Ironman St. George

Ironman St. George
AustragungsortSt. George
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Erste Austragung2010
Letzte Austragung2022
VeranstalterWorld Triathlon Corporation
Rekorde
Distanz 3,86 km

180,2 km
42,195 km

StreckenrekordMänner: 7:49:16 h, 2022
Norwegen Kristian Blummenfelt
Frauen: 8:34:59 h, 2022
Schweiz Daniela Ryf

Der Ironman St. George war eine von 2010 bis 2022 ausgetragene Triathlon-Sportveranstaltung über die Ironman-Distanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren, 42,195 km Laufen) bei St. George im US-amerikanischen Bundesstaat Utah, in dessen Rahmen 2022 die Ironman Weltmeisterschaften stattfanden.

Organisation

Der Ironman St. George ist seit 2010 Teil der Ironman-Weltserie der World Triathlon Corporation. Die Teilnehmer haben hier die Möglichkeit, sich für einen Startplatz bei der Weltmeisterschaft auf der Langdistanz beim Ironman Hawaii zu qualifizieren. Es stehen 80 Qualifikationsplätze zur Verfügung (10 für Profis, 70 für Amateure).

Dieser Wettbewerb wurde erstmals am 1. Mai 2010 ausgetragen und Michael Weiss konnte als erster Österreicher einen Ironman-Sieg erzielen.[1] Die dritte Ausgabe fand am 5. Mai 2012 statt. Für 2013 wurde eine Reduzierung der Streckenlänge auf die halbe Ironman-Distanz (Ironman 70.3) angekündigt und am 4. Mai hier der Ironman 70.3 St. George ausgetragen.[2] Im September 2021 wurden in St. George die Ironman 70.3 Weltmeisterschaften ausgetragen.[3]

Rote Felsformationen im Zion-Nationalpark

2020 und erneut 2023 sollen hier die North American Championships ausgetragen werden.[4] Die ursprünglich für Mai 2020 geplante vierte Austragung musste allerdings im Rahmen der Ausbreitung des Coronavirus zunächst auf September verschoben und schließlich komplett abgesagt werden. Eine Neuaustragung des Rennens auf der Langdistanz gab es 2022.

Ironman Weltmeisterschaften 2022

Im Rahmen des Rennens 2022 wurden am 7. Mai die Ironman-Weltmeisterschaften ausgetragen, welche 2021 auf Hawaii abgesagt werden mussten.[5] Die Weltmeisterschaft fand damit erstmals seit 1978 nicht auf Hawaii statt.[6]

Aufgrund des Angriffs auf die Ukraine wurden alle russischen und belarussischen Sportler durch World Triathlon von der Teilnahme an internationalen Triathlon Wettkämpfen ausgeschlossen. Dies betraf auch die WM-Teilnahme.[7] Ebenso durften Agegrouper nicht unter der Flagge Russlands oder Belarus an den Start gehen.[8]

Mehrere aussichtsreiche Titelkandidaten mussten ihre Teilnahme verletzungsbedingt absagen: Der Titelverteidiger, der Deutsche Jan Frodeno konnte aufgrund eines Teilrisses der Achillessehne nicht an den Start gehen[9] und Patrick Lange, der Weltmeister von 2017 und 2018, musste nach einem Radsturz auf das Rennen verzichten.[10] Die Deutschen Laura Philipp, Carolin Lehrieder wie auch der Spanier Javier Gomez, zweifacher Ironman-70.3-Weltmeister, mussten ihre Teilnahme am Rennen aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus absagen[11][12][13] und die Britin Luzy Charles-Barclay, dreifache Vizeweltmeisterin 2017 bis 2019, fehlte aufgrund einer Stressfraktur der Hüfte.[14] Auch der amtierende Ironman-70.3-Weltmeister Gustav Iden und der Doppel-Olympiasieger Alistair Brownlee mussten gesundheitsbedingt kurzfristig absagen.[15]

Im Rahmen des WM-Rennens wurden 750.000 US-Dollar an Preisgeldern vergeben.[16] Der Sieger bei den Frauen und Männern erhielt jeweils 125.000 US-Dollar und es wurden Preisgelder bis zum 15. Rang ausgezahlt. Bei den Profis qualifizierten sich bei den Männern und Frauen jeweils der Weltmeister und acht weitere Athleten für die Ironman Weltmeisterschaften im Oktober auf Hawaii.[17]

Weltmeister wurden Daniela Ryf, die ihren in Summe fünften Titel gewinnen konnte und Kristian Blummenfelt, dem es damit als ersten Athleten gelang Olympiasieger, Kurzdistanz-Weltmeister und Ironman Weltmeister innerhalb eines Jahres zu werden.[18] Das letzte Ironman-Rennen war hier 2022 und das Rennen wird nun über die halbe Ironman-Distanz als 70.3-Format weitergeführt.

