Isaak ben Mose

Isaak ben Mose, nach seinem Hauptwerk auch Yitzchak Or Sarua (in wissenschaftlicher Transkription auch: Yitsḥaq ben Moše Or Zaru'a[1]) oder Riaz (Akronym von Rabbi Isaak Or Zarua) genannt, (* um 1180 in Böhmen; verstorben um 1260 in Wien) war ein jüdischer Gelehrter und Dezisor.

Er war ein Schüler von Eleasar ben Juda ben Kalonymos[2] und Simḥa bar Šemu’el.[3] Ein Mitstudent war Jesaja ben Mali, mit dem er in der Folgezeit in Briefkontakt blieb.[4]

Bekannt wurde Isaak ben Mose vor allem mit seinem Werk or sarua („Das aufgehende Licht“), einem halachischen Kompendium, das zugleich eine wertvolle Quelle für die damalige Geschichte der Juden in Deutschland, Böhmen und Frankreich darstellt. Darin berichtet er u. a., wie er (um 1180) in seiner Knabenzeit das Bethaus der Meißner Judengemeinde mit Bäumen und Vögeln bemalt gesehen habe.[5]

Literatur

  • Rainer Josef Barzen (Hrsg.): Taqqanot Qehillot Šum. Die Rechtssatzungen der jüdischen Gemeinden Mainz, Worms und Speyer im hohen und späten Mittelalter. 2 Bände = Monumenta Germaniae Historica. Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland, Band 2. Harrasowitz, Wiesbaden 2019. ISBN 978-3-447-10076-2
  • J. Wellesz: Isaak b. Mose. Or Sarua, eine literarhistorische Skizze. A. Alkalay & Sohn, 1905.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barzen, S. 153.
  2. Fritz Reuter: Warmaisa: 1000 Jahre Juden in Worms. 3. Auflage. Eigenverlag, Worms 2009. ISBN 978-3-8391-0201-5, S. 53.
  3. Barzen, S. 153.
  4. Ephraim Kanarfogel: The Intellectual History and Rabbinic Culture of Medieval Ashkenaz. Wayne State University Press, Detroit 2013. ISBN 978 0 8143 3024 1, S. 239.
  5. Elbogen, Ismar/Freimann, Aron/Tykocinski, Haim (Hrsg.): Germania Judaica, 1: Von den ältesten Zeiten bis 1238. Breslau 1934 (Reprint Tübingen 1963), 400 ff., so zitiert in: Andreas Christl, Die Meißner Judengemeinde im Mittelalter: Sachzeugen und Schriftquellen im Kontext, journals.ub.uni-heidelberg.de