Issigau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 23′ N, 11° 43′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Lichtenberg | |
Höhe: | 524 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,68 km2 | |
Einwohner: | 982 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95188 | |
Vorwahlen: | 09293, 09288, 09282 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 137 | |
LOCODE: | DE IGU | |
Gemeindegliederung: | 14 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Dorfplatz 2 95188 Issigau | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Dieter Gemeinhardt (CSU) | |
Lage der Gemeinde Issigau im Landkreis Hof | ||
Issigau ist eine Gemeinde im Landkreis Hof in Oberfranken und der Hauptort dieser Gemeinde.
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt am östlichen Rand des Naturparks Frankenwald. Das Gemeindegebiet wird von der Issig, einem Nebenfluss der Selbitz, durchquert. Die Flüsse Selbitz und Saale bilden im Norden und Westen die Gemeindegrenze. Beim Gemeindeteil Unterwolfstein, gegenüber von Blankenstein, mündet die Selbitz in die Saale. Im Nordwesten liegt das Höllental teilweise auf dem Gemeindegebiet.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind:
Rosenthal am Rennsteig Saale-Orla-Kreis Thüringen | ||
Lichtenberg | Berg | |
Naila |
Gemeindegliederung
Im Gemeindegebiet gibt es die Gemarkungen Issigau, Reitzenstein, Kemlas und Eichenstein.
Die Gemeinde gliedert sind in die 14 Gemeindeteile:[2][3] Issigau
- Das namengebende Pfarrdorf liegt zu beiden Seiten der Issig und ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
- Das Dorf Reitzenstein liegt nahe der Straße von Berg nach Issigau. Bis 1978 war das Dorf Sitz einer Gemeinde.[4] Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Reitzenstein bestand aus zwei nicht zusammenhängenden Teilen um Reitzenstein und um Eichenstein.
- Das Dorf liegt nahe der Straße von Lichtenberg nach Eisenbühl. Am 1. Januar 1975 wurde Kemlas eingemeindet.[4]
- Die Streusiedlung liegt nahe der Straße von Issigau nach Hölle am Rande des Höllentals. Bis 1978 war der Ort ein Teil der Gemeinde Reitzenstein.
- Geokoordinaten 50° 23′ N, 11° 42′ O
- Einwohner: 30
- Höhenlage 570 m ü. NHN
- Geokoordinaten 50° 23′ N, 11° 42′ O
Griesbach
- Dass Dorf an der Straße von Reitzenstein nach Marxgrün gehörte vor der Gebietsreform zu Reitzenstein.
Wolfstein
- Der Weiler nördlich von Issigau am Verbindungsweg nach Blankenstein war bis 1978 Teil der Gemeinde Reitzenstein.
Heinrichsdorf
- Die Einöde am Weg von Issigau nach Marxgrün war auch vor der Gebietsreform Gemeindeteil von Issigau.
Preußenbühl
- Die Einzelsiedlung an der Straße zwischen Issigau und Hölle gehörte schon vor 1978 zur Gemeinde Issigau.
Kupferbühl
- Die Einzelsiedlung an der Straße zwischen Issigau und Hölle war vor der Gebietsreform 1978 ein Gemeindeteil von Reitzenstein.
Neuenmühle
- Das Sägewerk an der Straße zwischen Issigau und Hölle gehörte vor der Gebietsreform zur Gemeinde Reitzenstein.
Saarhaus
- Nahe der Straße von Issigau nach Hölle liegt der frühere Reitzensteiner Gemeindeteil Saarhaus.
Sinterrasen
- Die Einzelsiedlung liegt nahe der Straße von Reitzenstein nach Griesbach im Wald versteckt. Sie war ein Gemeindeteil von Reitzenstein.
Untereichenstein
- Die Einzelsiedlung an der Saale gegenüber von Blankenstein gehörte vor der Gebietsreformvor der Gebietsreform bis 1978 zu Reitzenstein. In manchen Dokumenten wird die Bezeichnung auch für eine Einzelsiedlung an der Straße zwischen Issigau und Hölle verwendet.
