Jüdischer Friedhof (Annweiler am Trifels)
Jüdischer Friedhof | ||
---|---|---|
Jüdischer Friedhof in Annweiler am Trifels | ||
Daten | ||
Ort | Annweiler am Trifels | |
Baujahr | 16. Jahrhundert | |
Grundfläche | 2.830 m² | |
Koordinaten | 49° 12′ 35,5″ N, 7° 58′ 52,1″ O | |
Der jüdische Friedhof in der Stadt Annweiler am Trifels im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz ist einer der ältesten erhaltenen jüdischen Friedhöfe im Bereich der Pfalz. Er ist ein geschütztes Kulturdenkmal.
Beschreibung
Der Friedhof, der heute eine Fläche von 2.830 m² hat, befindet sich oberhalb der heutigen Industriestraße, unterhalb der Madenburgstraße. Die Angaben über die Zahl der Grabsteine widersprechen sich: „Nach einer neueren Dokumentation befinden sich im älteren Teil 211, im neueren Teil 105 Grabsteine.“[1] – also insgesamt 316; „211 Grabsteine im alten, 316 im neuen Teil“[2] – also insgesamt 527.
Geschichte
Der Friedhof wurde bereits im 16. Jahrhundert belegt. Als Verbandsfriedhof war er Begräbnisplatz für Juden in einer weiten Umgebung: Albersweiler, Waldhambach, Eschbach, Bergzabern, Pleisweiler, Gleishorbach, Arzheim, Billigheim, Rohrbach, Göcklingen, Klingenmünster und Ingenheim.[3] Die jüdischen Gemeinden bzw. jüdischen Familien in diesen Orten zahlten zwischen 1606 und 1684 Abgaben nach Annweiler zur Unterhaltung und für die Nutzung des Friedhofes. Der älteste jüdische Grabstein ist auf das Jahr 1607 datiert und wurde einer Frau gewidmet.[4]
Nachdem um 1650 ein neuer Friedhof in Ingenheim angelegt worden war, setzte ein Teil dieser Orte seine Verstorbenen dort bei. Der Friedhof in Annweiler wurde dann vor allem von der Gemeinde in Albersweiler belegt.[1]
Der Friedhof wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert. Der neuere Teil wurde im Jahr 1875 angelegt. Im Jahr 1937 fand die letzte Beisetzung statt.[5] 2008 wurde das Areal mit den darauf befindlichen Grabmälern und seiner Umfriedung durch die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße – Untere Denkmalschutzbehörde „wegen seines Alters und der Fülle bemerkenswerter Epitaphien“, die ihn „zu einem der bedeutendsten in der Region“ machen, unter Denkmalschutz gestellt.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Alemannia Judaica: Annweiler am Trifels (VG Annweiler, Landkreis Südliche Weinstraße) Jüdischer Friedhof (der jüdischen Gemeinde Albersweiler)
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Südliche Weinstraße. Mainz 2021, S. 6 (PDF; 10 MB).
- ↑ Stadt Annweiler am Trifels: Jüdischer Friedhof. Abgerufen am 5. April 2021
- ↑ a b Kreisverwaltung Südliche Weinstraße: Rechtsverordnung zur Unterschutzstellung der Denkmalzone „Jüdischer Friedhof“ in Annweiler vom 31. Januar 2008. Abgerufen am 5. April 2021
- ↑ Der Friedhof in Annweiler. ViLE-Netzwerk e. V. Ulm. Abgerufen am 18. April 2018.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte für Rheinland-Pfalz, Deutschland
Autor/Urheber: Rudolf Wild, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Jüdischer Friedhof in Annweiler; im Vordergrund Grabsteine mit den segnenden Händen. Sie zeigen, dass der Verstorbene vom Priesterstamm der Kohanim abstammte
Autor/Urheber: Rudolf Wild, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Judenfriedhof in Annweiler; östlicher Teil mit Gräbern des 19. und 20. Jahrhunderts
Autor/Urheber: Rudolf Wild, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Jüdischer Friedhof oberhalb der Industriestraße in Annweiler
Autor/Urheber: Rudolf Wild, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grabstein eines Weinhändlers auf dem jüdischen Friedhof von Annweiler, symbolisiert durch Weinreben
Autor/Urheber: Rudolf Wild, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Jüdischer Friedhof oberhalb der Industriestraße in Annweiler