Iveco Eurocargo

Iveco Eurocargo
Hersteller:Iveco
Produktionszeitraum:1992–
Vorgängermodell:Magirus-Deutz MK-Reihe
Nachfolgemodell:

Der Iveco Eurocargo ist eine Modellreihe von Lastkraftwagen der italienischen Firma Iveco. Konzept und Design entstand im IVECO Design Center (Neu-Ulm) unter der Leitung von Leonhard Schmude mit Unterstützung von Italdesign. Direkt im ersten Jahr seines Debüt 1992 erhielt er die Auszeichnung „Truck of the Year“. Er deckt seit 1992 als Nachfolger der luftgekühlten MK-Baureihe von Iveco-Magirus, der X-Reihe von Iveco-Fiat und des Ford Cargo von Iveco-Ford den Bereich von 6,5 bis 26 Tonnen ab. Insgesamt sind vier Fahrerhaus-Varianten lieferbar: Kurzes/Langes Flachdach, Langes Hochdach & Doppelkabine. Wahlweise können nur die Hinterräder (4x2) oder alle Räder angetrieben werden (4x4). In Standardausführung wird der Eurocargo nur als Fahrgestell ausgeliefert, es besteht jedoch die Option den Eurocargo auch als Sattelzugmaschine umzubauen.[1]

In Südamerika wird ein ähnliches Modell als Iveco Tector angeboten.

Erste Generation

1. Generation
Produktionszeitraum:1992–2002
Motoren:8040 4/6 Zylinder + Tector 4/6 Zylinder

1992 erschien das Nachfolgemodell der MK-Baureihe, der erste EuroCargo. Im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell wurden nur noch wassergekühlte Motoren eingebaut.

Zweite Generation

2. Generation
Produktionszeitraum:2002–2008
Motoren:Dieselmotoren

2002 erschien die zweite Generation des Eurocargo.

Dritte Generation

3. Generation
Produktionszeitraum:2008–2016
Motoren:tector 4 + 6 Zylinder Euro5+EEV
Zul. Gesamtgewicht:7,5 – 18 t

2008 erschien die dritte Generation des Eurocargo (MY2008).

Vierte Generation

4. Generation
Produktionszeitraum:2016–Heute
Motoren:Dieselmotoren:
4,5–6,7 Liter
(118–235 kW)

Gasmotor:
6 Liter
(150 kW)

Zul. Gesamtgewicht:7,5 – 18 t

Der im September 2015 vorgestellte Eurocargo IV wird seit 2016 an Kunden ausgeliefert. Dabei setzt Iveco neben Dieselmotoren auch auf Erdgasmotoren.[2]

Motorisierung

Insgesamt stehen sieben Dieselvarianten und eine Erdgasvariante zur Verfügung. Die Tector-Baureihe besteht aus Vier-Zylinder-Motoren mit 4,5 l Hubraum und 160/190/210 PS sowie aus Sechs-Zylinder Motoren mit 6,7 l Hubraum und 220/250/280/320 PS. Alle Varianten sind Common-Rail Motoren und erfüllen Euro VI D.

Die Abgasreinigung erfolgt bei den Dieselmotoren mittels Hi-SCR. Beim Erdgasmotor wird ein 3-Wege-Katalysator eingesetzt.

Sowohl Motorisierung als auch Gesamtgewicht lassen sich an der Seite des Fahrerhauses ablesen. Die Typbezeichnung 120E18 bezeichnet z. B. 12,0 t zulässiges Gesamtgewicht und 180 PS Motorleistung.

Motorenvarianten (Stand 11/2020)

MotorHubraum (l)Leistung (kW)Drehmoment (Nm)
Diesel
Tector 54,5118680
137700
152750
Tector 76,7162800
185850
2061000
2351100
Erdgas
Tector 66,0150750

[3]

Getriebe

Verfügbar sind je nach Motorisierung 5-, 6- und 9-Gang-Getriebe. Automatisierte Getriebe sind mit Einführung des MY2008 verfügbar.

