Innovationspreis

Es besteht eine Vielzahl von Preisen, die den Namen Innovationspreis führen. Ihnen gemeinsam ist, dass Innovationen angeregt und ausgezeichnet werden soll. Die meisten dieser Preise werden von den deutschen Bundesländern vergeben, aber auch das gemeinnützige Deutsche Institut für Erfindungswesen und die „Innovative Der Deutsche Innovationspreis“ vergeben Innovationspreise.

Innovationspreise der Länder

Baden-Württemberg

Auf Vorschlag des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie, Rudolf Eberle, beschloss die Landesregierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Innovationspreises für kleine und mittlere Unternehmen.

Der Preis wird seit 1985 alljährlich vergeben an im Land ansässige kleinere und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen oder bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Es werden Preisgelder von insgesamt 50.000 Euro sowie Urkunden vergeben.

Bayern

Seit 1996 verleiht die Bayerische Staatsregierung alle zwei Jahre den Bayerischen Innovationspreis. Ausgezeichnet werden soll ein Unternehmen, Team, Erfinder oder Unternehmensgründer für eine herausragende praxisorientierte innovative Leistung, die auf die bayerische Volkswirtschaft und ihre Wettbewerbsfähigkeit ausstrahlt. Mit dem Preis will die Bayerische Staatsregierung auf herausragende Leistungen hinweisen und das Bewusstsein schärfen, das nur durch innovative Leistungen und Kreativität der hohe wirtschaftliche, soziale und ökologische Standard gehalten werden kann.[1]

Preisträger 1996–2008

JahrPreisträgerProjekt
1996Modellbau Hofmann GmbHEinführung neuer Hochtechnologie für Rapid Prototyping
1998EUROMED AG/Euro-Med-ClinicDie integrierte Patientenversorgung
2000WaveLight Laser Technologie AGHochpräzises Laser-System zur zuverlässigen Verbesserung der Sehschärfe und Korrektur von Fehlsichtigkeit
2002EnOcean GmbHBatterielose Funktechnik – wartungsfreie Fernschalter und Sensoren
2004ANTISENSE PHARMA GmbH
2006attocube systems AGNanopositionierung und Nanoskopie
2008Continental AG und FH IngolstadtEntwicklung eines „hörenden Airbags“

Seit 2012 wird der Preis als Innovationspreis Bayern bezeichnet. Insgesamt werden bis zu 7 Haupt- und Sonderpreise vergeben. Es handelt sich um ideelle Auszeichnungen, die nicht finanziell dotiert sind. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einer Skulptur.[2]

Preisträger ab 2012

JahrPreisträgerProjekt
20121. Hauptpreis: Heinz Soyer Bolzenschweißtechnik GmbHMagnetfeldbolzenschweißen mit Schutzgas >10 mm
2. Hauptpreis: Innovationszentrum für Telekommunikationstechnik GmbH IZTIZT S1000 Mehrkanal RF Signalgenerator
3. Hauptpreis: Océ Printing System GmbHOcé Color Stream 3000 Serie Inkjet Drucksystem
20141. Hauptpreis: Maschinenfabrik Reinhausen GmbHDer regelbare Ortsnetztransformator
2. Hauptpreis: Peter Brehm GmbHModulare Revisionsstützpfanne MRS-TITAN® COMFORT
3. Hauptpreis: Fech Fenstertechnik GmbH & Co. KG NordendorfFech-Jet-System® ein einzigartiges Fenster- und Türensystem ohne Schraubverbindungen
20161. Hauptpreis: Concept Laser GmbH, LichtenfelsQM Meltpool 3D – Röntgen ohne Röntgenstrahlen
2. Hauptpreis: iwis motorsysteme GmbH & Co. KG, MünchenTRITAN – die innovative PVD Beschichtungstechnologie
3. Hauptpreis: Kaspar Schulz Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt e.K, BambergSchulz Mälzungssystem

Berlin Brandenburg

Seit 1984 prämiert die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen die herausragendsten Produktentwicklungen, Dienstleistungen und Konzepte regionaler Unternehmen mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg. Seit 1992 wird der Preis gemeinsam mit dem brandenburgischen Ministerium für Wirtschaft und Energie verliehen. Der Innovationspreis ist mit 10.000 € je Gewinner dotiert und wird im Rahmen eines „Public Private Partnership“ finanziert. Er wird jährlich an bis zu fünf Nominierte vergeben.

