Ivan Ljubičić

Ivan Ljubičić Tennisspieler
Ivan Ljubičić
Ivan Ljubičić 2008 in Umag
Nation:Kroatien Kroatien
Geburtstag:19. März 1979
Größe:193 cm
Gewicht:92 kg
1. Profisaison:1998
Rücktritt:2012
Spielhand:Rechts, einhändige Rückhand
Trainer:Riccardo Piatti
Preisgeld:10.169.964 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz:429:296
Karrieretitel:10
Höchste Platzierung:3 (1. Mai 2006)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz:111:128
Höchste Platzierung:70 (16. Mai 2005)
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Ivan Ljubičić [ˈiʋan ˈʎubitʃitɕ] (* 19. März 1979 in Banja Luka, SR Bosnien und Herzegowina, Jugoslawien) ist ein ehemaliger kroatischer Tennisspieler und heutiger -trainer.

Karriere

Der 1,93 m große Kroate begann seine Karriere 1998. Die beste Platzierung in der Tennis-Weltrangliste hatte er 2006 vorzuweisen, wo er bis auf Platz 3 der ATP Entry List vorgedrungen ist.

Beim Turnier in Lyon schlug er 2000 zunächst in der ersten Runde Gustavo Kuerten und im Halbfinale überraschend Marat Safin. Im Finale bezwang er den Marokkaner Younes El Aynaoui mit 6:3 und 6:2 und konnte so seinen ersten Turniersieg verbuchen.

In seiner stärksten Saison 2005 gewann er innerhalb von zwei Wochen das Turnier in Metz und die BA-Tennis Trophy in Wien. Zusätzlich stand er sechs Mal in einem Finale und verlor dabei drei Mal gegen Roger Federer, der Nummer 1 der Ranglisten. In Rotterdam führte er im entscheidenden 3. Satz im Tie-Break mit 4:1 und verlor dennoch gegen den Schweizer. Das Head-to-Head gegen Roger Federer ist 3:8 aus Sicht des Kroaten. Zu seinen Stärken zählen sein konstantes Service um die 200 km/h und seine einhändige Rückhand.

Berühmtheit erlangte Ivan Ljubičić, als er mit Kroatien gegen die USA in der ersten Runde des Davis Cups 2005 antrat. Zunächst besiegte er Andre Agassi in 3 Sätzen. Am darauffolgenden Tag bezwang Ljubičić an der Seite von Mario Ančić überraschend das Spitzendoppel Bob und Mike Bryan. Am dritten Spieltag besiegte Ljubičić noch Andy Roddick in einem 5-Satz-Krimi, was dazu führte, dass die Amerikaner erstmals zu Hause in der ersten Runde des Davis Cups ausschieden. Ljubičić setzte seine Siegesserie im Davis-Cup fort und führte Kroatien quasi im Alleingang zum Davis-Cup-Gewinn.

2006 konnte er zunächst an seine Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen. Er gewann drei Turniere (Chennai, Zagreb und Wien). Außerdem erreichte er bei den French Open das Halbfinale. Nach einem Streit übernahm er als Playing Captain die kroatische Davis-Cup-Mannschaft, nach einem Sieg gegen Österreich schied Kroatien anschließend gegen Argentinien aus.

Die Saison 2007 begann Ljubičić mit seinem 7. Karrieretitel in Doha. Zudem stand er in Zagreb und in Rotterdam im Finale, verlor jedoch beide Endspiele knapp.

Seinen wichtigsten Triumph feierte Ljubičić im März 2010, als er beim vierten Finalantritt bei einem Turnier der Masters-Serie schließlich erfolgreich war und das Indian Wells Masters gewann. Auf dem Weg dahin schlug er im Achtelfinale Novak Đoković und im Halbfinale Rafael Nadal, bevor im Finale dann Andy Roddick mit 7:6(3), 7:6(5) besiegte.

