Izola

Izola
Isola
Wappen von IzolaKarte von Slowenien, Position von Izola hervorgehoben
Basisdaten
StaatSlowenien Slowenien
Historische RegionKüstenland / Primorska
Statistische RegionObalno-kraška (Küste und Karst)
Koordinaten45° 32′ N, 13° 39′ O
Fläche28,6 km²
Einwohner15.922 (2008)
Bevölkerungsdichte557 Einwohner je km²
Postleitzahl6310
Kfz-KennzeichenKP
BootskennzeichenIZ
Struktur und Verwaltung
Website
Blick auf Izola

Izola (italienisch Isola, deutsch veraltet: Insel im Küstenländchen) ist eine Stadt an der adriatischen Küste Sloweniens, in der Region Primorska (Küstenland).

Bevölkerung

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (69,1 %) gab bei der Volkszählung 2002 Slowenisch als Muttersprache an. Wichtigste Minderheitensprachen sind Kroatisch (8,2 %) und Italienisch (4,3 %).[1]

Italienisch gilt auf Izola als anerkannte Minderheitensprache mit besonderem Schutz durch Art. 64 der slowenischen Verfassung. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es im Gebiet der heutigen Gemeinde Izola (dem damaligen Isola) eine mehrheitlich italienischsprachige Bevölkerung, die 1945/1954 floh oder vertrieben wurde.

Geschichte

Die Altstadt liegt auf der ehemaligen Insel, auf die sich der Name der Stadt zurückführen lässt. Die Nähe der Insel zum Festland führte bereits im ersten Jahrhundert zur Besiedelung. Später wurde die Insel durch die Errichtung einer Steinbrücke mit dem Festland verbunden. Im Jahr 1253 erklärte Izola ihre Selbstständigkeit mit eigener Gesetzgebung und Regierung. Im 13. und 14. Jahrhundert führte dies zu Stadtkriegen mit den Konkurrenzstädten Koper und Piran.

Der Kartograph Pietro Coppo kam 1499 nach Izola und hat mehrere bekannte Werke geschrieben und Karten gezeichnet. Eines seiner letzten Werke war 'Del sito de Listria', aus dem sich heute eine in Stein gemeißelte Reproduktion seiner Karte Istriens im Park Pietro Coppo im Zentrum von Izola befindet.

Ab dem 13. Jahrhundert gehörte Izola zur Republik Venedig. Pasquale Besenghi degli Ughi ließ 1775 das stattlichste und prachtvollste Gebäude, den Besenghi-Palast, errichten. Er entstammte einer venezianischen Familie und erbte von seinem Vater die umfangreiche Bibliothek, welche noch immer etwa 3000 Bücher und einige Handschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert enthält.

Im Jahr 1797 übernahmen im Frieden von Campo Formio die Habsburger die Macht in Istrien, und Izola gehörte zur Habsburger Monarchie und wurde in das Kronland Küstenland eingegliedert. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtmauer abgerissen, um mit dem Abbruchmaterial das Meer zwischen Insel und Festland aufzuschütten. In dieser Zeit entdeckte der Mineralquellenforscher und Minorit Chiaro Vascotto im Jahr 1820 eine Mineralquelle in Izola. Danach veranlasste er das Thermalbad des heiligen Petrus mit Hilfe einiger reicher Stadtbürger zu errichten. Das Mineralbad wurde im Jahr 1824 mit einem Saal für Tanz- und Musikveranstaltungen eröffnet. Vascotti sind sozusagen die Anfänge des Tourismus in Izola zu verdanken. Aus dem Bad wurde später ein Fischverarbeitungsbetrieb, auf dessen Gelände sich die Quelle befindet (Fabbrica Arrigoni, heute Fabrik Delamaris).

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Izola ein blühendes Städtchen, wie der folgende Eintrag in Meyers Konversationslexikon beweist: „Isola, Marktflecken im österreichisch-illyrischen Küstenland (Istrien), Bezirkshauptmannschaft Capo d'Istria, auf einem ins Meer vorspringenden Felsen, mit Zollamt, vorzüglichem Weinbau, Schwefelbad, Hafen und (1880) 5580 Einwohner.“[2]

Nach den K.u.K. Volkszählungen lebten 1900 in Isola/Izola 5326 Italiener, 20 Slowenen und 17 Deutsche.

1918 fiel Izola mit dem Großteil des Küstenlandes an Italien, 1947 an das Freie Territorium Triest (Zone B), bei dessen Auflösung 1954 an die jugoslawische Teilrepublik Slowenien.

Noch heute kann man aus der besonderen Architektur des Altstadtkerns die bewegte Geschichte der Stadt erkennen und die Fischereitradition der Stadt schlägt sich noch heute zum Teil im touristischen und kulinarischen Angebots Izolas nieder.

Die Firma Mehano hat hier ihren Sitz.

Marina

Die Marina Izola ist einer von mehreren Yachthafen in der Umgebung und somit bedeutend für den Tourismus in Izola. Der Yachthafen hat Liegeplätze für 700 Boote bis zu einer Länge von 30 m. Zur Marina gehören ein Urlaubsresort mit einem Hotel, Tennisplätze, ein Schwimmbad und ein Casino.[3]

Die Marina dient außerdem als Stützpunkt für Wassersportevents wie zum Beispiel den Austria Cup. Einige Regatten in Slowenien werden im Seegebiet vor der Marina Izola gesegelt.

Sehenswürdigkeiten

Das Museum der Schmalspurbahn Parenzana
  • Museum der Schmalspurbahn Parenzana und die Sammlung der Bahnmodelle: es ist eine der größten Modellbahnsammlungen weltweit.[4]

Berühmte Bürger

  • Pietro Coppo
  • Pasquale Besenghi
  • Bürgermeister Manzioli
  • Giovanni Thamar
  • Antonio Morona
  • Chiaro Vascotto
  • Franjo Ravnik
  • Bonaventura
  • Marino Contesini
  • Nino Benvenuti

Söhne und Töchter der Stadt

  • Giuseppe Perentin (1906–1981), italienischer Schwimmer
  • Nino Benvenuti (* 1938), italienischer Boxer
  • Vinicio Gerin, Tapferkeitsmedaille der italienischen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg
  • Tajda Lovšin (* 1998), Volleyball- und Beachvolleyballspieleri
  • Ema Hrvatin (* 2000), Handballspielerin
  • Martin Pečar (* 2002), Fußballspieler

Klima

  • Durchschnittstemperatur im Sommer: 28 °C
  • Durchschnittstemperatur im Winter: 5 °C
  • Sonnentage pro Jahr: 300
  • Regentage pro Jahr: 65

Weblinks

Commons: Izola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.stat.si
  2. Isola. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 45.
  3. www.marinaizola.com Infos zur Marina. Aufgerufen am 10. März 2014.
  4. Das Museum der Schmalspurbahn Parenzana und die Sammlung der Bahnmodelle, abgerufen am 9. Dezember 2011.

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Karte Izola si.png
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
View of Izola.jpg
Autor/Urheber: Alpenwiese, Lizenz: CC BY-SA 4.0
A view of Izola on a sunny day
Coat of arm Izola.png
Wappen der Gemeinde Izola, Slowenien
Museum of Parenzana in Izola.jpg
Autor/Urheber: Marco Almbauer, Lizenz: CC0
Museum der Schmalspurbahn Parenzana