Irene Rindje

Irene Rindje (* 1956 in Ludwigsburg, Baden-Württemberg[1][2]) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Irene Rindje arbeitete seit 1980 in diversen freien Produktionen im Bereich Comedy, Kabarett, Musical und Tanztheater.[3] 1991 war sie gemeinsam mit Thomas Pigor im Nummernprogramm Pigor & Rindje auf Tournee. Zwischen 1992 und 1998 spielte sie am Berliner Jugendtheater Theater Strahl die Rolle der Mutter in dem Jugendstück Volltreffer.[4] In der Spielzeit 2011/12 übernahm sie an der Berliner Staatsoper die Rolle der Göttergattin Juno in einer fast ausschließlich mit Schauspielern besetzten Neu-Produktion der Operette Orpheus in der Unterwelt.[5][6] In dieser Rolle trat sie dann auch in der folgenden Spielzeit an der Berliner Staatsoper auf. In der Spielzeit 2013/14 übernahm sie die Rolle dann erneut.[7] Im Juni 2015 wirkte sie beim Kunstfestival 48 Stunden Neukölln im Bezirk Neukölln mit.[8]

Rindje war seit Mitte der 1980er Jahre auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, wobei sie in ganz unterschiedlichen Rollen spielte und nicht auf einen bestimmten Rollentypus festgelegt war. Häufig wurde sie jedoch als Sekretärin, Krankenschwester, Nachbarin oder Büroangestellte eingesetzt.

Rindje spielte u. a. in den Kinofilmen Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (1997), Vier Minuten (2006; als Organisatorin), Der Mann, der über Autos sprang (2010), Wer wenn nicht wir (2011; als Köchin), Barbara (2012; als Friedls Schwester), Glück (2012; als Nahmäschinenverkäuferin), Fack ju Göhte (2013; als Knast-Lehrerin) und Da geht noch was (2013; als Conrads Nachbarin).

Im Fernsehen spielte sie in verschiedenen Filmen und Serien. In der ARD-Jugendserie Die Schule am See, in der sie 1997–1998 die Rolle der Judith Steinau hatte, wurde sie erstmals einem größeren Publikum bekannt. In der ProSieben-Fernsehserie Verrückt nach Clara (Regie: Sven Bohse) war sie 2007 in einer wiederkehrenden Nebenrolle zu sehen; sie spielte Pauls Mutter. In dem zweiteiligen Fernsehfilm Contergan (2007), in dem der Contergan-Skandal fiktional aufgearbeitet wird, spielte sie die Sekretärin Frl. Carree. Im ZDF-Krimi Ein starkes Team: Hungrige Seelen (Erstausstrahlung: Januar 2008) hatte sie eine Nebenrolle; sie war Heidi Barth, die Leiterin eines Hilfsvereins für Menschen in Not. In der Fernsehserie Tiere bis unters Dach (Regie: Brigitte Dresewski u. a.) war sie 2010 in einer durchgehenden Seriennebenrolle zu sehen; sie spielte die Lehrerin Frau Heidelbach. In dem Fernsehfilm Der letzte Patriarch (2010), mit Mario Adorf in der Hauptrolle, verkörperte sie die Sekretärin Röschen. In dem Fernsehfilm Die Kinder meiner Tochter (2013) spielte sie die ehemalige Lehrerin Jana Paulsen, die den pensionierten Richter Ernst Blessing (Jürgen Prochnow) zur Gründung einer Bürgerinitiative gegen ein Islamisches Zentrum zu überreden versucht. In dem Fernsehfilm Ein Schnitzel für alle (2013) spielte sie die Sozialarbeiterin Urte, die als Betreuerin einer Wohngemeinschaft für Behinderte tätig ist. In dem Fernsehfilm Unter Anklage: Der Fall Harry Wörz (2014) spielte sie Hannelore Wörz, die Mutter von Harry Wörz.

Sie wirkte außerdem in mehreren Folgen der Krimireihe Tatort mit, so im Tatort: Undercover-Camping (1997; als Anthropologin Dr. Gina Schmitt), im Tatort: Salzleiche (2008; als Else Beelitz, Vermieterin des Toten), im Tatort: Das erste Opfer (2011; als Heike Rosendorf, Mutter der Toten) und im Tatort: Ordnung im Lot (2012; als Elke Tomic, Ehefrau und Witwe des ermordeten Tankstellenbetreibers Jure Tomic).

