Jägersbrunn

Jägersbrunn
Stadt Starnberg
Koordinaten: 47° 59′ 8″ N, 11° 16′ 13″ O
Blick von Jägersbrunn auf das Verlandungsmoor im Naturschutzgebiet Maisinger See
Blick von Jägersbrunn auf das Verlandungsmoor im Naturschutzgebiet Maisinger See

Jägersbrunn ist ein Weiler innerhalb der oberbayerischen Kreisstadt Starnberg. Das Bayerische Landesamt für Statistik führt Jägersbrunn als eigenständigen Ortsteil Starnbergs.[1] Gemeindepolitisch ist die Ansiedlung dem Starnberger Ortsteil Perchting zugehörig, zu dessen Verwaltungsbereich sie bis zur Eingemeindung am 1. Mai 1978 gehörte.

Lage

Jägersbrunn liegt auf einer Höhe von 646 m ü. NHN etwa zwei Kilometer südlich von Perchting am Rande des Verlandungsgebiets des Maisinger Sees. Weite Teile seiner Flur gehören zum Naturschutzgebiet Maisinger See[2], das bereits 1941 unter Naturschutz gestellt wurde und damit zu den ältesten Schutzgebieten Bayerns zählt. Natura 2000, das Schutzgebietsnetz der Europäischen Union, erklärte diesen Landstrich im Jahr 2004 zum FFH-Gebiet.[3]

Jägersbrunn ist sowohl von Perchting als auch von Maising über eine Ortsstraße zu erreichen.[4]

Geschichte

Bayerns älteste Jugendherberge

Die Geschichte Jägersbrunns hat ihren Ursprung im Verkauf einer abgelegenen Wiese eines Perchtinger Bauern an das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH). Der Verein war von Richard Schirrmann gegründet worden, um günstige Unterkünfte für Jugendliche einzurichten und ihnen dadurch mehrtägige Wanderungen zu ermöglichen. Nach ersten Anfängen in bereits bestehenden Gebäuden – wie etwa in der DJH-Urzelle Burg Altena – folgte ab 1920 der Bau eigener Herbergen. In Bayern startete das Projekt 1924 in Jägersbrunn.[5] Damals erhielt der Weiler wohl auch seinen phantasievollen Namen in Anlehnung an einen kleinen Weiher, denn einen Flurnamen „Jägersbrunn“ gab es bis dahin nicht. Wegen Abwasserproblemen musste die Jugendherberge 1987 geschlossen werden. Die abgeschiedene Lage am Rande des Naturschutzgebiets wurde fortan als idealer Naturstudienplatz für Vogelbeobachtungen und Seminare des DJH genutzt.

2010 hatte die Peter Maffay Stiftung, die traumatisierten und benachteiligten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur Erholung bietet, die Gelegenheit das Ensemble zu übernehmen. Sie sanierte die alte Jugendherberge und eröffnete sie im folgenden Jahr als „Tabaluga-Haus Jägersbrunn“.[6] 2013 entstand auf dem Gelände für die Gastgruppen ein weiteres therapeutisches Ferienhaus, ein Haus zur Begegnung bei Musik, Spiel, Spaß und Meditation.[7]

Landschaftsmotive aus Jägersbrunn

Weblinks

Commons: Jägersbrunn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. BayernPortal, Amtliche Gemeindeteile, abgerufen am 25. März 2018.
  2. Protected planet Naturschutzgebiet Maisinger See, abgerufen am 25. März 2018.
  3. 8033373 Maisinger See.  (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 25. März 2018.
  4. BayernAtlas Geographische Lage von Jägersbrunn, abgerufen am 25. März 2018.
  5. Eva Kraus: Die ersten Jugendherbergen in Bayern. In: Historisches Lexikon Bayerns, abgerufen am 25. März 2018.
  6. Christine Setzwein: Jugendherberge wird Tabaluga-Haus. Artikel in der Süddeutschen Zeitung, Online-Version vom 11. April 2011, abgerufen am 25. März 2018.
  7. Christine Setzwein: Richtfest in Jägersbrunn. Artikel in der Süddeutschen Zeitung. Online-Version vom 25. September 2013, abgerufen am 25. März 2018.

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Wappen der Stadt Starnberg: Ein weißer Schild, darauf ein rechtsgerichteter goldbewehrter schwarzer Star auf einem dreigipfligen grünen Hügel.
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Ringelnatter in Jägersbrunn. Landschaftsschutzgebiet „Westlicher Teil des Landkreises Starnberg“ (LSG-00542.01).
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Starnberg, OT Perchting. Der namengebende Weiher in Jägersbrunn
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Starnberg, OT Perchting. Hainbuche in Jägersbrunn. Landschaftsschutzgebiet „Westlicher Teil des Landkreises Starnberg“ (LSG-00542.01).
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Starnberg, OT Perchting, Jägersbrunn. 1924, in der Blütezeit der Wandervogel-Bewegung, erbaute das Deutsche Jugendherbergswerk auf einer Wiese am Maisinger See Bayerns erste Jugendherberge. Nach einer umfassenden Renovierung wird das Gebäude heute von Peter Maffays Tabaluga-Stiftung als Ferienheim und Begegnungszentrum für traumatisierte Kinder genutzt.
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Blick auf den Bereich des Maisinger Sees, der durch das Hineinwachsen der Ufervegetation in das Gewässer einer starken Verlandung ausgesetzt ist.