Italienische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)

Italien U21
Italia
FIGC-Emblem
Spitzname(n)Azzurrini
VerbandFederazione Italiana Giuoco Calcio
KonföderationUEFA
Technischer SponsorAdidas
CheftrainerCarmine Nunziata
Co-TrainerMatteo Brighi
Christian Maggio
KapitänLorenzo Pirola
RekordtorschützeAlberto Gilardino
Andrea Pirlo (je 15)
RekordspielerFrancesco Bardi
Andrea Pirlo (je 37)
HeimstadionWechselnde Stadien
FIFA-CodeITA
Heim
Auswärts
Statistik
Erstes Länderspiel
Portugal Portugal 1:0 Italien ItalienItalien
(Funchal, Portugal; 23. Dezember 1976)
Höchster Sieg
ItalienItalien Italien 7:0 Estland Estland
(Catanzaro, Italien; 23. März 1995)
ItalienItalien Italien 8:1 Wales Wales
(Pavia, Italien; 5. September 2003)
ItalienItalien Italien 7:0 Liechtenstein Liechtenstein
(Casarano, Italien; 6. September 2012)
San Marino San Marino 0:7 Italien ItalienItalien
(Serravalle, San Marino; 16. November 2023)
ItalienItalien Italien 7:0 San Marino San Marino
(Latina, Italien; 5. September 2024)
Höchste Niederlage
Norwegen Norwegen 6:0 Italien ItalienItalien
(Stavanger, Norwegen; 5. Juni 1991)
Erfolge bei Turnieren
Europameisterschaften
Endrundenteilnahmen21 (Erste: 1978)
Beste ErgebnisseEuropameister 1992, 1994, 1996, 2000, 2004
(Stand: 31. Oktober 2024)

Die italienische U-21-Fußballnationalmannschaft ist eine Auswahlmannschaft italienischer Fußballspieler. Sie untersteht dem italienischen Fußball-Dachverband Federazione Italiana Giuoco Calcio und repräsentiert ihn auf der U-21-Ebene, etwa in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände oder bei Europameisterschaften des Kontinentalverbandes UEFA. Spielberechtigt sind Spieler, die die italienische Staatsangehörigkeit besitzen und ihr 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bei Turnieren ist das Alter beim ersten Qualifikationsspiel maßgeblich.

Geschichte

Die italienische U-21 wurde 1976 gegründet. Grund dafür waren die Neuordnung und Regelung der UEFA in diesem Jahr, die die Altersbegrenzung von 23 auf 21 herabsenkte. Zuvor gab es bereits seit 1970 eine U-23, in der die Ursprünge der heutigen U-21-Auswahl liegen.

Bis 1990 qualifizierte sich die italienische Mannschaft immer für die Runde der letzten acht Teilnehmer der bis dahin ausgetragenen U-21-Europameisterschaften. Den bis dahin größten Erfolg hatte das Team 1986, als es das Finale erreichte. Damals wurde das Endspiel in zwei Spielen ausgetragen. Das Hinspiel gewannen die Italiener gegen Spanien mit 2:1. Das Rückspiel endete ebenfalls mit 2:1, dieses Mal aber aus spanischer Sicht. So kam es, nachdem die Verlängerung keinen Sieger hervorgebracht hatte, zum Elfmeterschießen. Dies entschied die spanische Auswahl mit 3:0 für sich. Zwischen 1990 und 2004 formte sich das Team zur Topmannschaft in dieser Altersklasse und gewann fünf Mal den EM-Titel. 1992 beim ersten Titelgewinn stand man dem Team aus Schweden gegenüber. Nach Hin- und Rückspiel hatte es 2:1 für die Kicker von der Apenninhalbinsel gestanden. Bei der ersten Endrunde, die in einem Land ausgetragen wurde, verteidigten die Italiener ihren Titel. Auf dem Weg ins Finale wurden Tschechien und anschließend Gastgeber Frankreich geschlagen.