Unterwolfstein
- Direkt neben Untereichenstein an der Saale gegenüber von Blankenstein liegt die Einzelsiedlung Unterwolfstein. Bis 1978 war sie ein Gemeindeteil von Reitzenstein.
Darüber hinaus gibt es noch die Einöden
Hollerhöh
- am direkten Verbindungsweg von Reitzenstein nach Kemlas über den Holler,
Oberkemlas
- nördlich von Issigau am Verbindungsweg nach Blankenberg; bis Ende 1974 ein Teil der Gemeinde Kemlas und
Unterkemlas
- ein Teil der früheren Gemeinde Kemlas, direkt an der Straße von Lichtenberg nach Eisenbühl.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Issigau wurde 1398 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Das Dorf war zuerst Teil des Rittergutes Reitzenstein. Später wurde Issigau eigenständiges Rittergut. 1796 wurde der Besitz durch Preußen sequestriert. Im Frieden von Tilsit 1807 fiel Issigau mit dem preußischen Fürstentum Bayreuth an Frankreich und kam anschließend zu Bayern. Die Schreibweise des Ortsnamens variierte im Laufe der Zeit zwischen Ißiga, Ißigau, Iſsigau, Iſſigau und Isſigau. Mundartlich wird der Ort als Nissja bezeichnet. Die Gemeinde Issigau entstand im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern mit dem Gemeindeedikt von 1818.
20. Jahrhundert
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Überlegungen für eine Eisenbahnanbindung nach Hölle in Form einer Nebenbahn der Gruppe III.[6] Vorgesehen waren folgende Stationen: Hölle (Bhf., Abzweig von der Bahnstrecke Triptis–Marxgrün), Neuenmühle=Eichenstein (Hp.), Issigau (Hst.) und Reitzenstein (Lbf.). In den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit kam das Projekt zum Erliegen.
Eingemeindungen
Anlässlich der Gemeindegebietsreform wurde am 1. Januar 1975 die bis dahin selbständige Gemeinde Kemlas eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kam der überwiegende Teil der aufgelösten Gemeinde Reitzenstein hinzu.[4]
Kirche
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1241 auf 1011 um 230 bzw. um 18,5 %.
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(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung)
Politik und Öffentliche Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lichtenberg.
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder, davon 6 CSU, 3 PfB (Parteifreie Bürger Issigau e. V., den Freien Wählern nahestehend)[8] und 3 SPD (Stand 2020). Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 858 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Issigau 624 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 72,73 % lag.[9]
Bürgermeister
Erster Bürgermeister Dieter Gemeinhardt (CSU)[10] ist seit November 2000 im Amt. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 71,83 % der Stimmen wiedergewählt.[11]
Wappen
Blasonierung: „Durch eine eingeschweifte schwarze Spitze, darin schräg gekreuzt ein silberner Schlägel und ein silbernes Eisen, gespalten von Silber und Gold, belegt mit zwei einander zugewandten halben roten Flügeln, der vordere belegt mit einem silbernen Schräglinksbalken, der hintere mit einem silbernen Schrägbalken.“[12] | |
Wappengeschichte: Die Gemeinde Issigau besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Issigau und Reitzenstein. Die beiden Flügel mit den Schrägbalken sind die Helmzier des Wappens der Herren von Reitzenstein und erinnern an dieses alte fränkische Adelsgeschlecht, das im Gemeindegebiet seinen Stammsitz hatte sowie Schlösser in Issigau und Reitzenstein besaß. Der Schlägel und das Eisen weisen auf den ehemaligen Bergbau im Gemeindegebiet hin. Die Farben Schwarz, Silber, Rot und Gold sind die Farben der Territorial- und Lehensherren, der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth sowie der Herzöge und Kurfürsten von Sachsen.[13] Dieses Wappen wird seit 1987 geführt.[14] |
Wirtschaft und Infrastruktur
Folgende Unternehmen sind ansässig:
- Künzel-Holz, Säge- und Hobelwerk
- Gutsverwaltung Reitzenstein
- Campingplatz Schloss Issigau
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
Wiedeturm