Brandenburg

Herausragende Innovationen und die dahinterstehenden Akteure werden seit 2014 mit dem Brandenburger Innovationspreis gewürdigt. Der Brandenburger Innovationspreis ist mit bis zu 10.000 Euro pro Cluster dotiert. Er kann maximal an drei Preisträger je Cluster vergeben werden. In diesem Fall wird der Preis zu gleichen Teilen aufgesplittet.[3]

Hessen

Der Innovationspreis Hessen prämierte zuletzt 2008 Innovationen in unternehmerischen Prozessen. Er wurde u. a. getragen vom Bankenverband Hessen e.V., der DZ BANK AG und der Landesbank Hessen-Thüringen. Schirmherr war der Hessische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Alois Rhiel. Der Preis war mit insgesamt 30.000 € dotiert.[4]

Ab 2011 wird stattdessen eine Kategorie „Innovation“ beim Wettbewerb Hessen-Champions eingeführt.

Hamburg

Innovationspreis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg. (wird schon seit Jahren nicht mehr ausgelobt)

Mecklenburg-Vorpommern

Seit 2013 wird hier jährlich der INNO AWARD vom VTMV – Verbund der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft vergeben. Der INNO AWARD richtet sich vor allem an Gründungswillige bzw. gerade gegründete Unternehmen mit innovativen Produkten, Verfahren oder Leistungen, ist branchenoffen und gilt bundesweit. Das Preis ist mit insgesamt 18.000 € dotiert.[5]

Nordrhein-Westfalen

Seit 2008 verleiht das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen einen Innovationspreis in den drei Kategorien Ehrenpreis (bis 2010 Lebenswerk), Innovation und Nachwuchs.[6] Der Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ist der zweithöchstdotierte Innovationspreis in Deutschland – nach dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten.

Der Preis ist mit 150.000 Euro dotiert:

  • Kategorie Innovation – 100.000 Euro Preisgeld
  • Kategorie Nachwuchs – 50.000 Euro Preisgeld
  • Kategorie Ehrenpreis – kein Preisgeld.

Die Preisskulptur hat Markus Lüpertz, ehemaliger Rektor der Kunstakademie Düsseldorf für das Land geschaffen.

JahrPreisträger/-inKategorie
2008Reinhold Noé, Universität PaderbornInnovation
Ulrich Rückert, Universität BielefeldInnovation
Ekkehard Schulz, ThyssenKrupp AGLebenswerk
Oliver Trapp, Universität Heidelberg/vormals MPI für Kohlenforschung MülheimNachwuchs
2009Friedrich Bruder, Bayer MaterialScience AGInnovation
Kai Phillip Schmidt, TU DortmundNachwuchs
Björn Schumacher, Universität zu KölnNachwuchs
Werner Wenning, Bayer AGLebenswerk
2010Klaus Meerholz, Universität zu KölnInnovation
Günter Schwarz, Universität zu KölnSonderpreis Innovation
Regina Palkovits, RWTH Aachen/vormals MPI für Kohleforschung MülheimNachwuchs
Renate Mayntz, MPI für Gesellschaftsforschung KölnLebenswerk
2011Reinhart Poprawe, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik AachenInnovation
Sonja Herres-Pawlis, TU DortmundNachwuchs
Ernst Ulrich von Weizsäcker, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, EnergieEhrenpreis
2012Christof Paar, Ruhr-Universität Bochum[7]Innovation
Karl Mayrhofer, MPI für EisenforschungNachwuchs
Barbara Stollberg-Rilinger, Universität MünsterEhrenpreis
2013Christian Hopmann, RWTH Aachen, Institut für KunststoffverarbeitungInnovation
Gabriele Schierning, Universität Duisburg-EssenNachwuchs
Wilhelm Heitmeyer, Universität BielefeldEhrenpreis
2015Jürgen Wolf, Universitätsklinikum KölnInnovation
Stephan Binder, Forschungszentrum JülichNachwuchs
Georg Schaumann, Forschungszentrum JülichNachwuchs
Robert Schlögl, MPI für Chemische Energiekonversion MülheimEhrenpreis

