Internationale Friedensfahrt 1949

2. Internationale Friedensfahrt 1959
Prag–Warschau
Friedenstaube weiss blau kreis.svg
AustragungslandTschechoslowakei Tschechoslowakei
Polen Polen
Austragungszeitraum01. bis 09. Mai 1949
Etappen8 Etappen
Gesamtlänge1259 km
19481950

Die 2. Internationale Friedensfahrt war ein Radrennen, das vom 1. bis 9. Mai 1949 ausgetragen wurde. Das Amateur-Etappenrennen führte über 1259 Kilometer von Prag nach Warschau. In der Einzelwertung gewann der Tschechoslowake Jan Veselý, bei der Mannschaftswertung lag das Team Frankreich II vorn.

Organisation

Erstmals trug der in der Gesamtwertung führende Fahrer das Gelbe Trikot mit der Friedenstaube von Picasso. Die Rundfahrt trug von diesem Jahr an offiziell die Namen „Wyścig Pokoju“ (polnisch) und „Závod míru“ (tschechisch) für Friedensfahrt.

Teilnehmer

Bei der 2. Friedensfahrt gingen 18 Mannschaften aus acht Ländern an den Start. Die Teams aus Frankreich und Finnland waren von den Arbeitersport-Verbänden FSGT und TUL entsandt worden. In der Regel trat jedes Team mit sechs Fahrern an, nach der einzig verfügbaren Quelle (s. Weblinks: Starterliste) wurde das Kontingent nicht von allen ausgeschöpft. Die Mannschaften im Einzelnen:

Die Mannschaften Frankreichs waren keine Nationalmannschaften. Sie wurden durch Fahrer der Fédération sportive et gymnique du travail (FSGT), des französischen Arbeitersportverbandes repräsentiert.[1]

Strecke

FF 49 Strecke.jpg

Die 1259 Kilometer lange Tour war in acht Etappen eingeteilt. Vier Etappen lagen auf tschechoslowakischem, drei auf polnischem Gebiet, der Grenzübertritt erfolgte auf dem fünften Tagesabschnitt zwischen Ostrava und Kattowitz. Die längste Etappe war mit 212 Kilometern der polnische Tagesabschnitt BreslauŁódź, während die vierte Etappe von Gottwaldov nach Ostrava in der Tschechoslowakei mit 111 Kilometern am kürzesten war. Die Tagesabschnitte PardubiceBrünn (2.) und Gottwaldov – Ostrava (4.) waren Bergetappen.

Rennverlauf

Die Friedensfahrt 1949 lebte von den Zweikämpfen zwischen dem Tschechoslowaken Jan Veselý und dem Franzosen Eugene Garnier einerseits, sowie zwischen den Mannschaften Tschechoslowakei I und Frankreich II andererseits. Zwar trug Veselý dank seiner fünf Etappensiege von der zweiten Etappe an das Gelbe Trikot, aber Garnier lag bis zur sechsten Etappe in der Gesamtwertung gleichauf. Erst auf dem längsten Tagesabschnitt von Breslau nach Łódź gelang es Veselý, seinen Rivalen deutlich zu distanzieren. Auf den 212 Kilometern nahm der dem Franzosen eine Viertelstunde ab. In Warschau hatte Veselý in der Gesamtwertung schließlich fast zwölf Minuten Vorsprung vor Maurice Herbulot von der zweiten französischen Mannschaft. Garnier blieb am Ende nur der vierte Platz.

Wie das Einzelklassement ausweist, war die französische FSGT mit stark besetzten Teams an den Start gegangen. Frankreich I und II brachten vier ihrer Aktiven unter die besten zehn Platzierten. Frankreich II führte dank des starken Auftretens von Maurice Herbulot während des gesamten Rennens die Mannschaftswertung an. Dahinter folgten bis zur fünften Etappe Frankreich I mit Charles Riegert und Tschechoslowakei I mit Jan Veselý. Auf dem sechsten Tagesabschnitt verdrängten die Fahrer von Polen I die Tschechoslowaken vom dritten Platz. Auf der Schlussetappe wurde die Mannschaftswertung noch einmal gründlich verändert. Mit einem Kraftakt schob sich Polen I noch auf den zweiten Platz, während Frankreich I auf Platz vier zurückfiel. Frankreich II konnte seinen Spitzenplatz behaupten, Co-Gastgeber Tschechoslowakei I rettete sich auf den dritten Rang.

