Irisches Sweathouse

(c) Kenneth Allen, CC BY-SA 2.0
Tirkane Sweathouse
(c) Joseph Mischyshyn, CC BY-SA 2.0
Glencolumbkille Sweathouse

Irische Sweathouses (deutsch „Schwitzhäuser“) sind kleine, nicht selten bienenkorbförmige vorzeitliche Strukturen aus Feldsteinen mit Kraggewölben. Sie haben Durchmesser und Höhen, die selten mehr als zwei Meter betragen. Die Zugänge sind Kriechgänge. Die meisten von jenen, die überlebt haben, boten nicht mehr als drei bis vier Personen Platz. Sie gleichen kleinen in Wällen errichtete „Höhlen“, in denen laut Berichten im 17. Jahrhundert viele Iren sogar gelebt haben sollen.

Der erste detaillierte Bericht über irische Sweathouses kam im späten 18. Jahrhundert von Latocnayem, einem Mann, der kein irisch sprach.[1]

Lage

Sie liegen oft abseits an eher versteckten Orten, weit weg von Wohnhäusern und oft auch von Wegen, in der Nähe von kleinen Bächen[2] und/oder in kleinen Wäldchen oder Gebüschen. Das unterscheidet sie von den Kalköfen (lime kilns), die auch in den zentralen Countys Leitrim und Cavan vorkommen und einen ähnlichen Aufbau, aber kleinere „Zugänge“ haben.

Sweathouses wurden sorgfältig gebaut, oft mit Kraggewölben, manchmal aber auch mit Plattendächern. Einige Townlands hatten mehrere Sweathouses, und auch heute haben drei von vier Townlands mehr als ein intaktes oder zerstörtes Sweathouse.

Nutzung

Sie werden anhand völkerkundlicher Vergleiche meist als Saunen interpretiert. Einige haben Spalten für den Rauch oder Lüftungskanäle. Wo diese zu groß waren, wurden sie mit Grassoden oder mit Mörtel gestopft. Sie wurden oft mit Plaggen abgedeckt. Dass sie befeuert wurden, ist sicher, da bei einigen Anlagen an den Decken Ruß anhaftete. Damit unterscheiden sie sich von nordamerikanischen Inipis, die selten, wenn überhaupt, aus Stein gebaut waren und durch heiße Steine aus einem nahegelegenen Feuer erhitzt wurden.

Verbreitung

Sweathouse von Copney - Nordirland
(c) Sweathouse, Copney by Kenneth Allen, CC BY-SA 2.0
Sweathouse von Copney - Nordirland
(c) Sweathouse, Copney by Kenneth Allen, CC BY-SA 2.0
Sweathouse von Copney - Nordirland

Die gegenwärtig festgestellte Verteilung bevorzugt die Regionen Mittelirlands:

Cavan (Legeelan, Tullynafreave), Leitrim (Annagh upper, Cleighran More, Gubnaveagh) und County Roscommon (Ardmullen, Carrownrarriff, Cartonperagh, Cornageeha und Eskerbawn) – wobei „Ausreißer“ im Fermanagh (Scribbagh), County Londonderry (Tirkane), County Tipperary (Doonane), Tyrone (Sweathouse von Cadian), County Sligo (Inishmurray) und Wicklow (Annacarney) erkannt wurden.

Kontext

Über Europa verbreitet gibt es eine große Anzahl Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk wie etwa die Kuppelbauten der Hebriden, die den Sweathouses sehr ähnlich sind. Alle anderen Typen haben jedoch richtige Türen, im Gegensatz zu den winzigen Eingängen der irischen Sweathouses.

Literatur

  • Gerhard Rohlfs: Primitive Kuppelbauten in Europa (= Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse. Abhandlungen. N. F. 43, ISSN 0005-710X). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1957.
  • Raffaello Battaglia: Ricerche Paleontologiche e Folkloristiche Sulla Casa Istriana Primitiva. In: Atti e Memorie della Societa Istriana di Archeologia e Storia Patria. Bd. 38, Nr. 2, 1926, ISSN 0392-0321, S. 33–79.
  • Jürgen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. Europäische Kultplätze der Steinzeit (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 36). Beier & Beran, Langenweißbach 2003, ISBN 3-930036-70-3.

Einzelnachweise

  1. Jacques-Louis de La Tocnaye: A Frenchman’s Walk Through Ireland. McCaw u. a., Belfast u. a. 1917, (Photolithographic facsimile: Blackstaff Press, Belfast 1984, ISBN 0-85640-308-3).
  2. damit weisen sie Parallelen zu den Burnt Mounds auf

Weblinks

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Glencolumbkille - Father McDyer's Folk Village - geograph.org.uk - 1340534.jpg
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Glencolumbkille - Father McDyer's Folk Village Sweathouse. I assume this to be a sauna.
Tirkane Sweathouse - geograph.org.uk - 587284.jpg
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Tirkane Sweathouse Nestled in a secluded area located 2.5 miles to the North West of Maghera, is a well preserved Sweathouse. It was a type of early sauna, used in Ireland in the 18th and 19th centuies, but its origins may date back much further. It is a rectangular structure built against the side of a hill with a roof made of flat stones with a small chimney hole in one corner. The floor is paved with stone. According to 'Ancient Monuments of Ireland, Vol. 2' these Sweat Houses are the primitive fore runner for the modern Turkish bath, which are now in Germany as Irish Baths. There are only a few such sweathouses remaining in Northern Ireland. http://www.megalithicireland.com/Tirkane.htm