Island beim Eurovision Song Contest

Bilanz

Flagge Islands
Übertragende Rundfunkanstalt
RÚV
Erste Teilnahme
1986
Anzahl der Teilnahmen
35 (Stand 2023)
Höchste Platzierung
2 (1999, 2009)
Höchste Punktzahl
378 (2021)
Niedrigste Punktzahl
0 (1989)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
68,33 (Stand 2021)
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
1,85 (Stand 2021)

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Islands als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb

Yohanna holte 2009 Islands bis heute bestes Ergebnis

Island konnte erst ab 1986 teilnehmen, da vorher die Datenfernübertragung auf die entlegene Insel technisch nicht realisierbar war. Das Debüt 1986 war allerdings von wenig Erfolg. Die Band ICY holte mit Platz 16 von 20 eine eher schlechte Platzierung. Aber auch 1987 und 1988 wurde nur Platz 16 erreicht, womit das Land dreimal in Folge denselben Platz erreichte. 1989 folgte dann die bis dahin schlechteste Platzierung im Wettbewerb. Daníel Ágúst landete auf dem letzten Platz und erreichte keinen einzigen Punkt. Dementsprechend erfolgreicher war dann 1990 das Duo Stjórnin. Sie erreichten Platz 4 und mit 124 Punkten Islands bis dahin bestes Ergebnis. Nach einem durchschnittlichen Platz 15 1991, folgte 1992 dann schon die zweite Platzierung unter den besten Zehn. Die Band Heart 2 Heart erreichte schließlich Platz 7. Von 1993 bis 1997 erreichte Island dann viele durchschnittliche Platzierung. 1994 landete der isländische Beitrag auf Platz 12, 1993 und 1996 auf Platz 13, 1995 auf Platz 15 und 1997 schließlich auf Platz 20. Durch diese eher schwachen Platzierungen musste das Land dann 1998 erstmals beim Wettbewerb aussetzen. Erst 1999 durfte das Land wieder teilnehmen.

1999 war die Rückkehr dann sehr erfolgreich. Selma holte mit Platz 2 fast Islands ersten Sieg und mit 146 Punkten Islands bis dahin bestes Ergebnis im Wettbewerb. Im Jahre 2000 wurde mit Platz 12 allerdings wieder nur ein durchschnittlicher Platz erreicht. 2001 wurde Island dann mit dem geteilten letzten Platz zum bereits zweiten Mal Letzter. Daraufhin musste das Land 2002 erneut aussetzen. Erst 2003 durfte das Land wieder teilnehmen und erreichte in demselben Jahr mit Platz 8 eine weitere Platzierung unter den besten Zehn. 2004 hingegen wurde mit Platz 19 wieder nur ein mäßiges Ergebnis erreicht. 2005 wurde dann erneut Selma geschickt, die 1999 Platz 2 holte. Allerdings war ihre zweite Teilnahme wenig erfolgreich. Selma erreichte im Halbfinale mit Platz 16 nicht das Finale und war damit die erste isländische Interpretin, die sich nicht für das Finale qualifizieren konnte. Allerdings gelang es den isländischen Interpreten 2006 und 2007 ebenfalls nicht das Finale zu erreichen. Somit war Island zum ersten Mal dreimal in Folge nicht im Finale vertreten. Erst ab 2008 lief es für Island wieder besser im Wettbewerb.