2011 bei den French Open

Wie zuvor angekündigt, trat Ljubičić nach seinem Ausscheiden bei den Monte Carlo Masters 2012 vom Profitennis zurück.[1] Er unterlag seinem Landsmann Ivan Dodig in zwei Sätzen.

Erfolge

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam (0)
Tennis Masters Cup /
ATP World Tour Finals (0)
ATP Masters Series /
ATP World Tour Masters 1000 (1)
ATP International Series Gold /
ATP World Tour 500 (2)
ATP International Series /
ATP World Tour 250 (7)
ATP Challenger Tour (4)
Titel nach Belag
Hartplatz (7)
Sand (0)
Rasen (1)
Teppich (2)

Einzel

Turniersiege

ATP Tour
Nr.DatumTurnierBelagFinalgegnerErgebnis
1.8. Oktober 2001FrankreichFrankreich LyonTeppich (i)Marokko Younes El Aynaoui6:3, 6:2
2.9. Oktober 2005FrankreichFrankreich MetzHartplatz (i)FrankreichFrankreich Gaël Monfils7:67, 6:0
3.16. Oktober 2005OsterreichÖsterreich Wien (1)Hartplatz (i)SpanienSpanien Juan Carlos Ferrero6:2, 6:4, 7:65
4.8. Januar 2006Indien ChennaiHartplatzSpanienSpanien Carlos Moyá7:66, 6:2
5.5. Februar 2006Kroatien ZagrebTeppich (i)OsterreichÖsterreich Stefan Koubek6:3, 6:4
6.15. Oktober 2006OsterreichÖsterreich Wien (2)Hartplatz (i)Chile Fernando González6:3, 6:4, 7:5
7.6. Januar 2007Katar DohaHartplatzVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Murray6:4, 6:4
8.17. Juni 2007NiederlandeNiederlande ’s-HertogenboschRasenNiederlandeNiederlande Peter Wessels7:65, 4:6, 7:64
9.1. November 2009FrankreichFrankreich LyonHartplatz (i)FrankreichFrankreich Michaël Llodra7:5, 6:3
10.21. März 2010Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Indian WellsHartplatzVereinigte StaatenVereinigte Staaten Andy Roddick7:63, 7:65
Challenger Tour
Nr.DatumTurnierBelagFinalgegnerErgebnis
1.14. März 1999Frankreich BesançonHartplatzFrankreich Lionel Roux6:4, 6:2
2.21. Mai 2005Kroatien ZagrebSandTschechien Jan Minář6:4, 6:2
3.17. Februar 2008Sudafrika East LondonHartplatzOsterreich Stefan Koubek7:62, 6:4

Finalteilnahmen

Nr.DatumTurnierBelagFinalgegnerErgebnis
1.12. Januar 2004Katar Doha (1)HartplatzFrankreichFrankreich Nicolas Escudé6:3, 7:64
2.10. Januar 2005Katar Doha (2)HartplatzSchweiz Roger Federer6:3, 7:64
3.14. Februar 2005FrankreichFrankreich MarseilleHartplatz (i)SchwedenSchweden Joachim Johansson7:5, 6:4
4.21. Februar 2005NiederlandeNiederlande Rotterdam (1)Hartplatz (i)Schweiz Roger Federer5:7, 7:5, 7:65
5.28. Februar 2005Vereinigte Arabische Emirate DubaiHartplatzSchweiz Roger Federer6:1, 6:76, 6:3
6.24. Oktober 2005SpanienSpanien MadridHartplatz (i)SpanienSpanien Rafael Nadal3:6, 2:6, 6:3, 6:4, 7:63
7.7. November 2005FrankreichFrankreich ParisTeppich (i)Tschechien Tomáš Berdych6:3, 6:4, 3:6, 4:6, 6:4
8.3. April 2006Vereinigte StaatenVereinigte Staaten MiamiHartplatzSchweiz Roger Federer7:65, 7:64, 7:66
9.2. Oktober 2006Thailand BangkokHartplatz (i)Vereinigte Staaten James Blake6:3, 6:1
10.5. Februar 2007Kroatien Zagreb (1)Teppich (i)Zypern Republik Marcos Baghdatis7:64, 4:6, 6:4
11.26. Februar 2007NiederlandeNiederlande Rotterdam (2)Hard (i)RusslandRussland Michail Juschny6:2, 6:4
12.1. März 2008Kroatien Zagreb (2)Hartplatz (i)UkraineUkraine Serhij Stachowskyj7:5, 6:4
13.31. Oktober 2010Frankreich MontpellierHartplatz (i)Frankreich Gaël Monfils2:6, 7:5, 1:6
14.25. September 2011Frankreich MetzHartplatz (i)Frankreich Jo-Wilfried Tsonga3:6, 7:64, 3:6