- Der Wiedeturm ist ein 18,55 m hoher Aussichtsturm des Frankenwaldvereins. Er wurde 1903 etwa einen Kilometer nördlich des Gemeindeteils Wolfstein auf dem gleichnamigen 549 m ü. NHN hohen Berg Wolfstein errichtet. Namensgeber des Turms war Anton Wiede, der im einen Kilometer entfernten Blankenstein, einer am Südwestufer der Sächsischen Saale liegenden Gemeinde, die bis heute bestehende Papierfabrik Rosenthal betrieb. Der Wiedeturm steht nur wenige hundert Meter entfernt vom Treffpunkt der Wanderwege Rennsteig, Frankenweg und Fränkischer Gebirgsweg.[15]
Wanderdrehkreuz
- Direkt an der Grenze zu Thüringen bei der Brücke über die Selbitz nach Blankenstein steht das Wanderdrehkreuz in Untereichenstein, wo vier überregionale Wanderwege aufeinandertreffen, nämlich der Rennsteig, der Frankenweg, der Kammweg Erzgebirge–Vogtland und der Fränkische Gebirgsweg. Große bebilderte Informationstafeln liefern detaillierte Informationen zu diesen Wanderwegen.[16]
Vereine
- Der Turnverein (TV) Issigau organisiert seit 1897 den Sport in Issigau. Schwerpunkte sind heute Tanzen, Gymnastik und Einradfahren.
- Die Fußballmannschaft des VfL Issigau 1921 spielt in der Kreisklasse Frankenwald des Bayerischen Fußball-Verbandes.
- 1951 wurde der SC Eichenstein-Issigau gegründet. Der Verein war ursprünglich ein reiner Ski-Club und der Ortsteil Eichenstein eine der Wiegen des Skilanglaufes im Frankenwald. Bei ausreichender Schneelage wird eine Langlaufloipe Issigau–Reitzenstein–Sinterrasen–Griesbach–Issigau betrieben. Der Verein nimmt an Wettbewerben teil und ist neben dem Skilanglauf auch im Tischtennis aktiv.
- Der Bergknappenverein Issigau wurde 1959 gegründet. Der Verein erinnert an die Bergbautradition in Issigau. Jährlich im Dezember wird eine Barbarafeier veranstaltet.
- Die Traktorenfreunde Reitzenstein sammeln und pflegen alte Traktoren und nehmen mit diesen an Traktorentreffen in der Region und überregional teil. So ist der Verein auch bei den Oldtimer-Traktoren-Weltmeisterschaften vertreten.[17][18] Im Jahr 2008 wurden die Weltmeisterschaften am Großglockner in Österreich ausgetragen.
- In Issigau, Reitzenstein und Kemlas gibt es Freiwillige Feuerwehren und zugehörige Feuerwehrvereine.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jedes Jahr findet im Sommer ein Dorffest statt.
- Im Ortsteil Reitzenstein veranstalten die Traktorenfreunde Reitzenstein jedes Jahr im Juni ein Traktorentreffen mit Geschicklichkeitsfahrten, Traktorenschau und einer Fahrt vom Ortsteil Reitzenstein nach Issigau und wieder zurück.
Literatur
- Wolfgang Rimroth: Ortsfamilienbuch Issigau mit Reitzenstein, Griesbach und Hügel (= Personengeschichtliche Schriften. Band 9). Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2019, ISBN 978-3-929865-65-3 (Kurzbeschreibung [abgerufen am 5. November 2020]).
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Issigau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 22. März 2021.
- ↑ Gemeinde Issigau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2021.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 686 und 688.
- ↑ www.issigau.de
- ↑ Robert Zintl: Bayerische Nebenbahnen, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-531-6.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ Herzlich Willkommen bei den Parteifreien Bürgern Issigau e. V. Parteifreie Bürger Issigau e. V., 2020, abgerufen am 4. November 2020.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ Gemeinderat / Beauftrage. Gemeinde Issigau, abgerufen am 26. August 2020.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Issigau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Issigau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Issigau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
- ↑ Wiedeturm auf www.frankenwaldverein.de, der Webseite des Frankenwaldvereins e. V.
- ↑ www.issigau.de
- ↑ Was nicht passt, wird passend gemacht, Frankenpost, 12. September 2008.
- ↑ www.traktorwm.at
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