Internationale Friedensfahrt 1982

35. Internationale Friedensfahrt 1982
Prag-Warschau-Berlin
Austragungszeitraum9. bis 23. Mai 1982
Etappen12
Gesamtlänge1.941 km
Sieger
Gesamtwertung1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 45:46:20 std
2. Sowjetunion Schachid Sagretdinow
3. Sowjetunion Juri Barinow
Wertungstrikots
Gesamtwertung GesamtwertungDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Bergwertung BergwertungPolen Henryk Santysiak
Aktivster Fahrer Aktivster FahrerDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Bester Sprinter Bester SprinterDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Vielseitigster Fahrer Vielseitigster FahrerDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Beste Mannschaft Beste MannschaftDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
19811983

Die 35. Internationale Friedensfahrt (Course de la paix) war ein Straßenradrennen, das vom 9. bis 23. Mai 1982 ausgetragen wurde.

Die 35. Auflage dieses Radrennens bestand aus 12 Einzeletappen und führte auf einer Gesamtlänge von 1.941 km von Prag über Warschau nach Berlin. 94 Fahrer aus 16 Ländern starteten in Prag, 87 von ihnen erreichten das Ziel in Berlin. Olaf Ludwig aus der DDR gewann das gelbe Trikot des Gesamteinzelsiegers. Des Weiteren gewann er das Rosa Trikot des vielseitigsten, das Violette des aktivsten und das Weiße des punktbesten Fahrers. Mannschaftssieger war die DDR. Der beste Bergfahrer und damit Gewinner des grünen Trikots war Henryk Santysiak aus Polen.

Alle Teams und Fahrer

94 Fahrer aus 16 Ländern starteten zum Prolog in Prag. 87 von ihnen erreichten das Ziel in Berlin. Pro Mannschaft waren sechs Fahrer zugelassen. Marokko und Jugoslawien starteten mit lediglich fünf Fahrern. Mit Schachid Sagretdinow, Sergei Suchorutschenkow und Iwan Mistschenko waren die drei bestplatzierten der letztjährigen Friedensfahrt erneut am Start. Mit Suchorutschenkow (1979), Juri Barinow (1980) und eben Sagretdinow (1981) waren gleichzeitig die Sieger der letzten drei Rundfahrten dabei. Ursprünglich sollte ein Team „Skandinavien“ antreten. Der Plan scheiterte jedoch an den unterschiedlichen Interessen der beteiligten nationalen Radsportverbände.