Doppel

Turniersiege

Nr.DatumTurnierBelagPartnerFinalgegnerErgebnis
1.20. Juni 1999Kroatien ZagrebSandKroatien Lovro ZovkoFrankreich Jerôme Hanquez
Frankreich Régis Lavergne
6:3, 6:0

Finalteilnahmen

Nr.DatumTurnierBelagPartnerFinalgegnerErgebnis
1.23. Juli 2000Kroatien Umag (1)SandKroatien Lovro ZovkoSpanienSpanien Álex López Morón
SpanienSpanien Albert Portas
1:6, 6:7
2.12. November 2000FrankreichFrankreich LyonTeppich (i)Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jack WaiteNiederlandeNiederlande Paul Haarhuis
AustralienAustralien Sandon Stolle
1:6, 7:6, 6:7
3.22. Juli 2001Kroatien Umag (2)SandKroatien Lovro ZovkoArgentinien Sergio Roitman
Argentinien Andrés Schneiter
2:6, 5:7
4.17. Oktober 2004FrankreichFrankreich MetzHartplatz (i)ItalienItalien Uros VicoFrankreichFrankreich Arnaud Clément
FrankreichFrankreich Nicolas Mahut
2:6, 6:78

Kurioses

Anfang 2005 musste Ljubičić eine mehr oder weniger böse Überraschung erleben. Beim Tennis Masters in Miami machte er Bekanntschaft mit einem nackten Mann in dem Spind seiner Umkleidekabine. Es handelte sich um den französischen Doppelspezialisten Michaël Llodra, der die positiven Schwingungen von Ljubičić aufnehmen wollte.[2]

Trainer

Von 2013 bis Ende 2015 trainierte Ljubičić den Kanadier Milos Raonic. Von Januar 2016 bis zu dessen Karriereende im September 2022 war er im Trainerstab von Roger Federer.[3] Am 20. Dezember 2022 wurde Ivan Ljubičić zum Leiter der Mission Ambition 2024 innerhalb der Fédération Française de Tennis ernannt. Er soll den hochrangigen Bereich für die über 14-Jährigen bei den Damen und Herren stärken, insbesondere im Hinblick auf die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris.[4]

Persönliches

Ljubičić musste im Alter von 14 Jahren wegen des Bürgerkrieges in Jugoslawien nach Italien auswandern. Heute lebt er in Monte Carlo. Im November 2004 heiratete er seine Frau Aida. Vier Jahre später, im November 2008, wurde Ljubičić erstmals Vater.

Weblinks

Commons: Ivan Ljubičić – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ljubicic Bows Out From Professional Tennis
  2. Tennisprofi versteckte sich im Spind. In: Spiegel Online. 28. März 2005, abgerufen am 5. Dezember 2014.
  3. Stefan Edberg nicht mehr Trainer von Roger Federer: Federer trennt sich von Edberg (sport1.de vom 9. Dezember 2015, abgerufen am 31. Dezember 2015)
  4. Ivan Ljubicic joins the FFT to help French tennis. In: newsinfrance.com. 20. Dezember 2022, abgerufen am 20. Dezember 2022 (englisch).

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Croatian tennis player Ivan Ljubičić. Photograph taken in Umag, Croatia