Internationale Filmfestspiele Berlin 1976

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin Filmjahr 1976 fanden vom 25. Juni bis zum 6. Juli 1976 statt.

Dies war das letzte Festival unter der Leitung des Gründungsdirektors Alfred Bauer, dessen Vertrag am 30. November 1976 auslief. Bauer ging anschließend in den Ruhestand.

Zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika stand die Geschichte der USA im Mittelpunkt des Festivals. George Stevens Jr. zeigte seinen Dokumentarfilm America at the Movies, Robert Altman Buffalo Bill und die Indianer. Im Wettbewerb stand außerdem der Watergate-Film Die Unbestechlichen (außer Konkurrenz) von Alan J. Pakula, und im Programm des Internationalen Forums des Jungen Films wurde der Dokumentarfilm The Unquiet Death of Julius and Ethel Rosenberg gezeigt. Ein weiterer kritischer Beitrag zur amerikanischen Geschichte war die Wiederaufführung von Charlie Chaplins Film Ein König in New York.

Der größte Skandal fand während des Forums statt. Der japanische Film Im Reich der Sinne von Nagisa Ōshima wurde während der Berlinale-Premiere von der Staatsanwaltschaft konfisziert und nach einer Gerichtsverhandlung verboten. Erst 1978 wurde das Verbot aufgehoben und der Film kam in die deutschen Kinos.

Wettbewerb

Folgende Filme wurden im Wettbewerb gezeigt:

FilmtitelRegisseurProduktionslandDarsteller (Auswahl)
Baghé sanguiParviz KimiaviIran
Buffalo Bill und die IndianerRobert AltmanUSAPaul Newman, Joel Grey, Harvey Keitel
CanoaFelipe CazalsMexiko
Dokter Pulder zaait papaversBert HaanstraNiederlande
ExpropiaciónMario RoblesVenezuela, Peru
Fogo MortoMarcos FariasBrasilien
F wie FairbanksMaurice DugowsonFrankreichPatrick Dewaere, Miou-Miou, Michel Piccoli
Ein göttliches GeschöpfGiuseppe Patroni GriffiItalienLaura Antonelli, Terence Stamp, Michele Placido
Honjin satsujin jikenYoichi TakabayashiJapanAkira Nakao, Takahiro Tamura
Hotel PacificJanusz MajewskiPolen, TschechoslowakeiMarek Kondrat, Roman Wilhelmi
IdentifizierungLászló LugossyUngarn
Lange Ferien von '36Jaime CaminoSpanienÁngela Molina
Lieber MicheleMario MonicelliItalien
Der Mann, der vom Himmel fielNicolas RoegGroßbritannienDavid Bowie, Rip Torn
Mozart – Aufzeichnungen einer JugendKlaus KirschnerDeutschland
Nächte und TageJerzy AntczakPolenJadwiga Barańska, Jerzy Binczycki
Die plötzliche Einsamkeit des Konrad SteinerKurt GloorSchweiz
Strandwächter im WinterGoran PaskaljevićJugoslawienIrfan Mensur, Gordana Kosanovic
TaschengeldFrançois TruffautFrankreich
Der Untersuchungsrichter und der WaldRangel VulchanovBulgarien
Verlorenes LebenOttokar RunzeDeutschlandGerhard Olschewski, Marius Müller-Westernhagen, Gert Haucke
Der weiße DampferBolotbek SchamschijewSowjetunion

Internationale Jury

Jurypräsident war der polnische Regisseur Jerzy Kawalerowicz. Er stand folgender Jury vor: Marjorie Bilbow (Großbritannien), Michel Ciment (Frankreich), Guido Cincotti (Italien), Georgi Daniela (UdSSR), Wolf Hart (Deutschland), Bernard R. Kantor (USA), Fernando Macotela (Mexiko), Márta Mészáros (Ungarn), Hannes Schmidt (Deutschland) und Shūji Terayama (Japan).

Preisträger

Weitere Preise

  • FIPRESCI-Preis (Wettbewerb): Lange Ferien von '36 von Jaime Camino
  • FIPRESCI-Preis (Forum): Der stürzende Thron von Nina Shivdasani und Kaddu Beykat von Safi Faye
  • Interfilm Award – Otto-Dibelius-Preis (Wettbewerb): Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner von Kurt Gloor
  • Interfilm Award – Otto-Dibelius-Preis (Forum): Al hayatt al yawmiyah fi quariah suriyah von Omar Amiralay
  • Leserpreis der Berliner Morgenpost: Taschengeld von François Truffaut

Quellen und Weblinks