2008 schaffte es das Duo Euroband dann sich für das Finale zu qualifizieren, was den ersten isländischen Beitrag im Finale seit vier Jahren darstellte. Mit Platz 14 wurde dann aber nur ein durchschnittliches Ergebnis erreicht. 2009 folgte dann Islands bisher erfolgreichster Beitrag. Yohanna konnte das Halbfinale gewinnen und war somit für das Finale qualifiziert. Dort holte sie mit Platz 2 Islands beste Platzierung seit zehn Jahren. Mit 218 Punkten holte sie allerdings mehr Punkte als Selma 1999, womit sie Islands bis heute bestes Ergebnis holte. Ihre Punktzahl stellte außerdem Islands bis dahin höchste Punktzahl im Wettbewerb dar. Im Jahr 2010 konnte dieser Erfolg allerdings nicht wiederholt werden. Hera Björk erreichte im Halbfinale zwar Platz 3 und qualifizierte sich somit für das Finale, konnte dort aber nur Platz 19 erreichen und holte damit eine weitere durchschnittliche Platzierung für das Land. 2011 und 2012 holten die isländischen Interpreten mit je Platz 20 dann eher mäßige Ergebnisse. Auch 2013 erreichte Eyþór Ingi mit Platz 17 wieder nur ein durchschnittliches Ergebnis. Auch 2014 holten Pollapönk mit Platz 15 zwar das beste Ergebnis seit 2009, insgesamt war der Platz aber eher nur eine durchschnittliche Platzierung. Nichtsdestotrotz nahm Island von 2008 bis 2014 durchgehend im Finale teil. 2015 scheiterte María Ólafs dann im Halbfinale, womit Island das erste Mal seit acht Jahren nicht im Finale vertreten war. Mit dem drittletzten Platz scheiterte sie zudem deutlich an der Qualifikation. Auch Greta Salóme 2016, die bereits 2012 zusammen mit Jónsi teilnahm und Platz 20 erreichte, schied bereits im Halbfinale aus. Auch Svala konnte sich 2017 nicht für das Finale qualifizieren und scheiterte mit Platz 15 deutlich an der Qualifikation. 2018 folgte dann der bisherige Tiefpunkt Islands beim ESC. Ari Ólafsson wurde Letzter im Halbfinale, womit Island zum ersten Mal viermal in Folge das Finale verpasste. Dazu erhielt er 0 Punkte vom Televoting und nur 14 Punkte von der Jury. Außerdem wurde er Gesamtletzter, womit er Platz 43 erreichte, was Islands schlechteste Platzierung im Wettbewerb darstellt.

2019 gelang der Insel dann jedoch wieder nach vier Jahren der Einzug ins Finale, nachdem die Band Hatari Platz 3 im Halbfinale belegten. Im Finale erreichte Island mit Platz 10 die beste Platzierung seit zehn Jahren. Außerdem erreichte das Land 2019 mit 232 Punkten eine bis dahin neue Höchstpunktzahl. 2021 belegte die Band Daði & Gagnamagnið Platz 2 im Halbfinale und qualifizierten sich somit für das Finale. Im Finale schaffte es die Gruppe dann sogar Hataris Erfolg von 2019 zu übertreffen und belegte am Ende Platz 4, was das drittbeste Ergebnis Islands im Wettbewerb darstellt. Mit 378 Punkten wurde die Höchstpunktzahl von 2019 übertroffen und gilt somit nun für 2021. Auch 2022 erreichte man mit Systur das Finale. Mit Platz 23 von 25 erzielten sie allerdings nur einen Platz unter den Letzten im Finale. 2023 konnte man mit der Vertreterin Diljá nicht mehr an einer Finalteilnahme anknüpfen: Island schied zum ersten Mal seit 2018 im Halbfinale aus, wenn auch nur knapp als Elftplatzierter.

Insgesamt landeten also 10 von den 35 Beiträgen in der linken Tabellenhälfte. Dazu verpasste das Land bisher siebenmal das Finale und wurde dreimal Letzter. Trotzdem landete das Land bisher zwei Mal auf Platz 2, gewann den Wettbewerb 1999 und 2009 also fast. Mit weiteren Platzierungen unter den ersten Zehn gehört der Inselstaat zu den durchschnittlich erfolgreichen Teilnehmern im Wettbewerb. Von 2008 bis 2014 konnte man sich zudem durchgängig für das Finale qualifizieren. Island ist allerdings das einzige nordische bzw. skandinavische Land, das den Wettbewerb bislang noch nicht gewinnen konnte, während Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland schon mindestens ein Mal den Sieg erzielten. Das Land wartet seit 1986 demnach noch auf einen Sieg.

Liste der Beiträge

Farblegende: – 1. Platz. – 2. Platz. – 3. Platz. – Punktgleichheit mit dem letzten Platz. – ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid. – keine Teilnahme/nicht qualifiziert. – Absage des Eurovision Song Contests.