Polen Polen
01 – Lechosław Michalak
02 – Grzegorz Banaszek[1]
03 – Tadeusz Krawczyk
04 – Witold Mokiejewski
05 – Henryk Santysiak
06 – Andrzej Serediuk
Italien Italien
07 – Claudio Pettina
08 – Giovanni Bottoia
09 – Patrizio Gambirasio
10 – Federico Longo
11 – Marco Vitali
12 – Massimo Ghirotto
Sowjetunion Sowjetunion
13 – Rihu Suun
14 – Schachid Sagretdinow
15 – Iwan Mistschenko
16 – Sergei Suchorutschenkow
17 – Juri Barinow
18 – Anatoli Jarkin[2]
Tschechoslowakei Tschechoslowakei
19 – Milan Jurčo
20 – Vladimír Kozárek
21 – Jiří Stratílek
22 – Michal Klasa
23 – Vladimír Vávra
24 – Jiří Škoda
Rumänien 1965 Rumänien
25 – Mircea Romașcanu
26 – Constantin Căruţaşu
27 – Trajan Sarbu
28 – Costica Paraschiv
29 – Ionel Gancea
30 – Cornel Nicolae
Frankreich Frankreich
31 – Félix Urbain
32 – Philippe Saudé
33 – Michel Charréard
34 – Marceau Pilon
35 – Christian Sobota
36 – Jean-Claude Bagot
Marokko Marokko
37 – Mustapha Nejjari
38 – Ahmed Rhaili
39 – Al Habib Benqadi
40 – Jilali Dinani
41 – Khalid Touzani
0
Finnland Finnland
43 – Alf Blomback
44 – Ole Blomback
45 – Hannu Jussila
46 – Hannu Luoto
47 – Hannu Palosaari
48 – Jarmo Sorsa
Mongolei Volksrepublik 1949 Mongolei
49 – Damdinsürengiin Orgodol
50 – Luwsandagwyn Dschargalsaichan
51 – Dordschpalamyn Tsolmon
52 – Daschdschamtsyn Mönchbat
53 – Tsedendamba Ganbold
54 – Batsüchiin Chajanchjarwaa
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
55 – Thomas Barth
56 – Falk Boden
57 – Jörg Köhler
58 – Lutz Lötzsch
59 – Olaf Ludwig
60 – Andreas Petermann
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
61 – Dragan Dostanic
62 – Rajko Čubrić
63 – Mirko Rakuš
64 – Bojan Udovič
65 – Radomir Pavlovic
0
Niederlande Niederlande
67 – Gerrie Takens
68 – Johannes van Asten
69 – Adrie van der Poel
70 – Johan Lammerts
71 – Johannes Daams
72 – Steven Rooks
Portugal Portugal
73 – Belmiro Silva
74 – Carlos Santos
75 – Luis Teixeira
76 – António Fernandes
77 – Fernando Fernandes
78 – Elias Campos
Bulgarien 1971 Bulgarien
85 – Nentscho Stajkow
86 – Jordan Pentschew
87 – Nasko Stojczew
88 – Weliko Welikow
89 – Christo Chinkow
90 – Pejo Todorow
Kuba Kuba
097 – Orestes Mora
098 – Eduardo Alonso
099 – Alfonso Roberto Rodríguez
100 – José Hernandez
101 – Jorge Pérez
102 – Miguel Quintero

Trikots

Bei dieser Rundfahrt wurden sechs Trikots vergeben: das Gelbe Trikot des Gesamtbesten, das Blaue der besten Mannschaft, das Rosa des vielseitigsten Fahrers, das Violette des aktivsten Fahrers, das Grüne des besten Bergfahrers und das Weiße des punktbesten Fahrers.

Am Ende jeder Etappe (nicht Prolog) erhielt der Sieger 10 Sekunden, der Zweite 6 Sekunden und der Dritte 3 Sekunden weniger für die Gesamtwertung – und damit für das gelbe Trikot. Bei der letztjährigen Rundfahrt waren es noch fünf, drei und eine Sekunde.

Die jeweils ersten drei der Schlusswertungen des Violetten, Grünen und Weißen Trikots erhielten zusätzlich 10, 6 und 3 Sekunden Zeitgutschrift.

Etappenübersicht

EtappeStart – ZielEtappensiegerLandEtappen-
länge
Fahrzeit
std:min:s
0PrologEinzelzeitfahren in PragOlaf LudwigDDR006 km2:46:40
01. EtappePrag – Hradec KrálovéJohan LammertsNiederlande184 km4:21:29
02. EtappeHradec Králové – OlomoucRiho SuunUdSSR149 km3:21:36
03. EtappeOlomouc – Dubnica nad VáhomRiho SuunUdSSR185 km4:36:00
04. EtappeDubnica nad Váhom – OstravaOlaf LudwigDDR161 km4:03:00
05. EtappeOpavaCzęstochowaPatrizio GambirasioItalien188 km4:31:44
06. EtappeCzęstoch. – Piotrków TrybunalskiSchachid SagretdinowUdSSR155 km3:29:11
07. EtappePiotrków Trybunalski – WarschauSchachid SagretdinowUdSSR151 km3:13:53
08. EtappeKutnoPoznańOlaf LudwigDDR178 km4:19:42
09. EtappePoznań – Frankfurt (Oder)Giovanni BottoiaItalien171 km3:53:52
10. EtappeFrankf. (Oder) – NeubrandenburgOlaf LudwigDDR198 km4:39:47
11. EtappeEinzelzeitfahren in Neubran.Olaf LudwigDDR030 km2:36:47
12. EtappeNeubrandenburg – Ost-BerlinMircea Romașcanu/
Philippe Saudé
Rumänien/
Frankreich
186 km4:27:38

