Internationale Camera Actiengesellschaft

Ica-Signet
Werk der Ica AG in Dresden, 1913
Anzeige von 1924 für ICA Kameras und die Kinamo

Die Internationale Camera Actiengesellschaft (ICA) entstand im Jahr 1909 aus vier Fotounternehmen, nämlich durch Fusion der Fabrik photographischer Apparate auf Aktien vorm. R. Hüttig & Sohn mit der Emil Wünsche AG (beide in Dresden) bei gleichzeitiger Übernahme des Unternehmens Dr. R. Krügener (Frankfurt am Main) und der Abteilung für Kamerafabrikation der Carl Zeiss AG (auch Carl Zeiss Jena–Palmos Camerabau).

Die Absicht, auch die Dresdner Ernemann-Werke in die Fusion einzubinden, scheiterte. Somit blieb Ernemann der größte Mitbewerber des neuen Unternehmens und war auch bis 1926 der Ica mit Blick auf die technische Qualität der Produkte überlegen.

Dem ersten Vorstand gehörten Guido Mengel (als ehemaliger Hüttig-Mitarbeiter) und Hermann Krügener an. In der Folgezeit wurden das Kamerawerk Dr. R. Krügener in Frankfurt am Main und vorübergehend auch das Wünsche-Werk in Dresden-Reick geschlossen. 1912 übernahm die Ica die Kamerafabrik G. Zulauf in Zürich. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg war die Ica Europas größtes Kamerawerk und hatte ihren Sitz in Dresden-Striesen, Schandauer Straße 72–80. Warenzeichen war ein Pentagramm, das in leicht veränderter Form von der Hüttig AG übernommen wurde. In den 1920er Jahren schloss die Ica einen Interessengemeinschafts-Vertrag mit der AG Contessa-Nettel-Werke in Stuttgart. Die Ica ging im Herbst 1926 in der Zeiss Ikon auf.

Produkte

Die Ica produzierte hauptsächlich Fotoapparate und Zubehör, daneben aber auch Diaprojektoren, Epidiaskope und 35-mm-Filmprojektoren. Unter den Filmprojektoren erreichte das Modell Monopol große Verbreitung. Von ihm gab es vier verschiedene Varianten, von denen ab 1914 insgesamt über 10.000 Stück produziert wurden. Weitere Kinogeräte der ICA waren Lloyd, Tosca, Furor, Goliath sowie ein Spielzeugkino, das unter dem Namen Teddy vertrieben wurde.

Emanuel Goldberg, der Mitte der 1920er Jahre ebenfalls dem Vorstand angehörte, entwickelte in der Ica seine Kinamo, eine Filmkamera mit Federantrieb.


Literatur

  • Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 30. Ausgabe 1925, Band 2, S. 2954 f.
  • Richard Hummel: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Geschichte, Technik, Fakten. Lindemanns, Stuttgart 1998, ISBN 3-89506-127-1.
  • Herbert Tümmel: Deutsche Laufbildprojektoren. Ein Katalog. Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin 1986.

Weblinks

Commons: Internationale Camera Actiengesellschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Dresden und Sächsische Schweiz (Storm Reiseführer, 1924) Seite 002.jpg
Werbung für die Internationale Camera Actiengesellschaft ICA AG im Reiseführer "Dresden und Sächsische Schweiz"
Schul- und Heimkino Monopol TSD (1).JPG
Autor/Urheber: Dr. Bernd Gross, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Schul- und Heimkino Monopol, 1927, ICA AG Dresden; Exponat in den Technischen Sammlungen Dresden
KinamoN25 5416.jpg
(c) Tomáš Rasl, CC BY-SA 3.0
Filmová kamera Zeiss Ikon Kinamo N25 na stativu, pohled zepředu, detail.
Icarette 1920 Dresden 1.JPG
Autor/Urheber: Brücke-Osteuropa, Lizenz: CC0
Icarette 1920, ICA A.G. Dresden, 120 Rollfilm Kamera, Objektiv: Ica Novar, 1:6,8/ F=7,5 cm, J. Brückner, Dresden, auf dem 9. Geschichtsmarkt Dresden, 23./24.3.2013
ICA logo.tif
Logo of Internationale Camera Actiengesellschaft
ICA Monopol II - DSC 1268.JPG
Autor/Urheber: Selbst fotografiert durch User:Bullenwächter, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stummfilmprojektorder Modell Monopol II der Internationale Camera Actiengesellschaft (ICA) Dresden, 1920er Jahre. In der Sonderausstellung "Close-Up: Hamburger Film- und Kinogeschichten" 8, Dezember 2021 bis 18. Juli 2022.
Plattenkamera Celle Bomann-Museum 00.JPG
Autor/Urheber: Hajotthu, Lizenz: CC BY 3.0
Einäugige Plattenkamera für Schwarzweiß-Fotos im Querformat 13x18 cm, mit Rollverschluss. Hersteller Ica AG Dresden
Ica Aktiengesellschaft Dresden 1913.jpg
Tovární budovy Ica a obytné domy pro děníky v Drážďanech, Schandauer Straße 74/76