Ionogramm

Beispiel-Ionogramm mit Kenngrößen und Erläuterungen
Radar-Prinzip: Je nach Frequenz dringen die Signale unterschiedlich tief in die Ionosphäre ein (die des linken Signals liegt höher als die des rechten).

Ein Ionogramm ist die Darstellung der Laufzeit eines von einer Ionosonde abgestrahlten und von der Ionosphäre reflektierten Signals über die Frequenz. Sie dienen der Messung des Ionisationsgrades und der Höhe der Ionosphärenschichten.

Prinzip

Die Ionosonde, eine nach dem Radar-Prinzip arbeitende Messstation, sendet ein senkrecht auf die Ionosphäre treffendes Signal, das gewöhnlich einen Frequenzbereich von 0,1 bis 30 MHz durchläuft, und misst die Laufzeit des empfangenen Echos, aus der die Höhe der Reflexion bestimmt wird.

Mit zunehmender Frequenz wird das Signal weniger stark zurückgebrochen und dringt somit tiefer in die Ionosphäre ein, bevor es reflektiert wird. Durch das tiefere Eindringen vergrößert sich die gemessene Höhe der Schicht, die auch virtuelle Höhe genannt wird. Befindet sich die Sonde oberhalb der Ionosphäre (Satellit), verringert sich die virtuelle Höhe. Beim Überschreiten der sogenannten kritischen Frequenz ist die Ionosphäre nicht mehr in der Lage, das Signal zu reflektieren.

Ein Ionogramm ist hilfreich bei der Bestimmung der günstigsten Arbeitsfrequenz für Funkverbindungen im Kurzwellenbereich.

Messwerte in Ionogrammen

Die International Union of Radio Science (URSI) definiert bzw. standardisiert in ihrem von W.R.Piggott und K.Rawer herausgegebenen Handbook of Ionogram Interpretation and Reduction[1] die messbaren Kenngrößen der Ionosphäre im Kontext der Auswertung von Ionogrammen. Die wichtigsten sind im Folgenden:

Glossar Ionosphärenkenngrößen[1]
AbkürzungBedeutungAbkürzungBedeutung
foF2kritische (maximale) Frequenz der F2-Schichth'Fdie minimale, virtuelle Höhe der F-Schicht als ganze
foF1kritische (maximale) Frequenz der F1-Schichth'F2die minimale, virtuelle Höhe des Ladungsmaximums der F-Schicht
foEkritische (maximale) Frequenz der E-Schichth'Edie minimale, virtuelle Höhe der E-Schicht als ganze
fxISpread F IndexhmF2Höhe des Maximums der F2-Schicht
fminminimale Frequenz, ab der eine Reflexion auftritthmF1Höhe des Maximums der F1-Schicht
hmEHöhe des Maximums der E-Schicht

Weitere Ionogramme

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b URSI Handbook of Ionogram Interpretation and Reduction, Second Edition (1972), Kapitel 1: Fundamental Considerations and Definitions, Seite 19ff, [1] [2] (PDF; 3,1 MB)

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CriticalFrequency-NPS.png
Diagramm, das zeigt, was mit sich vertikal ausbreitenden elektromagnetischen Wellen (dargestellt durch rote Strahlen) passiert, die eine geringere Frequenz als die der kritischen Frequenz haben. Der linke Strahl hat eine höhere Frequenz als die kritischen Frequenz der E-Schicht, foE, aber niedriger als die kritische Frequenz der F-Schicht. Der rechte Strahl is geringer als foE. Sich vertikal ausbreitende Wellen mit einer höheren Frequenz als foF2 werden nicht reflektiert und passieren ins All.
HAARP ionogram.png
Autor/Urheber: HAARP., Lizenz: Attribution
This ionogram shows a well-formed F-Layer with a peak ionization at around 220 km. There is also a less obvious E-Layer at an altitude of about 110 km. The ionogram clearly shows how the transmitted digisonde signal splits into reflected ordinary and extraordinary waves. The ionogram chart and the parameter FoF2 in the list on the left side of the chart, show that the highest frequency that will be reflected from the ionosphere for vertical incidence (ie., for a radio wave traveling straight up from the ground) is 4.8 MHz. Image converted to PNG format from original GIF file.
Ionogramme.png
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