Mit Ausnahme des Zeitfahrens wurden auf jeder Etappe drei Prämiensprints ausgetragen. Es gab insgesamt acht Bergwertungen der Kategorie II und drei Bergwertungen der Kategorie I. Die letzte Bergwertung der Rundfahrt gab es bereits auf der 5. Etappe.

Führungen im Rundfahrtverlauf

Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung zu Beginn der jeweiligen Etappe an.

EtappeGelbes Trikot
Rosa Trikot
Violettes Trikot
Grünes Trikot
Weißes Trikot
Teamwertung
0Prologohne
01. EtappeOlaf Ludwignicht vergebennicht vergebennicht vergebennicht vergebenDDR
02. EtappeJohan LammertsFalk BodenFalk BodenJiří ŠkodaFalk Boden
03. EtappeThomas BarthJiří ŠkodaAnatoli JarkinThomas Barth
04. EtappeRihu SuunChristian SobotaChristian SobotaHenryk Santysiak
05. EtappeOlaf LudwigMichal Klasa
06. EtappeSchachid SagretdinowOlaf Ludwig
07. Etappe
08. EtappeOlaf Ludwig
09. Etappe
010. Etappe
11. Etappe
12. EtappeOlaf Ludwig
SiegerOlaf LudwigOlaf LudwigOlaf LudwigHenryk SantysiakOlaf LudwigDDR

Etappen im Detail

Bei allen Zeitangaben sind die Etappenzeitgutschriften bereits mit eingerechnet.

Prolog

Der Prolog hatte eine Länge von 5,7 km und wurde in Prag ausgetragen. Olaf Ludwig gewann mit einem Stundenmittel von 51,3 km/h.

Einzelwertung
FahrerZeit
1.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig6:40 min
2.Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden+ 0:02 min
3.Tschechoslowakei Michal Klasa+ 0:03 min
4.Tschechoslowakei Milan Jurco+ 0:03 min
5.Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann+ 0:07 min

1. Etappe: Prag – Hradec Králové, 184 km

Die erste Etappe führte auf einer hügeligen Strecke von Prag nach Hradec Králové. Nach 129 km bildete sich eine 28-köpfige Spitzengruppe – ohne Olaf Ludwig, den Träger des Gelben Trikots. 7 km vor dem Ziel setzte sich der Niederländer Johan Lammerts ab, gewann die Etappe und übernahm das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.NiederlandeNiederlande Johan Lammerts4:21:29 min
2.Sowjetunion Rihu Suun+ 0:45 min
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden+ 0:48 min
4.Tschechoslowakei Vladimír Vávra+ 0:51 min
5.Finnland Jarmo Sorsa+ 0:51 min

2. Etappe: Hradec Králové – Olomouc, 159 km

Die zweite Etappe führte auf einer erst flachen und später bergreichen Strecke von Hradec Králové nach Olomouc. Johan Lammerts, der Träger des Gelben Trikots stürzte bereits nach fünf Kilometern und fiel im Gesamtklassement über zwölf Minuten zurück. Auf dem Weg zur zweiten Bergwertung nach 112 km bildete sich eine 26-köpfige Spitzengruppe. Riho Suun aus der UdSSR gewann die Etappe vor Thomas Barth aus der DDR. Im Gesamtklassement lagen Thomas Barth und Lutz Lötzsch zeitgleich in Führung. Da laut Regel bei Zeitgleichheit die besseren Tagesplatzierungen entschieden, übernahm Barth das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Sowjetunion Rihu Suun3:21:36 min
2.Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Barth+ 0:04 min
3.Tschechoslowakei Michal Klasa+ 0:07 min
4.Sowjetunion Schachid Sagretdinow+ 0:10 min
5.Tschechoslowakei Vladimír Kozárek+ 0:10 min