JahrInterpretLied
Musik (M) und Text (T)
SpracheÜbersetzungFinaleHalbfinale/
Qualifikation
Nationaler Vorentscheid
PlatzPunktePlatzPunkte
1986ICYGleðibankinn
M/T: Magnús Eiríksson
IsländischFreudenbank16 / 2019Direkte TeilnahmeSöngvakeppni Sjónvarpsins 1986
1987Halla MargrétHægt og hljótt
M/T: Valgeir Guðjónsson
IsländischLangsam und leise16 / 2228Söngvakeppni Sjónvarpsins 1987
1988BeathovenÞú og þeir (Sókrates)
M/T: Sverrir Stormsker
IsländischDu und sie (Sokrates)16 / 2120Söngvakeppni Sjónvarpsins 1988
1989Daníel ÁgústÞað sem enginn sér
M/T: Valgeir Guðjónsson
IsländischWas niemand sieht22 / 220Söngvakeppni Sjónvarpsins 1989
1990StjórninEitt lag enn
M: Hörður G. Ólafsson; T: Aðalsteinn Ásberg Sigurðsson
IsländischNoch ein Lied4 / 22124Söngvakeppni Sjónvarpsins 1990
1991Stefán & EyfiDraumur um Nínu
M/T: Eyjólfur Kristjánsson
IsländischDer Traum über Nina15 / 2226Söngvakeppni Sjónvarpsins 1991
1992Heart 2 HeartNei eða já
M: Friðrik Karlsson, Grétar Örvarsson; T: Stefán Hilmarsson
IsländischNein oder ja7 / 2380Söngvakeppni Sjónvarpsins 1992
1993IngaÞá veistu svarið
M: Jon Kjell Seljeseth; T: Friðrik Sturluson
IsländischDann wirst du die Antwort kennen13 / 2542Söngvakeppni Sjónvarpsins 1993
1994SiggaNætur
M: Friðrik Karlsson; T: Stefán Hilmarsson
IsländischNächte12 / 2549Direkt für das Finale qualifiziertSöngvakeppni Sjónvarpsins 1994
1995Bo HalldórssonNúna
M: Bo Halldórsson, Ed Welch; T: Jón Örn Marinósson
IsländischJetzt15 / 2331interne Auswahl
1996Anna MjöllSjúbídú
M/T: Anna Mjöll Ólafsdóttir, Ólafur Gaukur Þórhallsson
IsländischSchubidu13 / 235110 / 2949interne Auswahl
1997Paul OscarMinn hinsti dans
M: Paul Oscar, Trausti Haraldsson; T: Paul Oscar
IsländischMein letzter Tanz20 / 2518Direkt für das Finale qualifiziertinterne Auswahl
1998Nicht qualifiziert
1999SelmaAll Out of Luck
M: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson, Sveinbjörn I. Baldvinsson, Selma Björnsdóttir; T: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson
EnglischVom Glück verlassen2 / 23146Direkt für das Finale qualifiziertinterne Auswahl
2000August & TelmaTell Me!
M: Örlygur Smári; T: Örlygur Smári, Sigurður Örn Jónsson
EnglischSag es mir!12 / 2445Söngvakeppni Sjónvarpsins 2000
2001Two TrickyAngel
M: Einar Bárðarson, Magnús Þór Sigmundsson; T: Einar Bárðarson
EnglischEngel22 / 233Söngvakeppni Sjónvarpsins 2001
2002Nicht qualifiziert
2003BirgittaOpen Your Heart
M: Birgitta Haukdal; T: Hallgrímur Óskarsson
EnglischÖffne Dein Herz8 / 2681Direkt für das Finale qualifiziertSöngvakeppni Sjónvarpsins 2003
2004JónsiHeaven
M: Sveinn Rúnar Sigurðsson; T: Magnús Þór Sigmundsson
EnglischHimmel19 / 2416interne Auswahl
2005SelmaIf I Had Your Love
M: Þ. Þorvaldsson, Vignir Vigfusson; T: Selma, Linda Thompson
