Inge Thiess-Böttner
Inge Thiess-Böttner (* 25. November 1924 in Dresden; † 10. März 2001 ebenda) war eine deutsche Malerin und Grafikerin.
Leben und Wirken
Inge Thiess-Böttner lernte 1940 die Bildhauerin Etha Richter kennen, die ihr Privatunterricht gab und mit der sie bis zu Richters Tod freundschaftlich verbunden blieb. Sie besuchte von 1943 bis 1944 die private Malerschule von Ernst Oskar Simonson-Castelli (1864–1929) und studierte anschließend an der Kunstakademie Dresden. Von 1945 bis 1947 nahm sie Privatunterricht bei Ernst Hassebrauk und engagierte sich zudem nach Ende des Krieges als Trümmerfrau in Dresden. Ab 1949 setzte sie ihr Studium an der Kunstakademie und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig fort. Sie bekam unter anderem von Karl Rade und Wilhelm Lachnit Unterricht.
Ab 1951 war Thiess-Böttner als freischaffende Künstlerin in Dresden tätig. Sie war Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR. Sie entwarf u. a. Handspielpuppen, leitete Lehrgänge zu deren Herstellung und nahm 1950 am Deutschen Puppenspielerkongress in Ost-Berlin teil. Während ihrer Tätigkeiten für Film und Fernsehen erfand sie die Puppenfiguren Flax und Krümel. Nebenbei arbeitete sie für Messen und Ausstellungen, für die sie Werbungen gestaltete. Sie arbeitete auch als Regieassistentin im Dresdner DEFA-Studio für Trickfilme. Danach war sie als Maskenbildnerin am Theater der Jungen Generation tätig, ab 1957 beschäftigte sie sich mit Ausstellungen zur Dresdner Kunst. Von 1970 bis 1983 arbeitete sie in der Abgusswerkstatt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und ab 1983 als Restauratorin an der Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Ab 1986 schuf sie auch vermehrt konstruktivistische Bilder, Zeichnungen und Fotografien.
Arbeiten der Künstlerin befinden sich u. a. in der Puppentheatersammlung Dresden.[1]
Auszeichnung
- Grafikpreis der Dresdner Bank Chemnitz, I. Klasse (2000)
Bildnerische Darstellung Inge Thiess-Böttners
Richard Peter jun. (1915–1978): Inge Thiess mit Spielpuppen (Fotografie, 1950)[2]
Grafische Werke (Auswahl)
Ausstellungen
- 1978; Dresden, Galerie Kunst der Zeit (Monotypien)
- 1985: Dresden, Galerie Mitte („Lebenslinien Frank Panse, Elly Reichel, Inge Thiess-Böttner, Dietrich Nitzsche“)
- 1987: Dresden, Galerie Kunst der Zeit (mit Charlotte Sommer-Landgraf)
- 1989: Dessau, Staatliches Museum Schloss Mosigkau
- 1989: Dresden, Leonhardi-Museum (Farbige Grafik)
- 1994: Dresden, Galerie Mitte
- 2006: Dresden, Galerie Mitte („Musik für die Augen“)
Literatur
- Heiner Protzmann: Klingende Bilder. Die Malerin Inge Thiess-Böttner im Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik. In: Dresdener Kunstblätter; 2/1989, S. 46–52.
- Heinz Weißflog: Zum Gedächtnis – Inge Thiess-Böttner. Ganz Künstlerin, ganz Mensch. In: Ostragehege, Dresden, 3/2001, Seite 8–9.
Weblinks
- Literatur von und über Inge Thiess-Böttner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thiess-Böttner, Inge. (PDF) In: Straßennamen in Dresden – Reine Männersache? Frauenstadtarchiv Dresden, 2005, S. 29, abgerufen am 31. Dezember 2018 (Teil 1 der Frauenstraßennamenbroschüre).
- Nachlass von Inge Thiess-Böttner in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Einzelnachweise
- ↑ Werke von Inge Thiess-Böttner. In: Online Collection. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, abgerufen am 10. April 2022.
- ↑ Richard Peter jun: Inge Thieß mit Spielpuppen (links Industriepuppe, rechts eigener Entwurf). 1950, abgerufen am 10. April 2022.
- ↑ Herbert Boswank: Variation II. 1991, abgerufen am 10. April 2022.
- ↑ Klaus-Dieter Schumacher: Blatt 047: Dresdner Quodlibet. Dezember 1999, abgerufen am 10. April 2022.
Personendaten | |
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NAME | Thiess-Böttner, Inge |
ALTERNATIVNAMEN | Thiess, Inge |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Malerin und Grafikerin |
GEBURTSDATUM | 25. November 1924 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 10. März 2001 |
STERBEORT | Dresden |
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Grab der Künstlerin Inge Thiess-Böttner auf dem Loschwitzer Friedhof, Stele von Andreas Hegewald