Am 20. April 1994 in Montpellier wurde durch ein 1:0 nach Verlängerung Portugal bezwungen und der zweite Titelerfolg perfekt gemacht. Im Finale von 1996 nahmen die Italiener Revanche für die Endspielniederlage von 1986, indem sie die Mannschaft Spaniens besiegten. Wie vor zehn Jahren musste auch dieses Mal das Elfmeterschießen entscheiden. 4:2 hieß dort das Ergebnis. Einen kurzen Tiefpunkt erreichten die Azzurrini, als sie sich 1998 nicht für die Endrunde um die Europameisterschaft qualifizierten. Zwei Jahre später, in der Slowakei, machten sie diese Blamage wieder vergessen und sicherten sich gegen Tschechien den vierten Europameisterschaftstitel. Wiederum zwei Jahre später gelang den Tschechen die Revanche, als sich beide Mannschaften im Halbfinale der EM 2002 in der Schweiz gegenüberstanden. Dieses Mal waren es die Tschechen, die sich durchsetzten und anschließend den Titel gewannen. Bis zur 86. Minute lagen die Osteuropäer mit 2:0 in Führung. Danach egalisierten Andrea Pirlo mit einem Elfmeter in 86. und Massimo Maccarone in der 90. Minute das Ergebnis und zwangen die Partie in die Verlängerung. Dort erzielte der Tscheche Michal Pospíšil den entscheidenden Treffer. Den bisher letzten Titel gewannen die Blauen 2004 in Deutschland. Serbien und Montenegro hieß am 8. Juni 2004 der Gegner, den es in Bochum zu schlagen galt.

Nachdem sich bereits beide Teams in der Vorrunde begegneten und sich dort Italien mit 2:1 durchsetzte, wurde auch das zweite Aufeinandertreffen mit 3:0 für die Azzurfarbenen entschieden. Daniele De Rossi brachte die Mannschaft vor der Halbzeit in Führung, ehe Cesare Bovo und anschließend Alberto Gilardino das Spiel entschieden. 2006 und 2007 kam die Mannschaft nicht über die Vorrunde hinaus. Allerdings reichte 2007 ein dritter Platz in der Gruppenphase, um am Ausscheidungsspiel für die Olympischen Sommerspiele 2008 teilzunehmen. Grund dafür war, dass sich die englische Auswahl als zweiter der Vorrundengruppe B nicht für Olympia 2012 qualifizieren kann, da sie als Gastgeber dieses Turniers gesetzt sind. Im Play-off-Spiel traf das Team von Pierluigi Casiraghi auf Portugal und setzte sich 4:3 nach Elfmeter durch.

Am 24. März 2007 spielte die U-21-Auswahl das erste Spiel im neuen Wembley-Stadion gegen die Auswahl Englands. Das Spiel endete 3:3-Unentschieden. Giampaolo Pazzini war dreimaliger Torschütze für die Azzurfarbenen.

Turnierbilanzen bei U-21-Europameisterschaften

JahrGastgeberlandTeilnahme bis …Letzter GegnerErgebnis
1978ViertelfinaleEngland
1980ViertelfinaleSowjetunion
1982ViertelfinaleSchottland
1984HalbfinaleEngland
1986FinaleSpanien2. Platz
1988ViertelfinaleFrankreich
1990HalbfinaleJugoslawien
1992FinaleSchwedenEuropameister
1994Frankreich FrankreichFinalePortugalEuropameister
1996Spanien SpanienFinaleSpanienEuropameister
1998Rumänien Rumäniennicht qualifiziert
2000Slowakei SlowakeiFinaleTschechienEuropameister
2002Schweiz SchweizHalbfinaleTschechien
2004Deutschland DeutschlandFinaleSerbien und MontenegroEuropameister
2006Portugal PortugalVorrundeDänemark, Niederlande, Ukraine
2007Niederlande NiederlandeVorrundeEngland, Serbien, Tschechien
2009Schweden SchwedenHalbfinaleDeutschland
2011Danemark Dänemarknicht qualifiziert
2013Israel IsraelFinaleSpanien2. Platz
2015Tschechien TschechienVorrundeEngland, Portugal, Schweden
2017Polen PolenHalbfinaleSpanien
2019Italien Italien & San Marino San MarinoVorrundeBelgien, Polen, Spanien
2021Slowenien Slowenien & Ungarn UngarnViertelfinalePortugal
2023Georgien Georgien & Rumänien RumänienVorrundeFrankreich, Norwegen, Schweiz
2025Slowakei Slowakeiqualifiziert

Anmerkungen: Zwischen 1978 und 1992 wurde die Endrunde einer U-21-Europameisterschaft nicht in einem Land ausgetragen, sondern durch Hin- und Rückspiele in den jeweiligen teilnehmenden Nationen absolviert.

Turnier von Toulon

Die italienische U-21-Auswahl wurde bisher acht Mal zum Turnier von Toulon eingeladen. Die erste Teilnahme war 1974. 2008 feierte man den ersten Sieg bei diesem Turnier.