3. Etappe: Olomouc – Dubnica nad Váhom, 185 km

Die dritte Etappe führte auf einer bergreichen Strecke mit fünf Bergwertungen von Olomouc nach Dubnica nad Váhom. Bereits nach 3 km setzte sich ein Sextett ab. Der Pole Henryk Santysiak sicherte sich aus dieser Gruppe heraus alle fünf Bergwertung und übernahm damit das Grüne Trikot, welches er bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr abgeben sollte. Bevor die Gruppe eingeholt wurde, setzt sich der Franzose Christian Sobota alleine ab und wurde erst 9 km vor dem Ziel eingeholt. Er übernahm am Ende der Etappe das Violette und das Rosa Trikot. Der Etappensieg wurde im Spurt ermittelt. Wie am Vortag gewann Rihu Suun aus der UdSSR. Dank der 10 Sekunden Zeitgutschrift übernahm er das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Sowjetunion Rihu Suun4:36:00 min
2.Sowjetunion Schachid Sagretdinow+ 0:04 min
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig+ 0:07 min
4.ItalienItalien Marco Vitali+ 0:10 min
5.Tschechoslowakei Michal Klasa+ 0:10 min

4. Etappe: Dubnica nad Váhom – Ostrava, 161 km

Die vierte Etappe führte von Dubnica nad Váhom nach Ostrava. Sie war anfangs bergig und wurde später flach. In den Bergen blieb das Feld zusammen. Nach gut 100 km startet Olaf Ludwig einen alleinigen Fluchtversuch, wurde aber nach einigen Kilometern gestellt. Es gab weitere Attacken anderer Fahrer. 8 km vor dem Ziel war das Feld wieder geschlossen und die Etappe wurde im Zielspurt entschieden. Olaf Ludwig gewann vor den Italienern Marco Vitali und Patrizio Gambirasio.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig4:03:00 min
2.ItalienItalien Marco Vitali+ 0:04 min
3.ItalienItalien Patrizio Gambirasio+ 0:07 min
4.Sowjetunion Schachid Sagretdinow+ 0:10 min
5.Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden+ 0:10 min

5. Etappe: Opava – Częstochowa, 188 km

Die fünfte Etappe führte über anfangs hügeliges und später flaches Gelände vom Tschechoslowakischen Opava ins Polnische Częstochowa. Mit Ausnahme von individuellen Fluchtversuchen, blieb das Feld zusammen. Die Attacke des Franzosen Michel Charréard wurde erst 180 m vor dem Ziel beendet. Im Spurt siegte der Italiener Patrizio Gambirasio. Durch die sechs Sekunden Zeitgutschrift schob sich Schachid Sagretdinow in der Gesamtwertung an seinem Landsmann Rihu Suun vorbei und übernahm das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.ItalienItalien Patrizio Gambirasio4:31:44 min
2.Sowjetunion Schachid Sagretdinow+ 0:04 min
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig+ 0:07 min
4.Tschechoslowakei Michal Klasa+ 0:10 min
5.Portugal Carlos Santos+ 0:10 min

6. Etappe: Częstochowa – Piotrków Trybunalski, 155 km

Die sechste Etappe war eine Flachetappe und führte von Częstochowa nach Piotrków Trybunalski. Es gab mehrere Angriffsversuche, doch am Ziel im Stadion kam das Feld geschlossen an. Es siegte Schachid Sagretdinow vor Rihu Suun und Olaf Ludwig.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Sowjetunion Schachid Sagretdinow3:29:11 min
2.Sowjetunion Rihu Suun+ 0:04 min
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig+ 0:07 min
4.ItalienItalien Patrizio Gambirasio+ 0:10 min
5.Polen Tadeusz Krawczyk+ 0:10 min

