Internationale Vereinigung für Lebensmitteltechnik und -forschung

International Union of Food Science and Technology
(IUFoST)
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RechtsformInternationale Nichtregierungsorganisation
Gründung1970 in Washington, D.C. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
SitzToronto, Kanada Kanada
VorsitzDr. Mary Schmidle Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Websitehttp://iufost.org/

Die Internationale Vereinigung für Lebensmitteltechnik und -forschung (IUFoST) ist eine global agierende Organisation mit mehr als 200.000 Wissenschaftlern und Technikern aus mehr als 38 Ländern aus dem Bereich der Nahrungsmittelforschung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, diesem für die Menschheit wichtigen Komplex, eine Stimme zu geben. IUFoST ist der multinationale Zusammenschluss nationaler Gesellschaften der Nahrungsmittelforschung. Sie ist zugleich Vollmitglied der ICSU bzw. deren Nachfolgeorganisation, des 2018 gegründeten ISC und eine der 31 akkreditierten unterschiedlichen globalen Wissenschaftsorganisationen, die die Interessen der Lebensmittelforschung bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beim Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und dem Codex Alimentarius vertreten.

Auftrag und Grundsätze der IUFoST

IUFoST will der Lebensmitteltechnik und -forschung zum Wohl der Menschheit eine starke Interessenvertretung sein.

IUFoSTs Auftrag ist

  • die internationale Kooperation und den Gedanken- und Wissensaustausch zu fördern,
  • die Unterstützung bei der Schulung und Ausbildung der Nahrungswissenschaftler und -techniker weltweit,
  • die Förderung professioneller Fachorganisationen der Lebensmitteltechnik und -wissenschaft.

Hintergrund

Einige britischen Wissenschaftsgesellschaften und die Regierung des Vereinigten Königreichs organisierten 1960 in London eine Konferenz anlässlich des hundertsten Jahrestages der Verabschiedung des Food and Drugs Act (UK) (Nahrungsmittel- und Drogen/Arzneimittelgesetzes) von 1860 und der 150jährigen Wiederkehr der Veröffentlichung von Appert's Publikation zur Konservierung von Lebensmitteln.

Eine Woche vor der Food and Drugs Konferenz in London, fand ein Symposium von Vorgängergesellschaften der IUFoST am heute nicht mehr existierenden Royal College of Science and Technology in Glasgow in Schottland statt, auf der kontrovers über die Gründung einer international durchschlagskräftigen Lebensmittel-Wissenschaftsorganisation diskutiert wurde. Diese Frage wurde dann am darauf folgenden Abend auf einem Empfang auf der University of Strathclyde weiter verhandelt. Einwände gab es bezüglich der ICSU, die seit 1919 die Interessen nationaler Ernährungsinstitute international vertrat es damit keiner Änderung oder Neugründung bedürfe, während die andere Seite argumentierte, dass die Zeit für eine eigenständige, weltweite Interessenvertretung reif sei. Die ausländischen Gäste konnten die britischen Gastgeber von der Notwendigkeit überzeugen und so kam es dann zu einem ersten entsprechenden internationalen Kongress 1962 in London, auf der zunächst die Frage der Notwendigkeit zur Gründung einer internationalen Organisation der Ernährungswissenschaftler auf der Tagesordnung stand ohne zu einem handfesten Ergebnis zu kommen. Auch auf dem nächsten Kongress, vier Jahre später in Warschau, wurde noch keine Einigkeit erzielt. Erst auf dem Kongress 1970 in Washington, D.C., der unter dem Motto, "SOS/70" referring to Science and Survival (Wissenschaft und Überleben) stand, wurde die International Union of Food Science and Technology mit allen dafür notwendigen Konsequenzen aus der Taufe gezogen[1].

Die Budapest Deklaration 1995

In der Verantwortung und im Kampf der Ernährungswissenschaftler und -techniker gegen den chronischen Hunger in der Dritten Welt und den damit einhergehenden Problemen verfasste die IUFoST auf ihrer siebten Versammlung 1995 in Budapest ihre Budapest Declaration. Inspiriert von der internationalen Nahrungsmittel-Konferenz der FAO und WHO in Rom 1992 auf der diese Problematik einen breiten Raum eingenommen hatte, erklärte die IUFoST im Bewusstsein ihrer zentralen Rolle bei der Bekämpfung von Hunger und Unterernährung in der Welt. ihre Entschlossenheit alles in ihrer Macht stehende zu tun, um dieser Armut ein Ende zu bereiten. Sie appellierten in ihrer Deklaration an alle anderen internationalen Wissenschaftsorganisationen mit ihnen gemeinsam für eine ausreichende Ernährung in einer friedlichen Welt zu kämpfen. Es wurde beschlossen, dass diese Deklaration der Wegweiser für die nächsten 15 Jahre der IUFoST sein sollte[2].

Die Kapstadt Deklaration 2010

Während der 13. Generalversammlung in Kapstadt (Südafrika) verabschiedete die IUFoST mit der Cape Town Declaration ihre zweite Deklaration nach der Budapester Deklaration von 1995. Sie bekräftigte darin noch einmal ausdrücklich die Ziele, die sie sich mit ihrer Budapester Erklärung gesetzt hatte und beklagte darin gleichzeitig die Widerstände bei nationalen Organisationen und der Nahrungsmittelindustrie bei der Umsetzung ihrer Absichten[3].

Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft in der International Union of Food Science and Technology ist für alle Staaten der Welt, aber nur jeweils mit einer entsprechenden Organisation offen. Ausnahmen bilden Organisationen in definierten Territorien wie z. B. ALACCTA – Zentral- und Südamerika, EFFoST – Europa, FIFSTA – Länder der ASEAN Staaten, MENAFoST – Mittlerer Osten und Nordafrika und WAAFoST – Westafrikanische Vereinigung für Lebensmitteltechnik und -forschung, die alle gleichzeitig integrale Bestandteile der IUFoST sind.