Einsatzzwecke

Viele EuroCargos (4x2) werden z. B. bei der Deutschen Post und DHL eingesetzt, wo sie als „Mautbrecher“ mit 11,9 t zGG und Kofferaufbau den regionalen Verteilerverkehr übernehmen. In dieser Hinsicht hat der EuroCargo durch sein geringes Eigengewicht einen Vorteil gegenüber Konkurrenzmodellen und ermöglicht so (geringfügig) höhere Zuladungen. Zur Gewichtsreduktion bestehen große Teile des Führerhauses aus Verbundwerkstoffen wie GFK.

Im Katastrophenschutz wird der Eurocargo sowohl vom Zivilschutz als Transportfahrzeug aber auch beim THW als 4x4 geländegängiges Fahrzeug mit kurzem Radstand eingesetzt.

Über die BwFuhrparkService GmbH verfügt auch die Bundeswehr über 227 Eurocargo Allrad-Fahrzeuge in ziviler weißer und militärischer bronzegrüner Lackierung.

Auszeichnungen

Der Iveco Eurocargo hat die Auszeichnungen „International Truck of the Year“ 1992 und 2016 erhalten. Die renommierte Auszeichnung wurde unter anderem verliehen, weil der Eurocargo der einzige mittelschwere LKW ist, der die strengen Euro VI Vorgaben mit einem erstaunlich weniger komplexen Abgasnachbehandlungssystem wirksam erfüllt. Zudem konnten die TCO (Kosten über die Lebensdauer) deutlich gesenkt werden.[4]

Zeitleiste Iveco Modelle Deutschland

Zeitleiste der in Deutschland angebotenen Lastkraftwagen von Iveco seit 1975
Gewichtsklasse1970er1980er1990er2000er2010er2020er
5678901234567890123456789012345678901234567890123
GeländewagenMassif
Transporter
und Kleinlaster
Daily IDaily IIDaily IIIDaily IVDaily VDaily VIDaily VII
X-Reihe, (Turbo-)Zeta
Leichte bis
mittelschwere Lkw
EuroCargo IEurocargo IIEurocargo IIIEurocargo IV
MK-Reihe (Vierer-Club-Fahrzeuge)
Mittelschwere bis
schwere Lkw
D-Reihe
M- und T-Reihe, TurboTech, TurboStarEuroStar, EuroTechStralis IStralis IIStralis Hi-wayS-Way
X-Way
BaufahrzeugeP-ReiheEuroTrakkerTrakker ITrakker IIT-Way
„Baubullen“-Haubenwagen, PA-Reihe
In Iveco gingen 1975 die Nutzfahrzeughersteller Fiat, Lancia, OM, Unic und Magirus-Deutz auf. In der Tabelle stehen folgende Farben für:
von Magirus-Deutz übernommene Modellevon OM übernommene Modellevon Fiat-Modellen abgeleitete Modellevon Santana-Modellen abgeleitete Modellevon Iveco selbst entwickelte Modelle

Weblinks

Commons: Iveco Eurocargo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Fahrzeuge: Eurocargo-Sattelzug als mobile Sparkassen-Filiale. 21. Oktober 2009, abgerufen am 20. November 2020.
  2. Einführung Eurcargo IV. Abgerufen am 20. November 2020 (deutsch).
  3. Prospekt Eurocargo. Abgerufen am 20. November 2020 (deutsch).
  4. Michael Dienst: International Truck of the Year 2016 (Memento vom 26. April 2016 im Internet Archive).

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2015+ Iveco EuroCargo Tipper Off Road.
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Betreuungslastkraftwagen (BtLKW) des DRK Kreisverband Köln in der Ausführung als Iveco
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Iveco 18T Eurocargo Rigids.

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Iveco 120-280 from the „Deutsche Post“ in the City of Traunstein, August 2021
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Hubarbeitsbühne (Teleskopbühne) WT 850 WUMAG elevant, auf schwerem LKW (Iveco EuroCargo)
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