Von 1998 bis 2001 war sie auch in der durchgehenden Rolle der „Monika aus Slavice“ in der WDR-Sendung Zimmer frei! zu sehen.[3]

Rindje hatte außerdem Episodenrollen u. a. in den Serien Medicopter 117 – Jedes Leben zählt (2000; als der Großindustrielle Susann Dorner), Im Namen des Gesetzes (2001; als Ehefrau und Mutter Verena Wuttke), Großstadtrevier (2005, als Frau Söhnken, Mutter des Schülers Sven Söhnken und 2011; als Putzhilfe Frau Kohnerjung), Die Rettungsflieger (2007; als Straußenfarmbesitzerin Kathrin Surkamp), SOKO Wismar (2008 und 2009; als Ehefrau und Mutter Marga Hauser, die in der Zeit der DDR ein Verhältnis mit einem Westdeutschen hatte), In aller Freundschaft (2009, 2013 und 2016), Wie erziehe ich meine Eltern? (2010, als Nachbarin Frau Steinbeißer), Doctor’s Diary – Männer sind die beste Medizin (2011; als Ärztin Frau Dr. Steigerle), Die Stein (2011; als Frau Kraft), Heiter bis tödlich: Nordisch herb (2011; als Hausangestellte Elli Klüver), Danni Lowinski (2014), Kripo Holstein – Mord und Meer (2014; als Margit Thomsen, Ehefrau des Kiesgrubenbesitzers Willem Thomsen) und Dr. Klein (2015; als Großmutter Marion Krause).

In der ZDF-Serie Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen war sie ab Oktober 2015 als Anneliese Engel, die neuengagierte Putzfrau der Bonner Heiland-Gemeinde, zu sehen. Sie übernahm in der 3. Staffel und der 4. Staffel der Erfolgsserie mit dieser Rolle eine durchgehende Seriennebenrolle. In dem ZDF-Fernsehfilm Ein Sommer in Masuren (Erstausstrahlung: Oktober 2015) war sie in der Rolle der polnischen Bäuerin Marta Kowalski zu sein. Im Mai 2016 war sie in der Serie In aller Freundschaft in einer Episodenhauptrolle als Birgit Schlüter zu sehen, die ihre unausgeglichene launische Schwester, die Rentnerin Ursula (Grischa Huber), bei sich wohnen lässt, und die ihrer Schwester sogar ihre neue Beziehung zu einem Mann verheimlicht, um sie nicht zu verletzen. Im Januar 2017 war Rindje in der ZDF-Serie SOKO Köln ebenfalls in einer Episodenhauptrolle zu sehen; sie spielte Margarita Kühn, die Inhaberin einer Reinigung, die den Tod ihrer an Diabetes erkrankten Tochter als Mord tarnt, um ihren Schwiegersohn loszuwerden. Im März 2017 war sie in einer Episodenhauptrolle in der ZDF-Serie SOKO Wismar zu sehen, in der sie Ute Berger, die Schwester des Mordopfers, spielte. Im August 2017 war sie erneut in einer Episodenhauptrolle zu sehen, diesmal in der ARD-Serie In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte; sie spielte Frau Ludwig, die Mutter der Erzieherin Eva Ludwig (Sarina Radomski). Im Dezember 2017 war Rindje in einer Doppelfolge der ZDF-Serie Der Kriminalist als Martina Wieser zu sehen; sie spielte eine Mitarbeiterin des Berliner Jugendamts, die vom sexuellen Missbrauch an der Serienhauptfigur Esther Rubens (Anna Blomeier), die in dieser Folge ihren letzten Auftritt hatte, Kenntnis hatte.

2008 nahm Rindje gemeinsam mit Sophie Rois, Margarita Broich, Götz Schubert und Günter Barton das Hörbuch Verschwunden mit Erzählungen von Silvia Bovenschen auf.

Rindje arbeitet seit vielen Jahren auch als Schauspielcoach, sie war als Setcoach u. a. für die Fernsehserie Tessa – Leben für die Liebe tätig.

Rindje lebt in Berlin.[1]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Irene Rindje bei schauspielervideos.de
  2. Irene Rindje; Profil bei e-TALENTA. Abgerufen am 23. Oktober 2015
  3. a b Irene Rindje. Sängerin (Gast) (Memento des Originals vom 21. August 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/staatsoper-berlin.de. Internetpräsenz Berliner Staatsoper. Abgerufen am 23. Oktober 2015.
  4. Jenny erwischt es heute zum letzten Mal. In: Berliner Kurier vom 19. März 1998. Abgerufen am 23. Oktober 2015.
  5. Wenig komisch: Uraufführung von Christoph Israels Offenbach-Nachvollzug „Orpheus in der Unterwelt“ an der Berliner Staatsoper. Aufführungskritik, nmz online vom 17. Dezember 2011. Abgerufen am 23. Oktober 2015.
  6. Orpheus in der Unterwelt (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bettina-straub.de. Szenenfoto. Abgerufen am 23. Oktober 2015.
  7. Offenbach: Orpheus in der Unterwelt Besetzung. Abgerufen am 23. Oktober 2015.
  8. Irene Rindje. Mitwirkende (mit Vita von Irene Rindje). Abgerufen am 23. Oktober 2015.