Rheinland-Pfalz

Der Innovationspreis Rheinland-Pfalz wird seit 1988 vergeben.

Sachsen

Der Innovationspreis des Freistaates Sachsen[8] wird seit 1991 für herausragende Leistungen bei der Entwicklung und Umsetzung wirtschaftlich erfolgreicher, neuartiger Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren vergeben. Der Preis besteht, neben der Skulptur für den Sieger, aus einem Geldbetrag, einer Urkunde sowie einem Aufkleber zur Kennzeichnung der prämierten Produkte. Bis 2009 wurden mehr als 65 Unternehmen ausgezeichnet.

Thüringen

Der Wettbewerb um den Innovationspreis Thüringen[9] wird seit 1994 ausgelobt und soll die wirtschaftliche Bedeutung von zukunftsfähigen Innovationen vor allem für kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft herausstellen. Gemeinschaftliche Träger des Wettbewerbes sind das Thüringer Wirtschaftsministerium, die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), der TÜV Thüringen sowie die Ernst-Abbe-Stiftung.

Teilnahme

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, Einzelunternehmer, Einzelpersonen, Handwerksbetriebe, Forschungseinrichtungen sowie Hochschulen mit Sitz oder Betriebsstätte in Thüringen, die nachweislich innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen entwickelt haben, deren (ggf. zeitnahe) Produktion bzw. Verwertung belegt werden kann. Die eingereichten Entwicklungen erfüllen diese Voraussetzung, wenn sie zum Zeitpunkt der Bewerbung auf dem Markt eingeführt sind und deren Markteinführung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt bzw. die kurz vor der Markteinführung stehen und Aussicht auf eine erfolgreiche Etablierung haben. Der Bewerbungsgegenstand muss überwiegend in Thüringen entwickelt, gestaltet und/oder gefertigt worden sein.

Preisgeld und Kategorien

Der Innovationspreis Thüringen ist mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 100.000 € dotiert und wird in den Kategorien „Tradition & Zukunft“, „Industrie & Material“, „Kommunikation & Medien“ sowie „Licht & Leben“ vergeben. Die Jury kann zudem einen „Sonderpreis für Junge Unternehmen“ vergeben, der gleichermaßen als Anerkennung und Motivation verstanden werden und junge Unternehmen in ihrer Weiterentwicklung unterstützen soll. Über die Vergabe des Preises und die Höhe des Preisgeldes entscheidet eine unabhängige Jury aus sachverständigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Neben diesen Kategorien vergeben die Träger den Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unternehmertum, mit dem Thüringer Unternehmer für besondere Verdienste um den Wissenschafts- und Technologiestandort Thüringen geehrt werden.

Allgemeine Innovationspreise

Die Dieselmedaille

Die Dieselmedaille wurde auf Initiative von Eugen Diesel, dem Sohn Rudolf Diesels im Jahr 1953 ins Leben gerufen und ist damit Deutschlands ältester Innovationspreis. Die Dieselmedaille wird vom gemeinnützigen Deutschen Institut für Erfindungswesen (DIE e.V.) verliehen. Eines der Ziele des DIE e.V. ist, die Leistungen von Erfindern und Unternehmern in der Öffentlichkeit angemessen zu würdigen und ihre Arbeit konsequent zu unterstützen. Der Preis hat Signalwirkung für die gesamte Wirtschaft und rückt das Thema Innovation in den Fokus des öffentlichen Interesses.