Streckenverlauf

Das Rennen startete mit dem Schwimmen im Sand Hollow Reservoir. Hierbei ist eine Runde mit jeweils einer 90°-Kurve auf dem Hin- und Rückweg zu absolvieren. Die anschließende Radstrecke führt auf einem 2-Runden-Kurs mit 2248 Höhenmetern durch den Zion-Nationalpark im Washington County. Das Ziel nach einem zur Marathondistanz zweimal zu durchlaufenden Kurses lag in St. George und es sind hierbei 431 Höhenmeter zu überwinden.[19]

Streckenrekorde

Die Streckenrekorde erzielten 2022 der Norweger Kristian Blummenfelt mit 7:49:16 Stunden[20] und die Schweizerin Daniela Ryf mit 8:34:59 Stunden.[21]

Siegerliste

MännerFrauen
N °Datum/JahrErster PlatzZweiter PlatzDritter Platz
47. Mai 2022Norwegen Kristian Blummenfelt (SR)Kanada Lionel SandersNeuseeland Braden Currie
35. Mai 2012Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ben HoffmanDeutschland Maik TwelsiekBelgien Axel Zeebroek
27. Mai 2011Schweiz Mathias HechtDeutschland Maik TwelsiekVereinigte StaatenVereinigte Staaten TJ Tollakson
11. Mai 2010OsterreichÖsterreich Michael WeissVereinigte StaatenVereinigte Staaten Ben HoffmanAustralienAustralien Chris McDonald
Ironman World Championships  
JahrErster PlatzZweiter PlatzDritter Platz
2022Schweiz Daniela Ryf (SR)Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Katrina MatthewsDeutschland Anne Haug
2012Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Meredith KesslerVereinigte StaatenVereinigte Staaten Jessie DonavanVereinigte StaatenVereinigte Staaten Danielle Kehoe
2011Kanada Heather Wurtele -2-Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jackie ArendtVereinigte StaatenVereinigte Staaten Uli Brömme
2010Kanada Heather WurteleVereinigte StaatenVereinigte Staaten Meredith KesslerVereinigte StaatenVereinigte Staaten Caitlin Snow
Ironman World Championships  

(SR: Streckenrekord)

Einzelnachweise

  1. Weiss startet Titelverteidigung in St. George | trinews.at. 5. Mai 2011, abgerufen am 3. März 2022 (deutsch).
  2. St. George’s Shift From Ironman To 70.3 (1. Mai 2013)
  3. Harald Eggebrecht: Detail. 21. Januar 2022, abgerufen am 23. März 2022.
  4. St. George Welcomes Full-Distance Event and IRONMAN 70.3 World Championship (2. Mai 2019)
  5. St. George statt Hawaii: Ironman bricht mit Tradition. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. März 2022]).
  6. Verlegung nach Utah: Ironman-WM erstmals nicht auf Hawaii. Abgerufen am 22. März 2022.
  7. Ironman-WM ohne Triathleten aus Russland und Belarus. Abgerufen am 22. März 2022.
  8. Wettkampfausschluss russischer Triathleten. In: tri-mag.de. 2. März 2022, abgerufen am 22. März 2022 (deutsch).
  9. Frodeno: «Hawaii immer noch das höchste der Gefühle» - Sport. Abgerufen am 19. April 2022.
  10. Michael Eder: Verletzung bei Radsturz: Triathlet Patrick Lange fehlt bei Ironman-WM. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. April 2022]).
  11. Corona: Bitter! Carolin Lehrieder muss WM-Start in Utah absagen. In: tri-mag.de. 4. Mai 2022, abgerufen am 5. Mai 2022 (deutsch).
  12. Badische Zeitung: Triathletin Philipp muss ihren WM-Start wegen Corona absagen - Badische Zeitung. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  13. Covid-19: Auch Javier Gomez nicht bei Ironman-WM am Start. In: tri-mag.de. 22. April 2022, abgerufen am 22. April 2022 (deutsch).
  14. Detail. 12. April 2022, abgerufen am 19. April 2022.
  15. dpa: Ironman-WM: Weitere Favoriten müssen Start absagen. 7. Mai 2022, abgerufen am 9. Mai 2022 (deutsch).
  16. Legendäre Ironman-WM erstmals seit 1978 nicht auf Hawaii. In: MOPO. 24. September 2021, abgerufen am 5. Mai 2022 (deutsch).
  17. Die Profi-Startlisten der Ironman-WM in Utah. In: tri-mag.de. 22. April 2022, abgerufen am 5. Mai 2022 (deutsch).
  18. Melanie Haack: Ironman: Kristian Blummenfelt - Geburt eines neues Triathlon-Helden. In: DIE WELT. 8. Mai 2022 (welt.de [abgerufen am 9. Mai 2022]).
  19. Course. Abgerufen am 22. März 2022.
  20. Kristian Blummenfelt gewinnt Ironman-Weltmeisterschaft vor Lionel Sanders und Braden Currie (7. Mai 2022)
  21. Daniela Ryf ist zum fünften Mal Ironman-Weltmeisterin (7. Mai 2022)

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