Irina Müller
Irina Müller (* 10. Oktober 1951[1] in Leipzig, nach Heirat Irina Weiße) ist eine ehemalige Ruderin aus der Deutschen Demokratischen Republik. 1976 gewann sie mit dem Achter die olympische Goldmedaille.
Leben und Karriere
Müller war 1971 DDR-Meisterin im Zweier, bei den Europameisterschaften 1971 in Kopenhagen gewann sie die Bronzemedaille im Vierer mit Steuerfrau. 1973 belegte sie bei den Europameisterschaften in Moskau mit dem DDR-Achter den zweiten Platz hinter dem Boot aus der Sowjetunion. Im Jahr darauf gewann der Achter aus der DDR den Weltmeistertitel in der Besetzung Doris Mosig, Gunhild Blanke, Irina Müller, Brigitte Ahrenholz, Bianka Schwede, Ilona Richter, Henrietta Dobler, Helma Lehmann und Steuerfrau Sabine Brincker. Damit hatte der DDR-Achter den ersten Weltmeistertitel überhaupt gewonnen. 1975 gewann der DDR-Achter auch den zweiten Weltmeistertitel, allerdings war Irina Müller nicht dabei. Zusammen mit Henrietta Dobler, Dagmar Bauer, Helma Lehmann und Sabine Brincker gewann sie bei den Ruder-Weltmeisterschaften 1975 in Nottingham den Titel im Vierer mit Steuerfrau. Bei der olympischen Premiere im Frauenrudern 1976 in Montreal saß Irina Müller wieder im Achter. In der Besetzung Viola Goretzki, Christiane Knetsch, Ilona Richter, Brigitte Ahrenholz, Monika Kallies, Henrietta Ebert, Helma Lehmann, Irina Müller und Steuerfrau Marina Wilke gewann der DDR-Achter auch die erste olympische Goldmedaille im Achter. 1974 und 1976 wurde sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet.[2][3]
Sie trat für den SC Dynamo Berlin an.
Die Diplomjuristin ist bis heute (Stand: April 2011) trotz Verdacht auf IM-Tätigkeit als Vorsitzende Richterin der 8. Kammer am Sozialgericht Neuruppin tätig. Nach den Unterlagen der Stasi-Aufklärungsbehörde soll sie als inoffizielle Mitarbeiterin für die Abteilung XX des Ministeriums der Staatssicherheit gearbeitet haben. Als IM Ines soll sie auch eine Verpflichtungserklärung unterschrieben haben.[4]
Literatur
- Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR. Ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9, S. 273f.
Weblinks
- Irina Müller in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Deutsche Erfolge bei Weltmeisterschaften
- Deutsche Erfolge bei Europameisterschaften
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsjahr laut Volker Kluge ist 1951, laut sports-reference ist sie 1950 geboren.
- ↑ Neues Deutschland. vom 30. November 1974, S. 2.
- ↑ Von der Ehrung für die Olympiamannschaft der DDR. Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen. Vaterländischer Verdienstorden in Silber. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Neues Deutschland. ZEFYS Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin, 10. September 1976, S. 4, ehemals im ; abgerufen am 10. April 2018 (kostenfreie Anmeldung erforderlich). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- ↑ KLARTEXT: Richter unter Stasi-Verdacht. rbb-online.de, 13. April 2011, abgerufen am 13. April 2011.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Müller, Irina |
ALTERNATIVNAMEN | Weiße, Irina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Ruderin |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1951 |
GEBURTSORT | Leipzig |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.