7. Etappe: Piotrków Trybunalski – Warschau, 151 km

Die siebente Etappe führte auf flachem Gelände von Piotrków Trybunalski in die polnische Hauptstadt Warschau. Nach 120 km setzt sich eine 14-köpfige Gruppe ab, die bis zu 55 Sekunden Vorsprung hatte. Das Feld startete eine Aufholjagd und schluckte die Gruppe knapp zwei Kilometer vor dem Ziel. Im Fotofinish siegte der Gesamtführende Schachid Sagretdinow vor dem Polen Lechosław Michalak und Olaf Ludwig.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Sowjetunion Schachid Sagretdinow3:13:53 min
2.Polen Lechosław Michalak+ 0:04 min
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig+ 0:07 min
4.ItalienItalien Patrizio Gambirasio+ 0:10 min
5.Sowjetunion Rihu Suun+ 0:10 min

8. Etappe: Kutno – Poznań, 178 km

Die achte Etappe führte auf flachem Gelände von Kutno nach Poznań. Das Feld erreichte geschlossen das Ziel und Olaf Ludwig sicherte sich im Sprint den Etappensieg.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig4:19:42 min
2.ItalienItalien Patrizio Gambirasio+ 0:04 min
3.Sowjetunion Schachid Sagretdinow+ 0:07 min
4.Rumänien 1965 Mircea Romașcanu+ 0:10 min
5.Tschechoslowakei Michal Klasa+ 0:10 min

9. Etappe: Poznań – Frankfurt (Oder), 171 km

Auf der neunten Etappe verließen die Fahrer Polen und kamen in der DDR, in Frankfurt (Oder) ins Ziel. Die Flachetappe war anfänglich von vielen Attacken geprägt. Ein Quartett, bestehend aus dem Franzosen Marceau Pilon, dem Italiener Giovanni Bottoia, dem Rumänen Cornel Nicolae sowie dem Kubaner Orestes Mora konnte sich entscheidend absetzen, da das Feld diesmal zu spät nachsetzte. Mora und Pilon versuchten sich kurz vor Schluss mit Einzelaktionen aus dieser Gruppe zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Der Italiener Giovanni Bottoia sicherte sich schließlich den Etappensieg.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.ItalienItalien Giovanni Bottoia3:53:52 min
2.Kuba Orestes Mora+ 0:04 min
3.Rumänien 1965 Cornel Nicolae+ 0:09 min
4.FrankreichFrankreich Marceau Pilon+ 0:12 min
5.Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden+ 0:56 min

10. Etappe: Frankfurt (Oder) – Neubrandenburg, 198 km

Auf der zehnten und längsten Etappe der diesjährigen Rundfahrt fuhren die Fahrer auf flachem bis hügeligem Gelände von Frankfurt (Oder) nach Neubrandenburg. Nach 78 km bildete sich eine aussichtsreiche Spitzengruppe mit Juri Barinow, Thomas Barth, Jiří Škoda und Elias Campos. Das Feld setzt sofort nach und stellt die vier. Einem späteren Außenseiterquartett gestattete das Feld einen zwischenzeitlichen Vorsprung von fünf Minuten, schluckte jedoch auch dieses wieder. Beim Kilometer 149 kam es dann zu einem Massensturz bei dem auch Schachid Sagretdinow, der Träger des gelben Trikots verwickelt war. Der Sturz blieb jedoch ohne entscheidende Folgen für den Rennverlauf. Der letzte Ausreißer dieser Etappe, der Rumäne Mircea Romașcanu wurde 500 Meter vor dem Ziel gestellt. Olaf Ludwig sicherte sich im anschließenden Sprint seinen dritten Etappensieg.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig4:39:47 min
2.ItalienItalien Patrizio Gambirasio+ 0:04 min
3.Sowjetunion Rihu Suun+ 0:07 min
4.FrankreichFrankreich Félix Urbain+ 0:10 min
5.Sowjetunion Schachid Sagretdinow+ 0:10 min