Mittelmeerspiele

Die Mittelmeerspiele sind in Anlehnung an die Olympischen Spiele ein Wettbewerb, an denen nur Länder aus der Mittelmeerregion teilnehmen. 1993 und 1997 wurden die Turniere im Bereich Fußball als U-23-Wettbewerbe ausgespielt. Bei diesen nahm die U-21 Italiens teil. Nachdem bei der ersten Teilnahme 1993, in Frankreich, der vierte Platz erspielt wurde, gewann das Team vom damaligen Trainer Rossano Giampaglia vier Jahre später das Turnier. 2001 wurde der Wettbewerb erst nur für die U-20-Nationalmannschaften und darauf, 2005, nur für U-18-Auswahlteams frei gegeben.

Teilnahme an den Mittelmeerspielen

1993 in Frankreich4. Platz
1997 in ItalienSieger

Trainer- und Funktionsteam

Giancarlo Antognoni, Delegationsleiter seit 2024
Nat.NameFunktion
Trainerstab
ItalienItalienCarmine NunziataCheftrainer
ItalienItalienMatteo BrighiCo-Trainer
ItalienItalienChristian MaggioCo-Trainer
ItalienItalienFabrizio FerronTorwarttrainer
ItalienItalienVito AzzoneAthletiktrainer
Scouting & Spielvorbereitung
ItalienItalienClaudio CoppiScout
ItalienItalienCesare DiscepoliScout
ItalienItalienGianluca MazziottiSpielanalyst
Medizinisches Personal
ItalienItalienDaniele MazzaMannschaftsarzt
ItalienItalienVincenzo SantorielloMannschaftsarzt
ItalienItalienEmiliano BozzettiPhysiotherapeut
ItalienItalienNicola SannaPhysiotherapeut
ItalienItalienCristiano PompiliOsteopath
ItalienItalienMaria Luisa CravanaErnährungsberater
Sportliche Leitung und Organisation
ItalienItalienGiancarlo AntognoniDelegationsleiter
ItalienItalienManfredi MartinoSekretär
Stand: 2. Oktober 2024[1]

Trainerhistorie

Ehemalige Spieler

(Auswahl)

Rekordspieler

Andrea Pirlo ist seit 2001 Rekordspieler und Rekordtorschütze der U-21-Nationalmannschaft.
Alberto Gilardino ist seit 2004 Rekordtorschütze der U-21-Nationalmannschaft.

Die Spieler sind nach der Anzahl ihrer Einsätze für die Nationalmannschaft sortiert. Bei gleicher Anzahl an Spielen sind die Spieler nach Nachnamen sortiert.

#NameZeitraumSpieleTore
01Francesco Bardi2011–20153700
Andrea Pirlo1998–20023715
03Marco Motta2005–20093601
04Matteo Brighi2000–20043502
05Luca Marrone2009–20133201
Alessandro Rosina2004–20073204
07Luca Caldirola2010–20133101
08Daniele Bonera2001–20042900
Eugenio Corini1988–19932901
Stand: 2. Oktober 2024

Die Spieler sind nach der Anzahl ihrer Tore für die Nationalmannschaft sortiert. Bei gleicher Anzahl an Toren sind die Spieler nach Nachnamen sortiert.

#NameZeitraumToreSpieleTore/Spiel
01Alberto Gilardino2000–200415240,63
Andrea Pirlo1998–200215370,41
03Manolo Gabbiadini2010–201312240,50
04Patrick Cutrone2017–202111250,44
Massimo Maccarone2000–200211150,73
Gianluca Vialli (†)1983–198611210,52
07Robert Acquafresca2007–200910160,63
Cristiano Lucarelli1996–199710101,00
Christian Vieri1992–199610190,53
Stand: 2. Oktober 2024

Siehe auch

Commons: Italienische U-21-Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nazionale Under 21 - Squadra e staff. In: figc.it. FIGC, abgerufen am 2. Oktober 2024 (italienisch).

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Giancarlo Antognoni (Marsciano, 1º aprile 1954) è un ex calciatore italiano, di ruolo centrocampista. Campione del mondo con la Nazionale italiana nel 1982.
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Reportage / Serie : [ onbekend ]
Beschrijving : NEC tegen Feyenoord 0-2. A. C. Milaan hulptrainer Maldini op tribune
Datum : 26 oktober 1969
Trefwoorden : sport, trainers, tribunes, voetbal
Instellingsnaam : Feyenoord
Fotograaf : Koch, Eric / Anefo
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