IUFoST repräsentiert mehr als 200.000 Wissenschaftler und Techniker der jeweiligen nationalen und territorialen Körperschaften.

Struktur

Das oberste Gremium der IUFoST sind die gewählten Mitglieder, Wissenschaftler und Techniker aus allen Teilen der Welt, die für ihre außergewöhnlichen Leistungen bekannt wurden und auf den Generalversammlungen abstimmungsberechtigt sind. Auf den Generalversammlungen wird über die Regeln, Entwicklungen, Aktionen und Kontrollen der IUFoST beraten und abgestimmt. Die Resultate der Abstimmungen gelten als Richtschnur für den Vorstand, der darüber wacht, dass diese Regeln von der Geschäftsführung umgesetzt werden. Diese Regeln sind auch für die regionalen Gruppen in den definierten Territorien verbindlich.

Programme und Aufträge

  • Entwicklung von Schulungsprogramme für Studenten und junge Wissenschaftler, auch für das Fernstudium, bei dem der Fokus (Stand 2020) besonders auf die Subsahara gerichtet ist. Dazu zählen auch Lernmodule für das mittlere Management ohne formale Qualifikation in der Lebensmittelindustrie. Gegliedert sind diese Module zu den Fragen der Sicherheit von Nahrungsmitteln inklusive der HACCP, der Dauer der Haltbarkeit, Verpackungen, Gesetze und Vorschriften, Hygiene, Tiefkühlkost und praktische Tipps zur Ernährung. Lokale Spezialisten, von internationalen Experten auf ihre Aufgaben vorbereitet, leiten die Kurse.
  • Bereitstellung wissenschaftlicher Gutachten und die Organisation von Workshops, Konferenzen und Symposien in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und regionalen Gruppen auf denen regionale und/oder aktuelle Probleme diskutiert und Lösungen gesucht werden. Als Beispiel haben Spezialisten der IUFoST auf Einladung und Bitten relevanter chinesischen Ministerien und unter der Schirmherrschaft des chinesischen Gesundheitsministeriums zukünftige internationale Sicherheitsfragen und Perspektiven zum Nahrungsmittelanbau auf Tagungen auf hoher politischer Ebene beraten. Aber auch allen anderen Mitgliedsländern steht die IUFoST soweit gewünscht beratend zur Seite.
  • Auf den seit Beginn des 21. Jahrhunderts zweijährlich stattfindenden Weltkongressen werden Richtlinien und Empfehlungen zu Fragen aktueller Erkenntnisse wie z. B. der Nano- und Biotechnologie der Nahrungswissenschaften erarbeitet und die Ergebnisse Regierungen, der Industrie, Akademien und Universitäten zur Verfügung gestellt.
  • IUFoST fördert den Austausch von Wissen zwischen der internationalen Gemeinschaft von Lebensmitteltechnikern und -forschern. Zudem publiziert sie die Periodika International Journal of Food Science + Technology[4], Journal of Food Processing and Preservation[5] und Food Science and Technology[6] aus dem Verlag Wiley-Blackwell

Publikationen

  • e-News in Brief
  • Textbook, Food Science and Technology - Wiley-Blackwell
  • Trends in Food Science and Technology (TIFS) an official publisher of IUFoST (Elsevier)
  • Food Central, an official publisher of IUFoST
  • World of Food Science, online journal jointly published by IUFoST and the Institute of Food Technologists (IFT) (Institute of Food Technologists)
  • Proceeding from over 100 scientific meetings published in book form, journal and also through electronic publishing

IUFoST Welt-Kongresse

Nr.JahrStadtLand
20.2020AucklandNeuseeland Neuseeland
19.2018MumbaiIndien Indien
18.2016DublinIrland Irland
17.2014MontrealKanada Kanada
16.2012Foz do IguaçuBrasilien Brasilien
15.2010KapstadtSudafrika Südafrika
14.2008ShanghaiChina Volksrepublik Volksrepublik China
13.2006NantesFrankreich Frankreich
12.2003Chicago, IllinoisVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
11.2001SeoulKorea Sud Südkorea
10.1999SydneyAustralien Australien
9.1995BudapestUngarn Ungarn
8.1991TorontoKanada Kanada
7.1987SingaporeSingapur Singapur
6.1983DublinIrland Irland
5.1978KyotoJapan Japan
4.1974MadridSpanien Spanien
3.1970Washington, D.C.Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
2.1966WarschauPolen Polen
1.1962LondonVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Weblink

Einzelnachweise

  1. History. IUFoST, abgerufen am 15. April 2020 (englisch).
  2. Budapest Declaration. IUFoST, abgerufen am 15. April 2020 (englisch).
  3. Cape Town Declaration. IUFoST, abgerufen am 15. April 2020 (englisch).
  4. Wiley-Blackwell. Abgerufen am 16. April 2020 (englisch).
  5. Journal of Food Processing and Preservation. Wiley-Blackwell, abgerufen am 16. April 2020 (englisch).
  6. Food Science and Technology. Wiley-Blackwell, abgerufen am 16. April 2020 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
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Flagge Südafrikas

Verwendete Farbe: National flag | South African Government and Pantone Color Picker

     Grün gerendert als RGB 000 119 073Pantone 3415 C
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     Blau gerendert als RGB 000 020 137Pantone Reflex Blue C
     Weiß gerendert als RGB 255 255 255
     Schwarz gerendert als RGB 000 000 000
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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