11. Etappe: Einzelzeitfahren in Neubrandenburg, 30 km

Olaf Ludwig hatte als 14. des Gesamtklassements 2:12 Minuten Rückstand auf den Führenden Schachid Sagretdinow. Auf den 30 Kilometern der hügeligen Strecke von Neubrandenburg nach Usadel und zurück nahm Ludwig ihm 3:05 Minuten (inklusive Zeitgutschrift für den Etappensieg) ab und ließ auch alle anderen Konkurrenten deutlich hinter sich. Ludwig gewann das Zeitfahren und übernahm mit fast einer Minute Vorsprung das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig36:47 min
2.Sowjetunion Anatoli Jarkin+ 1:16 min
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden+ 1:28 min
4.Bulgarien 1971 Nenczo Stajkow+ 2:04 min
5.Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann+ 2:09 min

12. Etappe: Neubrandenburg – Berlin, 186 km

2. Prämiensprint in Fürstenberg/Havel; v.l.: Falk Boden (DDR), Karoly Jenei (UNG), Olaf Ludwig (DDR)

87 Fahrer gingen auf die letzte Etappe der Rundfahrt von Neubrandenburg nach Berlin. Die UdSSR-Fahrer fuhren von Anfang an Attacken, um das Gesamtklassement nochmal anzugreifen. Die DDR-Mannschaft vereitelte alle Versuche und so sicherte sich Olaf Ludwig das Gelbe Trikot. Mit einem zweiten und einem ersten Platz in den drei Prämiensprints sicherte sich Ludwig zudem endgültig das Violette Trikot.

In Berlin gab es dann ein Friedensfahrt-Kuriosum, nämlich zwei Tagessieger. Der Rumäne Mircea Romașcanu und der Franzose Philippe Saudé sprangen aus dem Feld weg und verteidigten den knappen Vorsprung bis zum Ziel. Romascanu fuhr als erster über die Ziellinie, hatte aber in der letzten Spitzkehre geringfügig abgekürzt. Als salomonisches Urteil entschied sich die Jury schließlich für beide als Sieger.(x)

Etappeneinzelwertung
FahrerZeit
1.Rumänien 1965 Mircea Romașcanu4:27:38 min
1.FrankreichFrankreich Philippe Saudégleiche Zeit
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig+ 0:19 min
4.ItalienItalien Patrizio Gambirasio+ 0:22 min
5.Sowjetunion Schachid Sagretdinow+ 0:22 min

Gesamtergebnis

Gesamtwertungen

Während der 35. Internationalen Friedensfahrt gab es insgesamt fünf verschiedene Träger des Gelben Trikots. Die längste Zeit, sechs Etappen, trug es Vorjahressieger Schachid Sagretdinow. Rihu Suun und Olaf Ludwig fuhren zwei Etappen in Gelb, Thomas Barth und Johan Lammerts jeweils eine.

