Iris Rauskala

Iris Eliisa Rauskala (2019)
Iris Eliisa Rauskala bei der Angelobung mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen (2019)

Iris Eliisa Rauskala (geboren am 14. März 1978 in Helsinki) ist eine österreichische Wirtschaftswissenschaftlerin und Spitzenbeamtin. Vom 3. Juni 2019 bis zum 7. Jänner 2020 war sie Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Leben

Rauskala, die Tochter eines finnischen Wissenschaftlers und einer im öffentlichen Dienst arbeitenden Oberösterreicherin, wuchs viereinhalb Jahre in Finnland, danach in Oberösterreich auf.[1] Nach der Matura in Wels studierte sie Internationale Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck und promovierte 2006 mit Auszeichnung. Im Anschluss an ihr Doktorat absolvierte Rauskala die Grundausbildung für den Bundesdienst im Wirtschafts- und Arbeitsministerium. Ihre Abschlussarbeit entstand 2009 und war dem Thema „Wirkungsorientierte Verwaltungsführung“ gewidmet.[2] In Oslo absolvierte sie ein Training an der Internationalen Organisation der Obersten Rechnungskontrollbehörden (INTOSAI). Außerdem nahm sie am 14. Strategischen Führungslehrgang der Landesverteidigungsakademie teil.[2]

Erste Berufserfahrung gewann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte an ihrer Alma Mater sowie an der Europäischen Akademie in Bozen. Ein Jahr lang war sie als Public Management Consultant am Institut für Verwaltungsmanagement in Innsbruck tätig. Ab August 2007 war sie im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit als Referentin verpflichtet. Sie arbeitete dort in der Grundsatzabteilung für Forschungs- und Technologiepolitik. Danach war sie von 2009 bis Juli 2011 Referentin von drei ÖVP-Wissenschaftsministern: Johannes Hahn, Beatrix Karl und Karlheinz Töchterle. Von November 2011 bis April 2015 leitete sie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften die Fachstelle für Public Financial Management. 2015 wurde sie vom damaligen Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zur Leiterin der Sektion für Budget, Personal, interne Revision und Wissenschaftskommunikation ernannt. Außerdem wurde ihr der Bereich Studienförderung und -beratung im Wissenschaftsministerium übertragen. Im Juli 2018 wurde Rauskala als Leiterin der Präsidialsektion des BMBWF bestellt.[2]

Seit 2015 ist Iris Rauskala stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats im Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung sowie Mitglied des Aufsichtsrats der Österreichischen Mensen Betriebs-GesmbH.

Am 3. Juni 2019 wurde sie zur Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung in der Bundesregierung Bierlein ernannt. Sie übte dieses Amt bis zur Enthebung der Regierung Bierlein am 1. Oktober 2019 nach der Nationalratswahl 2019 und dann geschäftsführend bis zum Geschäftsantritt der Bundesregierung Kurz II am 7. Jänner 2021 aus.

Mitte Juni 2019 outete sich Rauskala medial im Rahmen von Interviews mit zwei österreichischen Tageszeitungen als offen homosexuell lebend:[3][4] „Ich bin mit einer Frau verheiratet und habe hier noch nie negative Reaktionen erlebt.“[4]

Nach ihrem Amt als Ministerin wurde Rauskala Sektionschefin und Chief Digital Officer im Bildungsministerium. Hier war sie hauptverantwortlich für die Vorbereitung der Digitalisierungsoffensive, in deren Zuge unter anderem 150.000 Laptops Tablets an Schüler der 5. und 6. Schulstufe verteilt werden.[5]

Am 8. Dezember 2021 wurde Rauskala zur neuen Rektorin der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg (Deutschland) gewählt.[5][6]

Weblinks

Commons: Iris Eliisa Rauskala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Julia Neuhauser: Bildungsministerin Rauskala: Ein Hauch Finnland für Österreichs Schulen. In: Die Presse, 4. Juni 2019, abgerufen am 19. Juni 2019.
  2. a b c Lisa Nimmervoll: Präsidialsektionschefin Iris Rauskala soll Bildungsministerin werden. In: Der Standard, 31. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019.
  3. Lisa Nimmervoll: Bildungsministerin Rauskala: „Beamte sind keine gut abgesicherten Nichtstuer“. Interview in: DerStandard.at, 14. Juni 2019, abgerufen am 19. Juni 2019.
  4. a b Bernadette Bayrhammer, Iris Bonavida: Rauskala: „Nicht meine Aufgabe, mich zu einer Bildungsexpertin zu entwickeln“. Interview in: Die Presse, 14. Juni 2019, abgerufen am 19. Juni 2019.
  5. a b Georg Hochmuth: Ex-Bildungsministerin Rauskala wird Rektorin in Deutschland. APA, 10. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  6. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Wahl-Sensation in Ludwigsburg: Ex-Ministerin führt Beamtenschule. Abgerufen am 9. Dezember 2021.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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Am 3. Juni 2019 wurde Mag. Alexander Schallenberg als Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres angelobt.

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Iris Rauskala, the Austrian Federal Minister of Education, Science, and Research making a speech at the Inauguration of the Central European University Vienna Campus on November 15, 2019 in Expedithalle, Vienna.