EnglischWenn Du mich lieben würdestAusgeschieden16 / 2552interne Auswahl
2006Silvía NóttCongratulations
M: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson; T: Silvia Night
EnglischHerzlichen GlückwunschAusgeschieden13 / 2462Söngvakeppni Sjónvarpsins 2006
2007Eiríkur HaukssonValentine Lost
M: Sveinn Rúnar Sigurðsson; T: Peter Fenner
EnglischVerlorenes ValentinstagsgeschenkAusgeschieden13 / 2877Söngvakeppni Sjónvarpsins 2007
2008EurobandThis Is My Life
M: Örlygur Smári; T: Paul Oscar, Peter Fenner
EnglischDas ist mein Leben14 / 25648 / 1968Söngvakeppni Sjónvarpsins 2008
2009YohannaIs It True?
M/T: Óskar Páll Sveinsson, Chris Neil, Tinatin
EnglischIst es wahr?2 / 252181 / 18174Söngvakeppni Sjónvarpsins 2009
2010Hera BjörkJe ne sais quoi
M/T: Örlygur Smári, Hera Björk
Englisch, FranzösischIch weiß nicht was19 / 25413 / 17123Söngvakeppni Sjónvarpsins 2010
2011Sjonni’s FriendsComing Home
M: Sigurjón Brink; T: Þórunn Erna Clausen
EnglischHeimkehren20 / 25614 / 19100Söngvakeppni Sjónvarpsins 2011
2012Greta Salóme & JónsiNever Forget
M/T: Greta Salóme
EnglischVergesse nie20 / 26468 / 1875Söngvakeppnin 2012
2013Eyþór IngiÉg á Líf
M/T: Örlygur Smári, Pétur Örn Gudmundsson
IsländischIch habe ein Leben17 / 26476 / 1772Söngvakeppnin 2013
2014PollapönkNo Prejudice
M: Heiðar Örn Kristjánsson; T: Heidar Orn Kristjansson, Haraldur Freyr Gislason, John Grant
EnglischKeine Vorurteile15 / 26588 / 1661Söngvakeppnin 2014
2015María ÓlafsdóttirUnbroken
M: Ásgeir Orri Ásgeirsson, Pálmi Ragnar Ásgeirsson, Sæþór Kristjánsson; T: Ásgeir Orri Ásgeirsson, Pálmi Ragnar Ásgeirsson, Sæþór Kristjánsson, María Ólafsdóttir
EnglischUngebrochenAusgeschieden15 / 1714Söngvakeppnin 2015
2016Greta SalómeHear Them Calling
M/T: Greta Salóme Stefánsdóttir
EnglischHöre sie rufenAusgeschieden14 / 1851Söngvakeppnin 2016
2017SvalaPaper
M: Svala Björgvinsdóttir, Einar Egilsson, Lester Mendez, Lily Elise; T: Svala Björgvinsdóttir, Lily Elise
EnglischPapierAusgeschieden15 / 1860Söngvakeppnin 2017
2018Ari ÓlafssonOur Choice
M/T: Þórunn Erna Clausen
EnglischUnsere WahlAusgeschieden19 / 1915Söngvakeppnin 2018
2019HatariHatrið mun sigra
M/T: Hatari
IsländischHass wird siegen10 / 262323 / 17221Söngvakeppnin 2019
2020Daði & GagnamagniðThink About Things
M/T: Daði Freyr
EnglischÜber Dinge denkenAbsage wegen der COVID-19-Pandemie
durch die EBU
Söngvakeppnin 2020
2021Daði & Gagnamagnið10 Years
M/T: Daði Freyr
Englisch10 Jahre4 / 263782 / 17288interne Auswahl
2022SysturMeð Hækkandi Sól
M/T: Lovísa Elísabet Sigrúnardóttir
IsländischMit der aufgehenden Sonne23 / 252010 / 17103Söngvakeppnin 2022
2023DiljáPower
M/T: Diljá Pétursdóttir, Pálmi Ragnar Ásgeirsson
EnglischKraftAusgeschieden11 / 1644Söngvakeppnin 2023
2024Söngvakeppnin 2024

