Institut für Materials Resource Management

Institut für Materials Resource Management Materials Resource Management Logo.png
TrägerUniversität Augsburg
Gründung2010
SitzAugsburg
Geschäftsführender DirektorAndreas Rathgeber
FachgebieteMaterial- und Prozessentwicklung sowie Prozesscharakterisierung, Ressourcenmanagement und -strategie
StudiengangWirtschaftsingenieurwesen[1] B.Sc., M.Sc.
Websitewww.mrm.uni-augsburg.de

Das Institut für Materials Resource Management (kurz MRM) ist ein 2010 gegründetes Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Augsburg und adressiert die Entwicklung und Implementierung ressourceneffizienter, kreislauffähiger Strukturwerkstoffe, Prozesse, Produkte und Technologien, die für die zukünftige ökonomische Entwicklung Deutschlands und der europäischen Regionen von großer Bedeutung sind.

Dabei wird eine unmittelbare Umsetzung der entwickelten Konzepte in die Praxis angestrebt, was eine enge Verbindung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung voraussetzt, weshalb das MRM eng mit außeruniversitären Forschungsinstituten der Region kooperiert.

Auf Basis seines Alleinstellungsmerkmals hat sich das MRM als Vision gegeben, das führende Institut für nachhaltige und digitale Werkstoff- und Ressourcen-Forschung zu sein. Diese Vision verfolgen alle Professuren und Lehrstühle in ihrer wissenschaftlichen Ausrichtung.

Dazu hat das MRM auch seine Mission festgelegt: „Wir erforschen und bewerten neue, kreislauforientierte Werkstoffsysteme und Technologien bis hin zur Anwendungsreife, unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung und effizienten Nutzung von Ressourcen“.[2]

Interdisziplinärer Forschungsansatz

In Abgrenzung zu stark ingenieurwissenschaftlich geprägten technischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften sieht sich das MRM in seinem Schwerpunkt materialwissenschaftlich-werkstofftechnisch geprägt, wobei auch ökonomische Aspekte am Institut betrachtet werden.

Hybride Werkstoffforschung

Die Forschung in diesem Bereich des MRM-Instituts umfasst einerseits die Fertigungsprozesse zur nachhaltigen Herstellung und Entwicklung von hybriden Werkstoffverbunden bzw. Verbundwerkstoffen und andererseits die zerstörende bzw. zerstörungsfreie Charakterisierung ebendieser. Hierbei werden unterschiedliche Herstellungsprozesstechnologien und eigenentwickelte Prüfverfahren zur Materialcharakterisierung und Zustandsüberwachung angewandt, methodisch weiterentwickelt und mit Werkzeugen der künstlichen Intelligenz optimiert.

Keramische Faserverbundwerkstoffe

Die Forschung in diesem Bereich des MRM-Instituts beschäftigt sich mit der gesamten Prozesskette keramischer Faserverbundstrukturen, von der Materialsynthese bis zur Wiederverwertung, wobei die Kernkompetenz in der Entwicklung maßgeschneiderter, anwendungsspezifischer Werkstoffe liegt. Das Spektrum der Arbeiten reicht von der Auswahl geeigneter Materialzusammensetzungen und -Kombinationen über die Prozessierung bis hin zur Oberflächenbeschichtung der resultierenden faserverstärkten Keramiken. Die Professur „Complex Structured Materials“ widmet sich der Entwicklung fortschrittlicher Werkstofflösungen durch kolloidale Verarbeitungsprozesse mit Schwerpunkt auf der additiven Fertigung. Die Forschung befasst sich mit den Herausforderungen der Integration von strukturellen und funktionalen Eigenschaften in Keramik-basierte Komponenten. Auch die energie- und ressourceneffiziente Herstellung von faserverstärkten und funktionalen Keramiken wird am Lehrstuhl behandelt. Das nachhaltige Design, die virtuelle Prozesskette und die Optimierung von Faserverbundstrukturen werden in der Juniorprofessur „Data-driven Product Engineering and Design“ adressiert.

Faserverbundkunststofftechnologie

Die Forschung in diesem Bereich des MRM-Instituts beschäftigt sich Fertigungs- sowie staublosen Fügetechnologien von Faserverbundwerkstoffen mit thermoplastischen und duroplastischen Matrixsystemen. Neben Technologien für sortenreine Matrixsysteme wird an Fügeprozessen für matrixhybride Faserverbundwerkstoffe geforscht.

Resource and Chemical Engineering

Die Forschung in diesem Bereich des MRM-Instituts beschäftigt sich mit nachhaltigen Stoff- und Energiekreisläufen. Im Bereich der Stoffkreisläufe werden recyclingtechnische Prozessketten vom Abfall bis zum Rezyklat entwickelt, wobei die Wechselwirkungen zwischen Materialien (Abfällen oder Werkstoffen in Abfallbehandlungsanlagen) und fluiden Medien (z.B. Grund-, Poren- und Prozesswasser, Säuren und Laugen, korrosiven Abgasen) und die Charakterisierung mineralischer Nebenprodukte und Abfälle im Vordergrund stehen. Im Bereich der Energiekreisläufe liegt der Fokus auf grünem Wasserstoff als erneuerbarem Energieträger und den für seine Erzeugung erforderlichen Materialien und Prozessen (z.B. Katalysatoren für die Elektrolyse).


Weiterhin wird am MRM-Institut die Datenanalyse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg fokussiert. Dies geschieht einerseits durch Life-Cycle-Assessment Analysen, wie auch durch die Simulation von digitaler Werkstoffmodelle und auch durch die Analyse von Rohstoffmärkten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Augsburger Allgemeine: Neue Kaderschmiede? Uni Augsburg will junge Ingenieure ausbilden, Artikel vom 26. April 2011, abgerufen am 7. Februar 2016.
  2. Institut für Materials Resource Management. Abgerufen am 1. Mai 2023.

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