Inschriften-Maler (chalkidischer Vasenmaler)

Hydria des Inschriften-Malers in den Staatlichen Antikensammlungen München: Ringkampf von Peleus und Atalante bei den Leichenspielen für König Pelias. Im Hintergrund der Kampfpreis: Fell und Kopf des kalydonischen Ebers.

Mit dem Notnamen Inschriften-Maler (englisch Inscription painter) wird ein griechischer Vasenmaler bezeichnet, der als einer der beiden Hauptvertreter der Chalkidischen Vasenmalerei gilt und dessen Werke in die Zeit zwischen 560 und 540 v. Chr. datiert werden.

Halsamphore mit der Darstellung des Odysseus, der Diomedes im Schlaf überfällt und tötet; um 540 v. Chr.; J. Paul Getty Museum.

Der Inschriften-Maler gilt als einer der Begründer der Chalkidischen Vasenmalerei. Er wurde nach den vielen Beischriften benannt, mit denen er die mythologischen Figuren, die er malte, bezeichnet hatte. Er bemalte vor allem größere Gefäße wie Amphoren, Hydrien und Kratere (sogenannte Chalkidische Kratere), aber auch Schalen und Oinochoen in einem kraftvollen, geschmeidigen Stil. Besonders gern zeigt er Bilder aus dem Trojanischen Sagenkreis, darüber hinaus Bellerophon, Perseus, Zeus und Typhon sowie Herakles und Geryoneus. Der Inschriften-Maler zeichnete die Hälfte aller Mythenbilder der Chalkidischen Vasenmalerei. Daneben zeigt er Satyrn und Mänaden, die oft im Zusammenhang mit Reiter- oder Tierfriesen standen. Seine Satyrn zeigt er in ionischer Tradition mit Pferdehufen, die Tänze wirken realistisch, nicht überzeichnet. Die Bilder wurden oft heraldisch um ein pflanzliches Ornament angeordnet. Dem Künstler, der wahrscheinlich auch der Töpfer seiner Gefäße war, wurden bislang etwa 50 Werke zugeschrieben, die vor allem in Vulci und Reggio di Calabria gefunden wurden.

John Boardman reiht den Künstler unter die besten Vasenmaler seiner Zeit überhaupt ein, ebenbürtig den besten attischen Vasenmalern seiner Generation. Ihm folgte der Phineus-Maler nach, mit dem der Stil auch schon wieder ein Ende fand. Er ist nicht mit dem gleichnamigen attischen Inschriften-Maler des rotfigurigen Stils zu verwechseln.

Literatur

  • John Boardman: Early Greek Vase Painting. 11th – 6th Century BC. A Handbook (= World of Art). Thames and Hudson, London 1998, ISBN 0-500-20309-1, S. 217–219.
  • Matthias Steinhart: Inschriften-Maler. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 1017–1018.
  • Andreas Rumpf: Chalkidische Vasen. de Gruyter, Berlin 1927.
  • Mario Iozzo: Ceramica „Calcidese“. Nuovi documenti e problemi riproposti. Rom 1994, S. 15–31.
  • Thomas Mannack: Griechische Vasenmalerei. Eine Einführung. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1743-2, S. 130.

Weblinks

Commons: Inschriften-Maler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Chalkidian Neck Amphora by the Inscription Painter Getty Museum.jpg
Autor/Urheber: J. Paul Getty Museum photographer, Lizenz: Copyrighted free use
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PrimaryTitle Chalkidian Black-Figure Neck Amphora MakerName Attributed to the Inscription Painter [Greek, active 570 - 530 B.C.] Type Vessels Medium Terracotta Place Place Created: Rhegion, South Italy, Europe Date about 540 B.C. Source J. Paul Getty Museum ObjectNumber 96.AE.1 ObjectName Amphora Decorative Objects and Vases / Bottles and Pots / Amphorai / Neck Amphorai AlternateTitle Storage Jar with Diomedes and Odysseus (Display Title) Chalcidian black-figured neck amphora (Display Title) Storage Jar with Diomedes and Odysseus (GettyGuide Title) Department Antiquities Dimensions Object: H: 39.6 cm (15 9/16 in.) Object (body): Diam.: 24.9 cm (9 13/16 in.) Object (mouth, outside): Diam.: 16.2 cm (6 3/8 in.) Culture Greek AlternateNumber L.88.AE.56 (Previous number) (ALR number) Inscriptions Inscribed on side A, in Greek, "Diomedes," (retrograde) and "Rhesos" (retrograde). Inscribed on side B, in Greek, "Odysseus". Topic How We Live / War / Battles Mythology / Heroes / Diomedes Mythology / Heroes / Odysseus Mythology / Mortals / Rhesos Natural World / Horses imageThumbURI http://www.getty.edu/art/collections/images/thumb/01520401-T.JPG

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