Instituto Nacional de Estudos e Pesquisa

Instituto Nacional de Estudos e Pesquisa (INEP)
Rechtsformöffentliches Institut
Gründung1984 durch Carlos Lopes
SitzBissau, Guinea-Bissau
LeitungSamba Tenem Camara, Direktor
Mitarbeiterzahl>40
BrancheForschungsinstitut
Websitehttps://www.inep-research-bissau.org

Das Instituto Nacional de Estudos e Pesquisa (INEP), dt. „Institut für Bildung und Forschung“ ist ein in der Hauptstadt Bissau des westafrikanischen Guinea-Bissau angesiedeltes Forschungsinstitut.

Geschichte

Campus des Instituto Nacional de Estudos e Pesquisa

Das Instituto Nacional de Estudos e Pesquisa wurde 1984 von Carlos Lopes gegründet. Es liegt auf dem „Complexo Escolar 14 de November“, einem Bildungscampus, der auch die Nationale Schule für Gesundheit (Escola Nacional de Saúde), die (Universidade Amílcar Cabral) und die rechtswissenschaftliche Fakultät Bissaus (Faculdade de Direito Bissau) beherbergt. Das INEP Bissau wurde als sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitut zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung zu Guinea-Bissau gegründet. Es erfuhr von Beginn an große Unterstützung durch internationale akademische Kooperationen und Entwicklungshilfe-Organisationen. Das INEP entwickelte sich schnell zu einem anerkannten Forschungszentrum, das auch über die Grenzen Guinea-Bissau in West-Afrika Bekanntheit erlangte. Das INEP wurde bis 1998 von Carlos Lopes, Carlos Cardoso und Peter Mendy geleitet. Von 1999 bis 2012 stand Mamadu Jao dem Institut als Direktor vor.[1] Während des Konflikts des 7. Juni 1998 wurde das INEP Bissau von senegalesischen Truppen besetzt, die die Bibliothek und die Archive verwüsteten. Große Teile der Bestände der Bibliothek und der Nationalen Historischen Archive wurden dabei unwiderruflich vernichtet. Auch die Gebäude nahmen während des Krieges erhebliche Schäden.[2] Die Wiederinstandsetzungsmaßnahmen des Instituts sowie insbesondere der Bibliothek und der Archive dauerten über zehn Jahre und konnten erst im Jahr 2009 abgeschlossen werden.[1]

Organisatorische Gliederung

Forschungsabteilungen

Organisatorisch ist das INEP in vier verschiedene Forschungsabteilungen gegliedert:

  • Centro de Estudos de História e Antropologia (CEHA)
  • Centro de Estudos Socioeconómicos (CESE)
  • Centro de Estudos Ambientais e Tecnologia Apropriada (CEATA)
  • Gabinete de Estudos e Projectos (GEP)
  • Centro de Documentação e Publicações (CEDOP)

Bibliothek

Dem INEP sind eine öffentliche Bibliothek (Biblioteca Pública, BP) mit ca. 65.000 Titeln und die nationalen historischen Archive (Arquivos Históricos Nacionais, AHN) angegliedert.[1][3]

Die BP wurde 1984 gegründet und übernahm die Bestände der Bibliothek der früheren portugiesischen Kolonie Portugiesisch-Guinea (bis 1973/75). Die BP fungiert seither als Nationalbibliothek der Republik Guinea-Bissau. So führt sie das nationale Pflichtexemplarrecht und gilt als einziges globales Dokumentationszentrum des Landes. Zudem ist sie die Universitätsbibliothek insbesondere der benachbarten Universidade Amilcar Cabral und die bedeutendste Öffentliche Bibliothek des Landes.[3][4]

Die Bibliothek unterhält mehrere Abteilungen: Periodika, Monografien, Veröffentlichungen aus der Kolonialzeit, Berichte und weitere „graue Literatur“ zu staatlichen und Entwicklungshilfeprojekten in Guinea-Bissau, Kollektion mit UN-Publikationen.[3]

Aufgaben des Instituts

Das INEP Bissau ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum und führt Forschungen aus eigener Initiative oder im Auftrag öffentlicher oder privater Institutionen in den Bereichen Geschichte, Ethnologie, Sozial-, Wirtschafts- und Umweltwissenschaften durch. Es arbeitet auch zu gender, Jugend und Migration. Das INEP unterstützt die Regierung in der Formulierung und Implementierung einer wissenschaftlichen Gesamtstrategie für das Land. Es ist verantwortlich für das zur Verfügung stellen und Sammeln wissenschaftlicher Dokumente mit Bezug zu Guinea-Bissau. Darüber hinaus fördert es den nationalen und internationalen Austausch zwischen den Bildungs- und Forschungseinrichtungen Guinea-Bissaus, indem es unter anderem Fortbildungen und Austauschprogramme in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen ermöglicht.[1][5]

Publikationen

Seit 1986 erscheint die wissenschaftliche Zeitschrift Soronda - Revista de Estudos Guineenses. Insgesamt sind bisher 35 Ausgaben veröffentlicht worden, davon 5 spezielle Themennummern.

Von 1986 bis 1993 erschien die Zeitschrift „Boletim de informação sócio-económica“ in insgesamt 18 Ausgaben.

Des Weiteren sind zahlreiche Bücher und Studien in den eigenen monografischenReihen „Kacu Martel“ (seit 1986) und „Lala Kema“ (seit 1997) erschienen.

Kooperationen

Seit seiner Gründung arbeitet das INEP Bissau intensiv mit internationalen Partnern zusammen:

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d About INEP, INEP Bissau, 2012
  2. Embalo, Idrissa, „Unwiderruflich verloren“, in TAZ vom 30. Oktober 1998, S. 11
  3. a b c Webseite zur Bibliothek im INEP (Memento desOriginals vom 2. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inep-bissau.org auf der INEP-Website, abgerufen am 2. April 2016
  4. Eintrag der INEP-Bibliothek bei der Biblioteca Digital Lusófona, abgerufen am 2. April 2016
  5. Birgit Embalo: National Research Institute of Guinea-Bissau | Inep-research-bissau.org | Bissau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2021; abgerufen am 13. April 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inep-research-bissau.org
  6. Cooperacao INEP Bissau (Memento desOriginals vom 4. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inep-bissau.org abgerufen am 25. November 2012

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Autor/Urheber: Haporuk, Lizenz: CC BY-SA 3.0
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