PlatzNameLandZeit
1Olaf LudwigDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik45:46:20 h
2Schachid SagretdinowSowjetunion Sowjetunion+ 1:10 min
3Juri BarinowSowjetunion Sowjetunion+ 1:22 min
4Thomas BarthDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik+ 1:41 min
5Iwan MistschenkoSowjetunion Sowjetunion+ 1:44 min
6Lutz LötzschDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik+ 1:51 min
7Rihu SuunSowjetunion Sowjetunion+ 2:02 min
8Vladimír VávraTschechoslowakei Tschechoslowakei+ 2:28 min
9Anatoli JarkinSowjetunion Sowjetunion+ 2:29 min
10Milan JurčoTschechoslowakei Tschechoslowakei+ 2:35 min
PlatzNameLandZeit
11Vladimír KozárekTschechoslowakei Tschechoslowakei+ 2:43 min
12Belmiro SilvaPortugal Portugal+ 3:04 min
13Andrzej SerediukPolen Polen+ 3:09 min
14Marco VitaliItalien Italien+ 3:15 min
15Nenczo StajkowBulgarien 1971 Bulgarien+ 3:20 min
16Andreas PetermannDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik+ 3:21 min
17Sergei SuchorutschenkowSowjetunion Sowjetunion+ 3:53 min
18Tadeusz KrawczykPolen Polen+ 3:54 min
19Michal KlasaTschechoslowakei Tschechoslowakei+ 4:11 min
20Mircea RomașcanuRumänien 1965 Rumänien+ 4:29 min
PlatzNameLandZeit
21Jiří ŠkodaTschechoslowakei Tschechoslowakei+ 4:44 min
22Jörg KöhlerDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik+ 4:57 min
23Jiří StratílekTschechoslowakei Tschechoslowakei+ 4:59 min
24Costica ParaschivRumänien 1965 Rumänien+ 5:08 min
25Jean-Claude BagotFrankreich Frankreich+ 6:25 min
26Fernando FernandesPortugal Portugal+ 6:54 min
27Michel CharréardFrankreich Frankreich+ 8:20 min
28Witold MokiejewskiPolen Polen+ 9:46 min
29Christian SobotaFrankreich Frankreich+ 10:00 min
30Lechosław MichalakPolen Polen+ 10:12 min

Mannschaftswertung (Blaues Trikot)

Gleich mit dem Prolog übernahm die DDR die Führung in der Mannschaftswertung und gab das Blaue Trikot bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr ab.

PlatzLandZeit
1Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik137:18:23 h
2Sowjetunion Sowjetunion+ 3:01 min
3Tschechoslowakei Tschechoslowakei+ 5:09 min
4Bulgarien 1971 Bulgarien+ 7:18 min
5Polen Polen+ 10:23 min
6Rumänien 1965 Rumänien+ 20:04 min
7Frankreich Frankreich+ 21:45 min
8Portugal Portugal+ 23:55 min
9Italien Italien+ 33:06 min
10Kuba Kuba+ 47:40 min
11Niederlande Niederlande+ 52:33 min
12Ungarn 1957 Ungarn+ 54:50 min
13Marokko Marokko+ 1:42:48 h
14Finnland Finnland+ 1:54:32 h
15Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien+ 2:02:08 h
16Mongolei Volksrepublik 1949 Mongolei+ 4:05:41 h

Vielseitigster Fahrer (Rosa Trikot)

PlatzNameLandPunkte
1Olaf LudwigDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik38
2Schachid SagretdinowSowjetunion Sowjetunion16
3Michal KlasaTschechoslowakei Tschechoslowakei11
4Falk BodenDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik11
5Rihu SuunSowjetunion Sowjetunion7
6Jiří ŠkodaTschechoslowakei Tschechoslowakei7
7Christian SobotaFrankreich Frankreich7
8Thomas BarthDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik6

Aktivster Fahrer (Violettes Trikot)

PlatzNameLandPunkte
1Olaf LudwigDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik32
2Falk BodenDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik26
3Giovanni BottoiaItalien Italien25
4Christian SobotaFrankreich Frankreich18
5Anatoli JarkinSowjetunion Sowjetunion14
6Michel CharréardFrankreich Frankreich14
7Johannes van AstenNiederlande Niederlande12
8Roberto RodríguezKuba Kuba12
9Rihu SuunSowjetunion Sowjetunion11
10Johan LammertsNiederlande Niederlande11

Bester Bergfahrer (Grünes Trikot)

