eingangstor

Der Jüdische Friedhof Attendorn befindet sich in der Stadt Attendorn im Kreis Olpe; er liegt an der Straße „Am Himmelsberg“ und ist als jüdischer Friedhof ein Baudenkmal.

Seit 1830 wurde das Gelände bereits als Friedhof genutzt.[1] Im Jahre 1864 erfolgte die offizielle Bestätigung als jüdischer Friedhof.[2] Am 11. Dezember 1870 fand auf dem Friedhof die erste nachweisbare Beerdigung statt.[3] Auf dem 961 Quadratmeter großen Gelände befinden sich 33 Grabsteine. Die hebräisch/deutsch abgefassten Grabsteininschriften sind aus der Zeit zwischen 1870 und 1936.

Die kleine Gemeinde der Attendorner mit jüdischem Glauben gehörte seit 1855 zum Synagogenbezirk Lenhausen (Finnentrop). Auf dem Friedhof wurden auch Juden aus Olpe beerdigt. Die letzte Bestattung fand im Jahre 1942 statt; Emil Stern hatte sich am 25. Juli 1942 das Leben genommen.[2][4]

Seit 2018 erinnert eine Stele auf dem Friedhof an die unbestatteten Attendorner Juden.[5]

Literatur

  • Hartmut Stratmann, Günter Birkmann: Jüdische Friedhöfe in Westfalen und Lippe. dkv, der kleine Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-924166-15-3.
  • Hartmut Hosenfeld: Ortsartikel Attendorn, in: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg, hg. von Frank Göttmann, Münster 2016, S. 155–164 Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen.

Weblinks

Commons: Jüdischer Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jüdisch in Attendorn: Jüdischer Friedhof, abgerufen am 11. Februar 2021.
  2. a b Sauerlandkurier (Bericht vom 21. Januar 2021 von Andrea Vollmert): Aufarbeitung für Wissenschaft und die Nachfahren: Jüdischer Friedhof Attendorn nun digitalisiert, abgerufen am 11. Februar 2021.
  3. Elfi Pracht-Jörns: Der Friedhof Am Himmelsberg. In: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil V: Regierungsbezirk Arnsberg. (=Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen, Band 1.3) J.P. Bachem Verlag, Köln 2005, ISBN 3-7616-1449-7, S. 460/461.
  4. Stern, Emil. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 11. Februar 2021 (deutsch).
  5. Charlotte Ortmann: Die Geschichten hinter den Gräbern des jüdischen Friedhofs. 28. Januar 2020, abgerufen am 23. Mai 2020 (deutsch).

Koordinaten: 51° 7′ 41,6″ N, 7° 54′ 21,3″ O

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Attendorn, Jüdischer Friedhof.JPG
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Denkmalgeschützter Jüdischer Friedhof in Attendorn, Am Himmelsberg (Blick vom Eingangtor). Der Friedhof wurde im Jahre 1830 eingerichtet und hat 33 Grabsteine. Die Attendorner Juden gehörten seit 1855 zum Synagogenbezirk Lenhausen (Finnentrop). Auf dem Friedhof wurden auch Juden aus Olpe beerdigt. Die letzte Bestattung auf dem Friedhof ist die von Betty und Emil Stern, die sich 1942 das Leben nahmen, um der Deportation zu entgehen. Ihnen wurde nach dem Krieg „im Gedenken“ ein Stein gesetzt. – Kleine Platte (v.r): Kind Hermann Lenneberg (†1883). Erste Reihe Grabsteine (v.r.): Julie Ursell (1813-1870), verm. Baumberger (Stein verwittert). Zweite Reihe (v.r.): Frau J. Böheimer, Isaac Böheimer (1812-1886)), Dr. med. Victor Cohn (1868-1911).
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Denkmalgeschützter Jüdischer Friedhof in Attendorn, Am Himmelsberg (Blick Richtung Eingang). Der Friedhof wurde im Jahre 1830 eingerichtet und hat 33 Grabsteine. Die Attendorner Juden gehörten seit 1855 zum Synagogenbezirk Lenhausen (Finnentrop). Auf dem Friedhof wurden auch Juden aus Olpe beerdigt; die letzte Bestattung fand 1942 statt. – Grabsteine vorne (v.r.): Johanna Lenneberg (1860-1924), Helene Reinhaus (1827-1904). Nächste Reihe (v.r.): Arzt Wolfgang Böheimer (1892-1919), Minna Ursell (1846-1927), Alma Ursell (1881-1906), Joseph Ursell (1838–1898).
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Der Davidstern, Symbol des jüdischen Glaubens und jüdischen Volkes.