Ingenheim

Ingenheim
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementSaverne
KantonBouxwiller
GemeindeverbandPays de la Zorn
Koordinaten48° 44′ N, 7° 31′ O
Höhe157–229 m
Fläche5,37 km²
Einwohner343 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte64 Einw./km²
Postleitzahl67270
INSEE-Code
Websiteingenheim.payszorn.com

Ingenheim

Ingenheim ist eine französische Gemeinde mit 343 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Am 1. Januar 2015 wechselte die Gemeinde vom Arrondissement Strasbourg-Campagne zum Arrondissement Saverne.[1] Sie gehört zum Kanton Bouxwiller und zum Gemeindeverband Pays de la Zorn.

Geschichte

Mittelalter

739 hieß der Ort „Ingenhaim“. Namensgebend war der germanische, männliche Vorname „Ingo“.

Vor 1272 war Ingenheim durch den Bischof von Straßburg an die Herren von Lichtenberg verpfändet. Das Pfand wurde aber wieder eingelöst.[2] Das Dorf Ingenheim wurde dann ein Lehen des Bischofs von Straßburg an die Herren von Lichtenberg,[3][Anm. 1] nachdem sie es 1352 Eberhard von Greifenstein abgekauft hatten.[4] Es gehörte in der Herrschaft Lichtenberg zum Amt Ingweiler.[5]

Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, wurde die Herrschaft geteilt und das Amt Ingweiler fiel zunächst an Zweibrücken-Bitsch.[6] Allerdings kam es 1570 zu einem weiteren Erbfall, der das Amt Ingweiler – und damit auch Ingweiler – nun zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte.

Neuzeit

Die Grafen von Hanau-Lichtenberg führten ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation in ihrer Grafschaft ein, die nun lutherisch wurde.

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen um 1680 die im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs, so auch das Amt Ingweiler mit Ingenheim.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Als Folge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Ingenheim – an Frankreich.

Bevölkerungsentwicklung

1798[7]196219681975198219901999200620122020
279335307304302296301360326343

Sehenswürdigkeiten

  • Lutherische Kirche Saint-Ulrich aus dem Jahr 1911

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Jean-Claude Brumm: Quelques dates importantes dans l’histoire …. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 10f.
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].

Weblinks

Commons: Ingenheim – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

  1. Knöpp, S. 7, ordnet es irrtümlich als Lehen des Bischofs von Metz ein.

Einzelnachweise

  1. http://www.legifrance.gouv.fr/eli/decret/2014/12/29/2014-1722/jo/texte
  2. Eyer, S. 57.
  3. Eyer, S. 67, 141.
  4. Eyer, S. 67, 149.
  5. Eyer, S. 238.
  6. Brumm, S. 11.
  7. Matt, S. 7.

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