Nationale Vorentscheide

Bis einschließlich 1994 wurden alle isländischen Beiträge in einem nationalen Vorentscheid gewählt, 1990 gab es zudem zwei Halbfinalrunden. Oft wurden die Auswahl nach der Entscheidung noch verändert: 1986 wurde der Beitrag ursprünglich nur von Pálmi Gunnarsson vorgetragen, die Gruppe Icy wurde erst später gebildet. 1994 war der Fernsehsender RÚV unzufrieden und ersetzte zum einen die Sängerin Sigrún Eva Ármannsdóttir durch Sigríður Beinteinsdóttir (mit der sie zwei Jahre zuvor noch in der Gruppe Heart2Heart gesungen hatte) und zum anderen wurde das Lied Nætur von Frank McNamara neu arrangiert.[1]

In der Phase 1995 bis einschließlich 1999 wurden alle Beiträge intern ausgewählt, bevor bis 2003 wieder ein Vorentscheid nach altem Konzept eingeführt wurde, der aber 2004 und 2005 erneut der internen Auswahl weichen musste. 2006 wurde ein neuer Vorentscheidmodus eingeführt, der drei Halbfinalrunden mit je acht Titeln umfasste. Das Konzept erzielte hohe Quoten, sodass es 2007 erneut durchgeführt wurde.

2008 wurde ein neuer Modus eingeführt. Damals gab es elf Viertelfinals mit jeweils drei Liedern, von denen jeweils eines direkt weitergewählt wurde. Eine Jury wählte aus den anderen Liedern drei Beiträge für ein zwölftes Viertelfinale aus.[2] Die zwölf Gewinner wurden auf vier Halbfinals verteilt. Von drei Liedern wurden jeweils zwei per Telefonvoting in das Finale gewählt. Auch im Finale entschieden ausschließlich die Zuschauer über den Sieger.[3] 2009 wurde dieses komplizierte System entschlankt. Seitdem gibt es keine Viertelfinals mehr, nur noch zwei Halbfinals und ein Finale. Die Entscheidung über die Finalteilnehmer und des Gewinners fällt nach wie vor durch Telefonvoting.

2021 verzichtete der Fernsehsender RÚV auf einen Vorentscheid und wählte Daði & Gagnamagnið intern aus.[4]

Sprachen

Island blieb seiner Landessprache bis einschließlich 1998 immer treu. In den Jahren 1986 bis 1997 wurden die isländischen Beiträge regelkonform in der Landessprache vorgetragen, auch wenn von allen Liedern eine englische Fassung aufgenommen wurde.[5] Nach dem Fall der Sprachregel änderte sich das Bild, seitdem wurden bis auf 2013, 2019 und 2022 alle Beiträge komplett auf Englisch gesungen (2010: Französischsprachige Titelzeile). In den Jahren, in denen ein nationaler Vorentscheid stattfand, mussten bei diesem jeweils alle Beiträge auf Isländisch vorgestellt werden, sodass in diesen Jahren auch isländische Fassungen existieren (2000, 2001, 2003, 2006, 2007 und seit 2011). 2013 hat Island zum ersten Mal mit einem Beitrag in der Landessprache teilgenommen, ohne dass die Regeln dies vorschreiben.[6] 2019 sang Island zum zweiten Mal auf Isländisch, ohne dass es die Regeln vorschreiben.

Punktevergabe

Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an Island (Stand: 2023):[7]

Die meisten im Finale vergebenen Punkte
PlatzLandPunkte
1Schweden Schweden267
2Danemark Dänemark198
3Norwegen Norwegen182
4Finnland Finnland120
Frankreich Frankreich120
5Portugal Portugal83
Die meisten im Finale erhaltenen Punkte
PlatzLandPunkte
1Schweden Schweden137
2Danemark Dänemark131
3Norwegen Norwegen130
4Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich100
5Finnland Finnland084
Die meisten insgesamt vergebenen Punkte
PlatzLandPunkte
1Schweden Schweden335
2Danemark Dänemark274
3Norwegen Norwegen255
4Finnland Finnland219
5Portugal Portugal156
Die meisten insgesamt erhaltenen Punkte
PlatzLandPunkte
1Danemark Dänemark229
2Finnland Finnland209
3Schweden Schweden207
4Norwegen Norwegen188
5Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich153

Vergaben der Höchstwertung

Seit 1986 vergab Island im Finale die Höchstpunktzahl 17 verschiedene Länder, davon achtmal an Dänemark. Im Halbfinale vergab Island die Höchstpunktzahl an 15 verschiedene Länder, davon dreimal an Dänemark und Finnland.

