Ivan Andreadis

Ivan Andreadis (* 3. April 1924[1] in Prag; † 27. Oktober 1992 in Prag) war ein tschechoslowakischer Tischtennisspieler. Er gewann viermal die Weltmeisterschaft im Doppel, einmal im Mixed und viermal mit der ČSR-Mannschaft. Zweimal wurde er Vizeweltmeister im Einzel.

Werdegang

Andreadis’ erster Verein war Union I Prag, 1936 wechselte er zu Spartak Prag. Er begann als Abwehrspieler, erst später eignete er sich das Angriffsspiel an. 1937 wurde er ČSR-Jugendmeister. 1939 gewann er die ČSR-Meisterschaft der Herren. Dies gelang ihm 1954 und 1961 erneut.

Internationale Karriere

Erstmals wurde Andreadis im Herbst 1945 in der Nationalmannschaft eingesetzt.

Zwischen 1936 und 1963 nahm er 13 mal an Weltmeisterschaften teil. 1949 wurde er erstmals Weltmeister, als er mit seinem Doppelpartner František Tokár seine Landsleute Bohumil Váňa/Ladislav Štípek schlug. Diesen Erfolg wiederholte er 1951 mit Bohumil Váňa durch einen Endspielsieg gegen die Ungarn Ferenc Sidó/József Kóczián. 1955 und 1957 spielte er Doppel mit Ladislav Štípek und gewann jeweils den Titel durch Siege gegen die Jugoslawen Vilim Harangozo/Žarko Dolinar (1955) und gegen die starken Japaner Toshiaki Tanaka/Ichirō Ogimura. Doppel-Vizeweltmeister wurde er 1950 (mit František Tokár) und 1956 (mit Ladislav Štípek).

Im Einzel wurde er zweimal Vizeweltmeister: 1951 verlor er im Endspiel gegen Johnny Leach, 1953 gegen Ferenc Sidó.

Mit der ČSR-Mannschaft holte er 1947, 1948, 1950 und 1951 die Goldmedaille. Im Mixedwettbewerb siegte er 1954 mit der Ungarin Gizella Farkas. In der ITTF-Weltrangliste wurde er 1951 auf Platz zwei geführt.[2]

1953 wurde er mit dem Titel Meister des Sports ausgezeichnet. 1995 wurde er in die ITTF Hall of Fame aufgenommen.[3]

Privat

Andreadis war Beamter. Er war verheiratet und Vater einer Tochter (* 1954). 1955 schrieb er das Buch Tremi svetadily.

Anfang 1958 wurde er zeitweise von seinem Verband wegen Schmuggel gesperrt.[4]

Turnierergebnisse

[5]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
TCH Weltmeisterschaft 1963 Prag TCH  letzte 32 Viertelfinale keine Teiln. 
TCH Weltmeisterschaft 1961 Peking CHN  letzte 256 letzte 32 keine Teiln. 10 
TCH Weltmeisterschaft 1957 Stockholm SWE  Halbfinale Gold Silber 3
TCH Weltmeisterschaft 1956 Tokio JPN  letzte 16 Silber Silber 2
TCH Weltmeisterschaft 1955 Utrecht NED  letzte 32 Gold Scratched 2
TCH Weltmeisterschaft 1954 Wembley ENG  Halbfinale letzte 64 Gold 2
TCH Weltmeisterschaft 1953 Bukarest ROU  Silber Halbfinale keine Teiln. 3
TCH Weltmeisterschaft 1951 Wien AUT  Silber Gold Scratched 1
TCH Weltmeisterschaft 1950 Budapest HUN  Halbfinale Silber Halbfinale 1
TCH Weltmeisterschaft 1949 Stockholm SWE  Viertelfinale Gold keine Teiln. 2
TCH Weltmeisterschaft 1948 Wembley ENG  Halbfinale Viertelfinale letzte 64 1
TCH Weltmeisterschaft 1947 Paris FRA  letzte 32 letzte 64 Viertelfinale 1
TCH Weltmeisterschaft 1936 Prag TCH  keine Teiln. letzte 64 keine Teiln.  

Literatur

  • Zdenko Uzorinac: ITTF 1926–2001 – Table Tennis legends, ISBN 2-940312-00-1, Seite 110–113; The Professor
  • Ivan Andreadis – 50 Jahre, Zeitschrift DTS, 1974/6, Seite 16
  • Willy Meyer: Ivan Andreadis – der Kronprinz der Weltmeisterschaften, Zeitschrift DTS, 1955/10 Seite 15

Einzelnachweise

  1. manche Quellen geben als Geburtsdatum den 27. März 1924 an, etwaPoznámka na úvod 1. svazku hesláře A – F (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)
  2. Zeitschrift DTS, 1951/19 Ausgabe West-Süd Seite 3
  3. ITTF Hall of Fame (Memento vom 17. Juni 2011 im Internet Archive) (abgerufen am 9. Mai 2023; PDF; 358 kB)
  4. Zeitschrift DTS, 1958/4 Ausgabe West Seite 2
  5. Ivan Andreadis Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 3. September 2011)