Inspektion der Infanterieschulen

Die Inspektion der Infanterieschulen war eine militärische Behörde der Preußischen Armee.

Geschichte

Die Inspektion wurde am 28. Februar 1872 durch AKO gebildet und hatte ihren Sitz in Berlin.[1] Ihr waren die Militär-Turnanstalt in Berlin, die Infanterie-Schießschule in Spandau-Ruhleben, die Unteroffizierschulen in Biebrich (später in Wetzlar), Ettlingen, Jülich, Marienwerder, Potsdam, Treptow und Weißenfels, die Unteroffiziervorschulen in Annaburg, Bartenstein, Ellwangen, Greifenberg, Jena (seit 1917 in Frankenstein und Mölln), Jülich (seit 1916 in Biebrich), Neubreisach (seit 1910 in Sigmaringen), Weilburg und Wohlau sowie die Militär-Knaben-Erziehungsanstalt Annaburg unterstellt.

Die Inspektion wurde von einem Inspekteur angeführt, der den Rang und die Gebührnisse eines Brigadekommandeurs innehatte. Er war zugleich militärischer Direktor der Militär-Turnanstalt und dem Kriegsminister unterstellt.

Nach dem Ersten Weltkrieg mussten aufgrund des Friedensvertrages von Versailles (Artikel 176) neben den Kriegsakademien auch die verschiedenen Militärschulen für Offiziere, Offiziersaspiranten, Kadetten, Unteroffiziere oder Unteroffizierschüler geschlossen werden. Daher wurde die Inspektion zum 10. März 1920 aufgelöst.

Inspekteure

DienstgradNameDatum[2]
Oberst/GeneralmajorLudwig von Kloeden16. März 1872 bis 4. Februar 1878
Oberst/GeneralmajorHermann von Görne05. Februar 1878 bis 13. Mai 1881
Oberst/GeneralmajorAlbrecht von Sanitz14. Mai 1881 bis 17. Januar 1887
GeneralmajorJulius von Bergmann18. Januar 1887 bis 14. Dezember 1888
GeneralmajorEduard von Jena15. Dezember 1888 bis 15. Mai 1891
OberstEduard von Müller16. Mai 1891 bis 28. März 1892 (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
GeneralmajorEduard von Müller29. März 1892 bis 17. April 1893
Oberst/GeneralmajorFranz von Pfuhlstein18. April bis 13. September 1893 (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
GeneralmajorFranz von Pfuhlstein14. September 1893 bis 21. März 1895
Oberst/GeneralmajorErnst von Bernuth22. März 1895 bis 17. August 1896
Generalmajor/GeneralleutnantFerdinand von Hartmann12. September 1896 bis 9. April 1900
GeneralmajorKonrad von Goßler18. April bis 15. Juni 1900
GeneralmajorWilhelm von Uslar20. November 1900 bis 17. August 1902
Oberst/GeneralmajorThilo von Tresckow18. August 1902 bis 26. Januar 1905
Oberst/GeneralmajorDedo von Schenck27. Januar 1905 bis 4. März 1908
GeneralmajorAlfred von Strubberg05. März 1908 bis 6. Juli 1909
GeneralmajorHermann von Wartenberg07. Juli 1909 bis 3. April 1911
GeneralmajorArnold von Winckler04. April 1911 bis 30. September 1912
GeneralmajorRichard Herhudt von Rohden01. Oktober 1912 bis 1. August 1914
OberstEngelbert von dem Busch02. Juni 1915 bis 19. Januar 1919
GeneralmajorUlrich Hoffmann20. Januar 1919 bis 2. März 1920

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 22.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 873–876.
  • Dienstvorschrift für die Infanterieschulen. Mittler & Sohn, Berlin 1903.

Einzelnachweise

  1. Kriegsministerium (Hrsg.): Armee-Verordnungsblatt. Nr. 8 vom 24. März 1872, S. 103.
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 460–461.