Aus insgesamt 16 Nominierungen in den Kategorien „Beste Innovationsleistung“, „Nachhaltigste Innovationsleistung“, „Beste Medienkommunikation“ und „Beste Innovationsförderung“ wählt das Expertengremium je einen Gewinner aus. Die Bekanntgabe und Vorstellung der 16 Nominierungen findet immer im Frühsommer statt.

Dieselmedaille in Gold wird traditionell im Ehrensaal des Deutschen Museums vor etwa 200 geladenen Gästen und Medienvertretern verliehen.

Die Preisträger

Preisträger 1953–2014

Der Deutsche Innovationspreis

Accenture, EnBW, Evonik und die WirtschaftsWoche haben sich zur Initiative Der Deutsche Innovationspreis zusammengeschlossen, um herausragende, zukunftsweisende Innovationen deutscher Unternehmen, die mit ihrer Innovationskraft Geschäft und Märkte verändern, auszuzeichnen. Berücksichtigt werden Produktinnovationen, innovative Geschäftsmodelle, Prozesse und Services sowie Organisations- und Marketinginnovationen. Der Preis wird seit 2010 jährlich in den drei Kategorien Großunternehmen, Mittelstand und Startups vergeben.[10]

KategorieGroßunternehmenMittelstandStartup
2010Schott AGDMG Dental-Material Gesellschaft mbHsmartfiber AG
2011Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik GmbH & Co. KGCarl Zeiss Meditec AGHuman Machine Intelligence GmbH
2012SAP AGHäussler Innovation GmbHNanoTemper Technologies GmbH
2013MTU Aero Engines AGGETEMED Medizin- und Informationstechnik AGSeeFront GmbH
2014Otto GmbH & Co. KGActuator Solutions GmbHiThera Medical GmbH
2015Merck KGaAAlacris Theranostics GmbHDynamic Biosensors GmbH
2016Schaeffler Technologies AG & Co. KGInvenio GmbH3YourMind GmbH
2017Karl Storz SE & Co. KGAlere Technologies GmbHTestbirds GmbH
2018adidas AG, ThyssenKrupp Elevator GmbHBuderus Guss GmbHCOLDPLASMATECH GmbH
2019AirbusCelonis SEBlickfeld GmbH
2020Dürr Systems AGVarta AGHasytec Electronics GmbH
2021Bosch Rexroth AGWBT-Industrie Elektromechanische Produkte GmbHHHLA Sky GmbH

Innovationspreis der deutschen Wirtschaft

Seit 1980 wird der Innovationspreis der deutschen Wirtschaft jährlich vergeben und ist damit weltweit die älteste Auszeichnung dieser Art. Veranstalter des Innovationspreises ist die F.A.Z.-Gruppe.

Ausgezeichnet wird je ein Bewerber aus den vier Kategorien:

Weitere Innovationspreise (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Innovationspreis Bayern
  2. Innovationspreis Bayern
  3. Märkische Oderzeitung vom 20. Januar 2020
  4. Innovationspreis Hessen (Memento desOriginals vom 27. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.innovationspreis-hessen.de
  5. Innovationspreis des VTMV – Verbund der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern
  6. Preisträger 2008 bis 2014
  7. Ruhr-Universität Bochum
  8. Innovationspreis des Freistaates Sachsen (Memento desOriginals vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mittelstand.sachsen.de
  9. Innovationspreis Thüringen
  10. http://www.der-deutsche-innovationspreis.de/
  11. Der Innovationspreis für Bahntechnik 2018/2019. In: Privatbahn Magazin. Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, abgerufen am 27. Juli 2020.
  12. Technik für die Zukunft – Privatbahn Magazin Innovationspreis 2011. (PDF) Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, 27. Januar 2011, abgerufen am 27. Juli 2020.
  13. Preisträger des Innovationspreises 2018/2019. In: Molinari Rail. Abgerufen am 31. Juli 2020.

Siehe auch