PlatzNameLandPunkte
1Henryk SantysiakPolen Polen17
2Christian SobotaFrankreich Frankreich10
3Miguel QuinteroKuba Kuba10
4Jiří ŠkodaTschechoslowakei Tschechoslowakei8
5Pejo TodorowBulgarien 1971 Bulgarien8
6Roberto RodríguezKuba Kuba8
7Jean-Claude BagotFrankreich Frankreich7
8Nenczo StajkowBulgarien 1971 Bulgarien6
9Claudio PettinaItalien Italien5
10Karoly JeneiUngarn 1957 Ungarn5

Punktbester Fahrer (Weißes Trikot)

PlatzNameLandPunkte
1Olaf LudwigDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik70
2Schachid SagretdinowSowjetunion Sowjetunion96
3Rihu SuunSowjetunion Sowjetunion140
4Andreas PetermannDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik158
5Michal KlasaTschechoslowakei Tschechoslowakei176
6Marco VitaliItalien Italien177
7Falk BodenDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik180
8Vladimír KozárekTschechoslowakei Tschechoslowakei249
9Lechosław MichalakPolen Polen266

Literatur

  • 35. Friedensfahrt 1982, Neues Deutschland, Berlin 1982, 34 Seiten

Anmerkungen

  1. Grzegorz Banaszek
  2. Anatoli Jarkin →multimania.de (Memento vom 14. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
    • 1980 – Goldmedaille Olympische Spiele und Sieger Radweltmeisterschaft im Mannschaftszeitfahren
    • 1981 – 2. Radweltmeisterschaft im Mannschaftszeitfahren

Einzelnachweise

(x) 
Der Radsportler 4. Mai-Ausgabe 1982, Herausgeber: Deutscher Radsportverband der DDR

Auf dieser Seite verwendete Medien

Jersey yellow.svg
Autor/Urheber: Iivq - Tijmen Stam, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Differenty colored cycling jerseys as used in different cycling contests yellow jersey. Used by:

Jersey green.svg
Autor/Urheber: Iivq - Tijmen Stam, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Differenty colored cycling jerseys as used in different cycling contests green jersey. Used by:

Jersey pink.svg
Autor/Urheber: Iivq - Tijmen Stam, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Differenty colored cycling jerseys as used in different cycling contests

pink jersey. Used by:

Flag of Romania (1965–1989).svg

Flag of Romania, (21 August 1965 - 22 December 1989/officialy 27 December 1989).

Construction sheet of the Flag of Romania as depicted in Decree nr. 972 from 5 November 1968.

  • l = 2/3 × L
  • C = 1/3 × L
  • S = 2/5 × l
Flag of the Mongolian People's Republic (1945–1992).svg
Flag of People's Republic of Mongolia 1945-1992
Flag of Yugoslavia (1946–1992).svg
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of Yugoslavia (1946-1992).svg
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flag of Bulgaria (1971-1990).svg
Autor/Urheber: Scroch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
Flag of Bulgaria (1971–1990).svg
Autor/Urheber: Scroch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
Cycling (road) pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Cycling (road). This is unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Friedenstaube weiss blau kreis.svg
Autor/Urheber:

Mika Launis

, Lizenz: Logo

Friedenstaube

Jersey white.svg
Autor/Urheber: Iivq - Tijmen Stam, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Differenty colored cycling jerseys as used in different cycling contests

white jersey. Used by:

Jersey blue.svg
Autor/Urheber: Tijmen Stam (User:IIVQ), Lizenz: CC BY-SA 3.0

Differenty colored cycling jerseys as used in different cycling contests.

Jersey violet.svg
Autor/Urheber: Tijmen Stam (User:IIVQ), Lizenz: CC BY-SA 3.0

Differenty colored cycling jerseys as used in different cycling contests.

001-Friedensfahrt 1982-Wertungssprint.png
Autor/Urheber: OHVChris75, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Prämiensprint in Fürstenberg/Havel auf der 12. Etappe der 35. Internationale Friedensfahrt (Course de la paix). v.l.: Falk Boden (DDR), Karoly Jenei (UNG), Olaf Ludwig (DDR)