Höchstwertung (Finale)
JahrLandPlatz
(Finale)
1986Schweden Schweden5
1987Deutschland Deutschland2
1988Jugoslawien Jugoslawien6
1989Zypern Republik Zypern11
1990Frankreich Frankreich2
1991Schweden Schweden1
1992Schweiz Schweiz15
1993Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich2
1994Irland Irland1
1995Norwegen Norwegen1
1996Estland Estland5
1997Zypern Republik Zypern5
1998Nicht qualifiziert
1999Danemark Dänemark8
2000Danemark Dänemark1
2001Danemark Dänemark2
2002Nicht qualifiziert
2003Norwegen Norwegen4
2004Ukraine Ukraine1
2005Norwegen Norwegen9
2006Finnland Finnland1
2007Finnland Finnland17
2008Danemark Dänemark15
2009Norwegen Norwegen1
2010Danemark Dänemark4
2011Danemark Dänemark5
2012Schweden Schweden1
2013Danemark Dänemark1
2014Niederlande Niederlande2
2015Schweden Schweden1
2016Niederlande Niederlande (J)11
Schweden Schweden (T)5
2017Portugal Portugal (J & T)1
2018Osterreich Österreich (J)3
Danemark Dänemark (T)9
2019Schweden Schweden (J)5
Norwegen Norwegen (T)6
2020Wettbewerb abgesagt
2021Schweiz Schweiz (J)3
Finnland Finnland (T)6
2022Schweden Schweden (J)4
Ukraine Ukraine (T)1
2023Australien Australien (J)9
Finnland Finnland (T)2
Höchstwertung (Halbfinale)
JahrLandPlatz
(Halbfinale)
2004Danemark Dänemark13
2005Norwegen Norwegen6
2006Finnland Finnland1
2007Ungarn Ungarn2
2008Danemark Dänemark3
2009Finnland Finnland12
2010Belgien Belgien1
2011Finnland Finnland3
2012Zypern Republik Zypern7
2013Norwegen Norwegen3
2014Niederlande Niederlande1
2015Schweden Schweden1
2016Niederlande Niederlande (J)11
Russland Russland (T)3
2017Portugal Portugal (J & T)1
2018Albanien Albanien (J)8
Tschechien Tschechien (T)3
2019Australien Australien (J)1
Tschechien Tschechien (T)2
2020Wettbewerb abgesagt
2021Schweiz Schweiz (J)1
Danemark Dänemark (T)11
2022Norwegen Norwegen (J)6
Ukraine Ukraine (T)1
2023Australien Australien1

Verschiedenes

  • Die englischen Versionen sowohl des Beitrages von 1987 als auch von 1990 heißen One More Song.
  • Bevor er 1995 intern als Vertreter ausgewählt wurde, hatte Bo Halldórsson bereits sechs Mal an der isländischen Vorentscheidung teilgenommen.
  • In der Studiofassung des Beitrages von 2006, die auch auf der Compilation-CD des Eurovision Song Contest enthalten ist, ist die Zeile “I’ll fucking win” enthalten, es ist das erste und bisher einzige Mal, dass ein „schmutziges Wort“ auf einer offiziellen CD des Wettbewerbs enthalten ist. In der Live-Version ersetzte Silvia Night die Zeile nach Drohungen durch die EBU, sie zu disqualifizieren, durch das ähnlich klingende “I’ll freaking win”. Bei den Proben hatte sie zuvor auf der Originalversion beharrt.
  • Manche Beiträge wurden zwar in Isländisch im nationalen Vorentscheid präsentiert, wurden aber im internationalen Wettbewerb in Englisch aufgeführt. Seit 1999 war dies bis auf 2013 und 2019 in jedem Jahr der Fall.
  • 2019 hielten bei der Punkteverkündung die Teilnehmer Hatari Palästinensische Banner in die Kamera. Dies verstößt gegen die Regeln des Wettbewerbs. Ob es Auswirkungen oder Sanktionen seitens der EBU gab ist bis heute unbekannt.
  • 2021 wählte der Fernsehsender RÚV Daði & Gagnamagnið intern aus, da dieser aufgrund der Absage des Eurovision Song Contest 2020 dort nicht teilnehmen konnte und angekündigt hatte, bei einem erneuten Vorentscheid nicht teilnehmen zu wollen.[4]
  • 2021 präsentierte der wegen seiner Rolle im Film Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga als Jaja Ding Dong Guy bekannte Hannes Óli Ágústsson die Punkte der isländischen Jury. Er wünschte sich, dass das Lied Jaja Ding Dong gespielt wird, und behauptete, dass die 12 Punkte der isländischen Jury an Jaja Ding Dong gehen würden.[8]

