Iwtschenko AI-14

Vorderansicht eines AI-14R
Rückansicht eines AI-14R

Der Iwtschenko AI-14 (russisch Ивченко АИ-14) ist ein sowjetischer Flugmotor. Das Kürzel AI nimmt auf den damaligen Leiter des gleichnamigen Konstruktionsbüros Alexander Iwtschenko Bezug, der für die Entwicklung des Triebwerks verantwortlich zeichnete. Nachfolger ist der Wedenejew M-14.

Entwicklung und Aufbau

Der 1950 zum Einsatz gekommene AI-14 ist ein luftgekühlter Viertakt-Neunzylinder-Sternmotor mit Vergaser und Lader. Er erschien in mehreren Ausführungen für den Einsatz sowohl in Flugzeugen als auch in Hubschraubern. In Polen und der ČSSR – dort als M-462 – erfolgte eine Lizenzfertigung.

Als Propellerantrieb mit den Bezeichnungen IR-14R und RF mit normalerweise zweiflügeliger Luftschraube dient ein Planetengetriebe mit Stirnrädern zur Untersetzung (0,309) und veränderlicher Steigung bis hin zur Segelstellung. Der dafür erforderliche Drehzahlregler ist an der Frontseite angebracht; an der Rückseite befinden sich zwei Zündmagnete, die Benzinpumpe, der Lader, der Generator, die Zahnrad-Ölpumpe, der für das Anlassen erforderliche Druckluftverteiler und der Drehzahlgeber. Jeder Zylinder verfügt über zwei Zündkerzen. Für den Einsatz in Agrarflugzeugen ist zusätzlich an der Rückseite eine Kupplung installiert, mit der etwa die Schleuderradanlage zur Ausbringung pulverförmiger Düngemittel in Betrieb genommen werden kann. Die Zwischenüberholzeit des AI-14RF wurde Ende 1969 mit 800 Stunden angegeben.

Im Hubschraubereinsatz als AI-14W oder WF übernimmt ein Axialgebläse die Zwangskühlung bei den für Drehflügler typischen niedrigen Geschwindigkeiten, Luftleitbleche sorgen für eine gleichmäßige Umströmung der Zylinder. Das in dieser Version verwendete Getriebe mit einer Untersetzung von 0,309 dient gleichzeitig zur Veränderung der Antriebsrichtung im Winkel von 90° von der Kurbel- zur Rotorwelle. Der mechanisch angetriebene Lader wird bei Erreichen der Startleistung selbstständig zugeschaltet.

Einsatz

Lizenzausführung M-462RF

Das Triebwerk kam und kommt auch in der heutigen Zeit bei verschiedenen Starrflüglertypen zum Einsatz. Dies waren bzw. sind im Wesentlichen die An-14, die Jak-12 sowie die Versionen A, P, PM und T der Jak-18. Die polnische bzw. tschechoslowakische Lizenzausführung fand und findet in der PZL-101 Gawron, der PZL-104 Wilga, der L-60 Brigadýr und der Z-37 Čmelák Verwendung. Die Hubschraubervariante wurde in den Kamow-Typen Ka-15 und Ka-18 genutzt.

Technische Daten

KenngrößeIwtschenko AI-14RFIwtschenko AI-14WF
Bohrung105 mm
Hub130 mm
Durchmesser1260 mm
Hubraum10,16 l
Durchmesser985 mm
Länge1107 mm
(mit Schaltkupplung bei Agrarversion)
1072 mm
(mit Gebläse)
Trockenmasse225 kg
(mit Schaltkupplung bei Agrarversion)
238 kg
Startleistung300 PS (221 kW) bei 2400/min280 PS (206 kW) bei 2450/min
Höchstleistung285 PS (210 kW) bei 2300/mink. A.
Dauerleistung250 PS (184 kW) bei 2050/min235 PS (173 kW) bei 2130/min
Reiseleistung150 PS (110 kW) bei 1730/min (60 %)
183 PS (135 kW) bei 1860/min (75 %)
120 PS (88 kW) bei 2000/min (60 %)
160 PS (118 kW) bei 2000/min (75 %)
Kraftstoffverbrauch205–290 g/PSh210–280 g/PSh
Oktanzahl9878

Literatur

  • Heinz A. F. Schmidt: Flugtriebwerke sozialistischer Länder. In: Flieger-Jahrbuch 1971. Transpress, Berlin 1970, S. 107/108.

Weblinks

Commons: Iwtschenko AI-14 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Flugmotor Iwtschenko AI-14R
Avia M462RFZ.jpg
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Sternmotor Avia M462RF Z aus einer LET Z-37 im Museum für Luftfahrt und Technik in Wernigerode
Ivchenko AI-14R Szolnok 2011 1.jpg
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Ivchenko AI-14R Soviet radial piston engine (displayed at the Hungarian Aviation Museum in Szolnok)