Das Fahrerfeld war gekennzeichnet von großen Leistungsunterschieden. Schon zwischen dem Ersten und dem Zehnten der Einzelwertung lag fast eine halbe Stunde Unterschied. Der 61., der Ungar Mihaly Mayer, lag drei Stunden zurück, der Letzte, Boris Michalow aus Bulgarien, hatte einen Rückstand von über sechs Stunden. In der Mannschaftswertung wiesen die beiden letzten Teams Finnland und Rumänien II neun bzw. zehn Stunden Rückstand auf.

Etappenübersicht

EtappeStart – ZielEtappensiegerEtappen-
länge
Zeit (h)km/h
01Prag – PardubiceJan Veselý (CSR I)143 km4:04:4035,0
02Pardubice – BrünnJan Veselý (CSR I)137 km4:00:5634,3
03Brünn – GottwaldovMarian Rzeźnicki[2] (Polen I)140 km4:25:2231,7
04Gottwaldov – OstravaJan Veselý (CSR I)111 km3:35:2331,0
05Ostrava – KattowitzCharles Riegert (Frankreich I)147 km4:02:1336,4
06Kattowitz – BreslauJan Veselý (CSR I)184 km5:34:1233,0
07Breslau – ŁódźJan Veselý (CSR I)212 km5:29:5838,5
08Łódź – WarschauLucjan Pietraszewski (Polen I)185 km5:05:5536,4

Endresultate

Einzelwertung
FahrerMannschaftZeit
01.Jan VeselýTschechoslowakei I36:26:36 h
02.Maurice HerbulotFrankreich II+ 11:55 min
03.Charles RiegertFrankreich I+ 12:19 min
04.Eugene GarnierFrankreich I+ 15:29 min
05.Elie BathieFrankreich II+ 16:12 min
06.Waclaw WojcikPolen I+ 18:48 min
07.Lucjan PietraszewskiPolen I+ 25:06 min
08.Gyula SereUngarn I+ 26:12 min
09.Teofil SalygaPolen II+ 26:13 min
010.Lubomir PuklickyTschechoslowakei II+ 29:17 min
011.George BenedettoFrankreich II+ 30:41 min
012.Jiri HolubecTschechoslowakei I+ 32:26 min
013.Jerzy LiskiewiczPolen III+ 34:18 min
014.Marian RzeznickiPolen I+ 41:15 min
015.Constantin SandruRumänien I+ 41:34 min
016.Roman SieminskiPolen I+ 44:16 min
017.Károly KovácsUngarn I+ 46:18 min
018.Piro AngjeliAlbanien+ 49:38 min
019.Marin NiculescuRumänien I+ 50:54 min
020.Waclaw WrzesinskiPolen I+ 52:14 min
0
071.Boris MichalowBulgarien III+ 6:42:03 h
Mannschaftswertung
MannschaftZeit
01.Frankreich II110:13:31 h
02.Polen I+ 3:26 min
03.Tschechoslowakei I+ 12:28 min
04.Frankreich I+ 13:31 min
05.Polen II+ 38:38 min
06.Rumänien I+ 42:32 min
07.Tschechoslowakei II+ 1:24:55 h
08.Frankreich III+ 1:32:52 h
09.Polen III+ 1:34:24 h
010.Bulgarien I+ 1:56:46 h
011.Tschechoslowakei III+ 2:00:51 h
012.Ungarn I+ 2:14:49 h
013.Ungarn II+ 3:16:46 h
014.Bulgarien II+ 5:35:18 h
015.Bulgarien III+ 6:33:45 h
016.Finnland+ 9:22:41 h
017.Rumänien II+ 10:38:06 h
ausgeschieden: Albanien

Literatur

  • Klaus Ullrich. Jedesmal im Mai. Sportverlag Berlin, 1987, ISBN 3-328-00177-8. S. 185–187

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Maik Märtin: 50 Jahre Course de la Paix. Agentur Construct, Leipzig 1998, S. 10.
  2. Marian Rzeźnicki → Radsportseiten 27984
    • 1939 – 03. in der 1. und 3. und 4. Etappe Polen-Rundfahrt
    • 1939 – 02. Gesamtwertung Polen-Rundfahrt
    • 1946 – 02. in der Nationalmeisterschaft Polen, Straße
    • 1947 – Sieger 2. Etappe Polen-Rundfahrt
    • 1948 – 03. in der 2. Etappe Polen-Rundfahrt
    • 1948 – Sieger in der 9. Etappe Polen-Rundfahrt
    • 1948 – 02. in der 2. Etappe Friedensfahrt
    • 1948 – 03. in der Nationalmeisterschaft, Polen, Straße
    • 1949 – 03. in der 4. Etappe Friedensfahrt
    • 1949 – 03. in der Nationalmeisterschaft, Polen, Straße

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