Impressionen

Einzelnachweise

  1. geocities.ws
  2. natfinals.50webs.com
  3. natfinals.50webs.com
  4. a b NDR: Daði og Gagnamagnið singen 2021 für Island beim ESC. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  5. diggiloo.net
  6. Iceland: Videoclip released - entry to be performed in Icelandic. esctoday.com
  7. Eurovision Song Contest Databate. Abgerufen am 25. Mai 2023 (englisch).
  8. Eurovision 2021 - 12 points to Jaja Ding Dong. In: youtube.com. Abgerufen am 21. Juli 2021 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Yugoslavia (1946-1992).svg
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of Ireland.svg
Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
RÚV ohf 2019 logo.svg
Logo of RÚV ohf (Iceland)
Iceland, Eurobandið, semi-final of Eurovision 2008.jpg
Autor/Urheber: Daniel Aragay from Terrassa, Catalunya, Lizenz: CC BY 2.0
Eurobandið in the 2nd semi-final at the Eurovision Song Contest in Belgrade, Serbia, May 22, 2008.
ESC2017 - Iceland 01.jpg
Autor/Urheber: Roger Dewayne Barkley, EuroVisionary, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Svala representing Iceland with the song "Paper" during a rehearsal before the first semi final of the Eurovision Song Contest 2017 in Kiev.
ESC2013 - Iceland 04 (crop).jpg
Autor/Urheber: Albin Olsson, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Eyþór Ingi Gunnlaugsson für Island mit dem Lied "Ég á líf" bei der zweiten Kostümprobe für das zweite Halbfinale des Eurovision Song Contest 2013 Malmö.
ESC2014 - Iceland 08.jpg
Autor/Urheber: Albin Olsson, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pollapönk für Island mit dem Lied "Enga fordóma" bei der ersten Kostümprobe vor dem ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest 2014 Kopenhagen.
Yohanna2.jpg
Autor/Urheber: Daniel Kruczynski, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Icelandic singer Yohanna.
Ari Ólafsson 2018.jpg
Autor/Urheber: Serecki, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Islandzki piosenkarz Ari Ólafsson, maj 2018.
Yohanna1.jpg
Autor/Urheber: Daniel Kruczynski, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Icelandic singer Yohanna.
Eurovision 2019 Iceland.jpg
Autor/Urheber: Martin Fjellanger, Lizenz: CC BY-SA 4.0
At the 2019 Eurovision Song Contest Semi-final 1 dress rehearsal
20150516 ESC 2015 Maria Olafs 8302.jpg
(c) Ailura, CC BY-SA 3.0 AT
Eurovision Song Contest Vienna 2015: Maria Olafs
EuroIslandia.svg
Autor/Urheber: Jlechuga86, Lizenz: CC BY 3.0
Composición de Islandia en el Festival de la Canción de Eurovisión
Wiki Eurovision Heart (Infobox).svg
(c) AxG, CC BY-SA 3.0
Original work created by en:User:Grk1011, converted to SVG in Inkscape by en:User:AxG. Plain version for use in en:Template:Infobox Eurovision.
Hera Björk 01.JPG
Autor/Urheber: Bjoertvedt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Hera Björk, Iceland's artists at the ESC 2010, Telenor Arena, Norway.
ESC2016 - Iceland 04.jpg
Autor/Urheber: Albin Olsson, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Gréta Salóme für Island mit dem Lied "Hear Them Calling" während einer Probe vor dem ersten Halbfinal des Eurovision Song Contest 2016 Stockholm.