Ingeborg Lapsien

Ingeborg Lapsien (* 16. Oktober 1926 in Königsberg; † 5. Juni 2014[1]) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Leben

Nach dem Schulabschluss absolvierte Ingeborg Lapsien eine Schauspielausbildung bei Ruth von Zerboni (1946–1948) in München und nahm zudem Gesangsunterricht. 1948 gab sie in München ihr Bühnendebüt. An den Münchner Kammerspielen verkörperte sie u. a. unter der Regie von Bert Brecht die Yvette in der Mutter Courage (neben Therese Giehse in der Titelrolle). Es folgten Engagements in Tübingen, Hof, Trier, Bonn und Baden-Baden. 1960 holte sie Heinz Hilpert ans Deutsche Theater in Göttingen, dessen Ensemble sie bis 1966 angehörte. Seither war sie freischaffend tätig und gab u. a. Gastspiele in Frankfurt, Hamburg, Darmstadt, Düsseldorf und Bochum.

Sie spielte meist große Charakterrollen wie die Seeräuber-Jenny in der Dreigroschenoper (Baden-Baden), die Klytämnestra in Sartres Die Fliegen, die Elisabeth in Schillers Maria Stuart (beides Göttingen), die Marthe Schwerdtlein in Goethes Faust (München), Fontanes Frau Jenny Treibel (Darmstadt) und die Bernarda Alba in Lorcas Bernarda Albas Haus.

Darüber hinaus war Ingeborg Lapsien häufig in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Sie spielte im Georg-Elser-Porträt Der Attentäter, in der Fernsehserie Büro, Büro die Rolle der Katharina Wespe, in den Simmel-Verfilmungen Alle Menschen werden Brüder und Gott schützt die Liebenden, in der Heinz-Rühmann-Komödie Oh Jonathan, oh Jonathan!, in der Böll-Verfilmung Gruppenbild mit Dame, in der ZDF-Weihnachtsserie Silas und der Fernsehsatire Zwei Tote im Sender und Don Carlos im PoGl. Außerdem absolvierte sie einige Gastauftritte in Fernsehserien wie Dem Täter auf der Spur, Der Bulle von Tölz, Zwei himmlische Töchter, Derrick, Wolffs Revier und Der Alte.

Ferner lieh sie als Synchronsprecherin ihre Stimme u. a. Ann Guilbert in der Sitcom Die Nanny (Staffel 4–6), Celia Lovsky als vulkanischer Hohepriesterin T’Pau in Raumschiff Enterprise, Anne Meara als Schwiegermutter Dorothy Halligan in der Fernsehserie Alf und Geraldine McEwan in Kevin Costners Robin Hood – König der Diebe.

Ingeborg Lapsien starb im Alter von 87 Jahren und wurde auf dem Gemeindefriedhof von Zell (St. Michael) in der oberbayerischen Gemeinde Schäftlarn zu Grabe getragen.[2]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige, abgerufen am 28. Juni 2014
  2. knerger.de: Das Grab von Ingeborg Lapsien