Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung

Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung
(INWO D)
Zweck:Bildung und Aufklärung über Zusammenhänge des Geldsystems und der Bodenordnung.
Vorsitz:Felix Fuders,
Beate Bockting und Matthias Klimpel
Gründungsdatum:21. Mai 1978
Mitgliederzahl:ca. 780[1]
Sitz:Frankfurt am Main[2]
Website:www.inwo.de

Die Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung (INWO e.V.) ist eine freiwirtschaftliche Vereinigung und als gemeinnütziger Verein mit politischem Bildungsauftrag anerkannt.[3]

Ziele

Angelehnt an die Ideen des Sozialreformers Silvio Gesell steht die INWO für die Einführung eines umlaufgesicherten Geldes (Freigeld) und für eine Bodenreform (Freiland). Nach anfänglichen Vorbehalten befürwortet und unterstützt sie die heutigen Regiogeld-Initiativen. Außerdem tritt sie für ein Grundeinkommen ein, das über eine Besteuerung des Ressourcen- und Energieverbrauchs finanziert werden soll.

Die deutsche INWO-Gruppe (INWO-D) kooperiert mit den Christen für gerechte Wirtschaftsordnung (CGW e.V.). Beide Vereine, die zusammen die Arbeitsgruppe gerechte Wirtschaftsordnung[4] bilden, sind Mitglied bei attac.[5]

Außenwirkung

Der Verein gibt die vier Mal jährlich erscheinende Zeitschrift Fairconomy[6] heraus, deren Auflage bei 2000 Exemplaren liegt[7] und von der alle Ausgaben seit 2001 kostenlos im Internet verfügbar sind[8]. Der Name „Fairconomy“ wird in den sonstigen Publikationen auch als modernes Synonym für Freiwirtschaft gebraucht. Bei den Seminaren und Tagungen treten bzw. traten Eugen Drewermann[9], Peter Kafka, Hans Christoph Binswanger[10], Helmut Creutz, Margrit Kennedy, Bernd Senf und andere Referenten auf. Außerdem werden spezielle Werbematerialien eingesetzt: Ein zahlreich verteilter „Zins-Bierdeckel“ verweist auf einen Zinsanteil in den Preisen von durchschnittlich 30 Prozent, und ein bereits in mehreren Städten aufgeblasener großer Luftballon trägt die Aufschrift: „70 Mrd. p.a. Zinsbombe“, was auf die jährliche Zinsbelastung der öffentlichen Hand in Deutschland anspielt.

Geschichte

Nach Auflösung der Internationalen Freiwirtschaftliche Union (IFU) während einer Konferenz am 21. und 22. Mai 1978 in Konstanz wurde von den Freiwirten Hein Beba (D) und Otto Haag (CH) die Bildung einer neuen Internationalen Vereinigung für Natürliche Wirtschaftsordnung angeregt.[11] 1983 kam es nach weiteren Konferenzen in Konstanz und Kreuzlingen zur Gründung der Internationalen Vereinigung. Als Nachfolgeorganisation der Liberalsozialistischen Partei (LSP) wurde 1990 die INWO Schweiz[12] gegründet, und 1993 wurde die INWO-D in das Vereinsregister Frankfurt am Main eingetragen. Zudem existiert auch eine österreichische Gruppe. Die Abkürzung INWO steht heute für Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung. Dem 2004 erwogenen Vorschlag des Silvio-Gesell-Herausgebers Werner Onken, die INWO in „Initiative für Nachhaltige Wirtschaftsordnung“ umzubenennen[13], wurde nicht gefolgt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stand Mai 2016 laut INWO-Vorstand Vlado Plaga.
  2. http://www.inwo.de/satzung/
  3. inwo.de
  4. http://www.ag-gwo.de/
  5. http://www.attac-netzwerk.de/index.php?id=244
  6. Vgl. die Rezension von Jochen Schmitt, Junge Freiheit, 11. Mai 2007.
  7. Hiervon werden 550 Exemplare unter dem Namen der Vorgänger-Zeitschrift „r-evolution“ für den Bedarf der INWO Schweiz gedruckt. Quelle: Fairconomy. Nr. 3, September 2012, Seite 2
  8. Fairconomy-Archiv
  9. Eugen Drewermann: „Jesus und das Geld“ – Zwischen Gott und dem Mammon (Memento desOriginals vom 14. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regiogeld-mv.de (PDF; 47 kB), Vortrag beim INWO-Perspektivenkongress „Geld entMACHTen“, Düsseldorf, Januar 1999
  10. Hans Christoph Binswanger: „Perspektiven einer nachhaltigen und umweltgerechten Wirtschaft“. In: Zukunftsfähige Wirtschaft. Beiträge zur 4. Internationalen Tagung der INWO in Bern 1995 (hrsg. von der INWO Schweiz). Gontenschwil 1995, S. 45–56
  11. Günter Bartsch, Die NWO-Bewegung. Lütjenburg: Gauke, 1994, ISBN 3-87998-481-6
  12. inwo.ch (Memento desOriginals vom 24. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inwo.ch
  13. Werner Onken, Für eine andere Welt mit einem anderen Geld. Sind die Geldreformer wirklich Antisemiten und deshalb „unwillkommene Trittbrettfahrer“ der Globalisierungskritik? (PDF; 148 kB), Beitrag zur Attac-Sommerakademie am 1. August 2004 in Dresden