Infanteriekarren If.8

(c) Bundesarchiv, Bild 101I-078-3086-31 / CC-BY-SA 3.0
Eine Gruppe deutscher Soldaten in Russland 1942 mit Infanteriekarren
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If.8 als Motorradanhänger

Der Infanteriekarren If.8 war ein einachsiger militärischer Handkarren oder Anhänger. Er gilt als ein Nachfolger des Heeresfahrzeug 1 (Hf.1).

Bezeichnung

Die bei der Wehrmacht eingeführten Karren, Wagen, Schlitten wurden bestimmten Hauptgruppen zugeordnet. Die Abkürzung leitet sich aus der Bezeichnung ab. Später verbreitet genutzte Schreibweisen der Abkürzung „IF“, „IF 8“ oder „IF8“ oder auch „Infantrieanhänger“ statt „Infanteriekarren“ entsprechen nicht den ursprünglich genutzten Bezeichnungen. Die Bezeichnung If.8 stand für den Infanteriekarren. Die Abkürzung If.9 bezeichnet den Gefechtskarren für schwere Granatwerfer (8 cm).

Beschreibung

Der Infanteriekarren If.8 ist ein militärischer einachsiger Karren bzw. Anhänger. Er wurde von den Soldaten der Wehrmacht zum Transport von unterschiedlichen Materialien, Waffen und Nachschub benutzt. Hauptsächlich wurde damit Munition und Treibstoff transportiert, durch einen speziellen Spriegelaufbau aus Holz mit einer Verdeckplane konnten auch größere Gerätschaften und Waffen transportiert werden, z. B. Granatwerfer, Maschinengewehre, Panzerfäuste und technische Geräte. Die If.8 wurden von Pferd oder Soldat, wie in Infanterieeinheiten üblich, gezogen. Es konnten mehrere If.8 über eine kurze Deichsel miteinander verbunden werden. Je nach Bedarf wurden unterschiedliche Deichseln benutzt. Die Protzösen und -haken des If.8 hatten kleinere Abmessungen als der für den motorisierten Transport vorgesehene Einheitsprotzhaken.

Technik

Der If.8 ist ein weitgehend aus Stahlblech und Rohrprofilen gefertigter Anhänger. Die Räder sind einzeln auf Radnaben/Achsschenkel aufgehängt und werden jeweils durch eine Feder mit Hülse abgefedert, jedoch nicht gedämpft. Die Dämpfung erfolgt durch Reibscheiben auf dem Achsschenkel.

Räder

  • Scheibenräder voll B 317 und S 375
  • Scheibenräder mit 5 dreieckigen Ausschnitten (herzförmig) B 318 und S 810
  • Scheibenräder Einpresstiefe 0 S 37 517
  • Hersteller:
    • Hering: Scheibenräder B 317, Scheibenräder mit 5 dreieckigen Ausschnitten (herzförmig) B318
    • Kronprinz: Scheibenräder S 375, Scheibenräder mit 5 dreieckigen Löchern Ausschnitten (herzförmig) S810

Technische Daten

(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Typenschild IF8 mit technischen Daten

Abmessungen

  • Länge ohne Deichsel: 1190 mm
  • Breite: 990 mm
  • Höhe: 730 mm

Gewichte

  • Leergewicht 81,5 kg
  • Nutzlast 350 kg
  • Anhängelast für Protzöse 431,5 kg

Ausführungen

  • Erste Ausführung
Diese Ausführung hat einen Gitterrohrrahmen mit einem innenliegenden Blechkasten. Der Gitterrohrrahmen misst in Halbzoll (1/2″). Er umschließt den gesamten Karren.
  • Zweite Ausführung
Rahmen und Blechkasten bilden hier eine Einheit. Auf den Gitterrohrrahmen an den Seiten vorn, hinten, links und rechts wurde verzichtet. Aufgrund von Vorgaben und Materialeinsparungen wurde dieser vereinfachte Aufbau entwickelt. Die Technik der Radaufhängung, Anhängevorrichtungen und Radgröße wurde vom Vorgängermodell übernommen.

Verweise

Abbildungen

Literatur

  • Dienstvorschrift D 193/1 Der Infanteriekarren, Handhabungs- und Behandlungsleitung. 2. August 1941.
  • Wolfgang Fleischer: Deutsche Infanteriekarren, Heeresfeldwagen und Heeresschlitten. 1900–1945. Podzun-Pallas, Wölfersheim-Bärstadt 1995, ISBN 3-7909-0538-0 (Das Waffen-Arsenal. Bd. 153).
Commons: Infanteriekarren IF8 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
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Im Zuge der Frontverkürzung gehen Einheiten in planmäßiger Ordnung in die ihnen neu zugewiesenen Stellungen. Achtung! PK-Aufnahme Kriegsberichter Reimers
28.2.44 [Herausgabedatum]
Zentralbild: II. Weltkrieg 1939-45

An der Front in der Sowjetunion. Ende Februar 1944. Bei der sowjetischen Offensive zur Befreiung des Leningrader Gebietes Januar-März 1944 räumen die deutschen Truppen das ganze Gebiet zwischen Ilmensee und Finnischem Meerbusen bis zum Peipus-See.
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