Itzum
Itzum Stadt Hildesheim | |
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Koordinaten: | 52° 7′ N, 10° 0′ O |
Höhe: | 83 m |
Einwohner: | 7979 (31. Dez. 2019)[1] |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 31141 |
Vorwahlen: | 05121, 05064 |
Itzum ist mit rund 8000 Einwohnern einer der größten Stadtteile von Hildesheim und dehnt sich an den Südhängen des Galgenberges im Südosten der Stadt aus.
Geschichte
Namensgeber des Stadtteils war das 1372 erstmals urkundlich genannte Dorf Itzum, das bis 1974 eine selbstständige Gemeinde war und dann zusammen mit sieben weiteren Dörfern nach Hildesheim eingemeindet wurde.
Itzum war mit seinem fruchtbaren Lößboden von der Landwirtschaft und der katholischen Kirche geprägt. Im Wappen des Dorfes, das 1895 nur 330 Einwohner zählte, ist der heilige Georg als Drachentöter abgebildet.
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen wurde Itzum am 1. März 1974 nach Hildesheim eingemeindet. Zu dem Stichtag hatte Itzum rund 1100 Einwohner,[2] von denen rund 300 täglich zur Arbeit in das 5 km entfernte Hildesheim pendelten. Zwischen dem Ortsrand von Itzum und der "Marienburger Höhe", dem nächstgelegenen Stadtteil Hildesheims, erstreckten sich landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Stadt beabsichtigte, auf dieser 45 ha großen Fläche in einer hügeligen Landschaft mit Blick auf das Tal der Innerste Wohnraum für rund 4000 Menschen zu schaffen. Ab 1982 setzte in dem Bereich zwischen dem Altdorf Itzum und Hildesheim eine lebhafte Bautätigkeit ein, so dass unter dem Namen des alten Dorfes Itzum ein neuer Stadtteil entstand.
Der alte Itzumer Ortskern bildet mit Hildesheim ein geschlossenes Siedlungsgebiet. Der Ausbau des Stadtteils ist noch nicht abgeschlossen, stößt jedoch mit der in der Bevölkerung nicht unumstrittenen Erschließung der Baugebiete Hohe Rode und Wasserkamp an seine Grenzen. 2001 lebten im Stadtteil Itzum 9288 Einwohner. Mittlerweile geht die Einwohnerzahl etwas zurück. Am 31. Dezember 2005 betrug sie für den Bereich Itzum-Marienburg 8376.
Dass das Gebiet schon vor Jahrtausenden bewohnt war, zeigte sich 2006. Im Baugebiet Hohe Rode im nordöstlichen Teil Itzums wurden bei Bauarbeiten Keramikscherben und andere Reste einer Siedlung aus der Zeit der Linearbandkeramik gefunden. Ihr Alter wurde auf rund 7500 Jahre geschätzt.
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat, der Itzum-Marienburg vertritt, setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]
Ortsbürgermeisterin
Ortsbürgermeisterin ist Beate Maria König (SPD), Stellvertretende Ortsbürgermeisterinnen sind Alexandra Briegert (FDP) und Jennifer Zimbehl (CDU).[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Der historische Dorfkern, der sich heute im äußersten Südosten des Stadtteiles befindet, wird von dem 1896 fertiggestellten Turm der neoromanischen St.-Georgskirche der römisch-katholischen Kirche überragt. Sie wurde 1820/21 aus Bruchsteinen errichtet. In ihrem Innern fällt unter anderem das Deckengemälde von 1904 auf.
- Nicht weit von der Kirche entfernt ist an der Straße "Grie" ein 1862 angefertigter Bildstock zu sehen, der Maria mit dem Jesuskind darstellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Itzum wird von zwei Buslinien des Stadtverkehrs Hildesheim erschlossen. Es verfügt über mehrere Kindergärten, einen Kinderhort, eine Kinderkrippe, eine Grundschule und ein Bürgerhaus. Geschäfte, Arztpraxen und Gaststätten sind im Stadtteil vorhanden, eine evangelische Kirche wurde gebaut, da heute die meisten Einwohner evangelisch sind.
Etwas problematisch ist die Diskrepanz zwischen dem Altdorf Itzum, das ganz am Rand im äußersten Südosten liegt, und dem neuen Stadtteil – beide sind nur äußerlich zusammengewachsen. Ein Problem ist ebenfalls die Verkehrsanbindung, denn Itzum ist ausschließlich durch die stark befahrene Marienburger Straße mit dem Zentrum Hildesheims verbunden. Die meisten Arbeitsplätze befinden sich in einiger Entfernung vom Stadtteil – vor allem in der Innenstadt und im Norden der Stadt, abgesehen von den Arbeitsplätzen in der Universität.
Das Bild Itzums wird heute nicht zuletzt durch die nahe gelegene und weithin sichtbare Universität Hildesheim geprägt.
Wappen
St.-Georgskirche.
Sankt-Georgskirche
Bürgerhaus und Heinrich-Engelke-Halle
Persönlichkeiten
- Clemens Schrader (1820–1875), Jesuit und Theologe
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Stadt Hildesheim zum 31. Dezember 2019. (Nicht mehr online verfügbar.) In: hildesheim.de. Hildesheim Marketing GmbH, archiviert vom am 23. Februar 2020; abgerufen am 3. Juni 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 204.
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Ortsrat Itzum-Marienburg. In: stadt-hildesheim.de. Abgerufen am 16. März 2022.
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Itzum, die Sankt Georg Kirche
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Kath. Pfarrkirche St.Georg in Hildesheim-Itzum
Autor/Urheber: torbenbrinker, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Bürgerhaus in Hildesheim-Itzum
Wappen des Ortsteils Itzum (Hildesheim)