Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118

Regimentskaserne um 1900
Ältere Regimentsfahne

Das Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 war seit 1872 ein Infanterieverband des Großherzoglich Hessischen Kontingents innerhalb der Preußischen Armee, dessen Geschichte auf das Jahr 1791 zurückgeht.

Geschichte

Errichtet wurde der Verband am 23. Januar 1791 (Stiftungstag) als Regiment „Erbprinz“ in der Landgräflich Hessischen Armee unter Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt. Es formierte sich zunächst zu zwei Bataillonen mit je vier Kompanien. Nach dem Beitritt von Hessen-Darmstadt zum französisch dominierten Rheinbund wurde der Verband nach französischem Vorbild uniformiert in ein Infanterieregiment nach französischem Muster umgegliedert. Im Jahre 1806 erhielt es den Namen „Brigade Groß- und Erbprinz“. Zwei Jahre darauf wurde es in Regiment „Groß- und Erbprinz“ umbenannt, bis es sich schließlich am 11. April 1830 zum 4. Infanterie-Regiment formierte.

Nach dem Ende des Deutschen Bundes unterstellte der Großherzog von Hessen mit einer Militärkonvention seine Truppen dem König von Preußen. Die hessischen Truppen wurden zur 25. Division zusammengefasst und in das Namensschema der Preußischen Armee eingefügt. Das Regiment trug ab dem 25. Oktober 1871 die Bezeichnung 4. Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (Nr. 118) und wurde zum 1. Januar 1872 in den Verband der Preußischen Armee eingegliedert. Es formierte sich zu drei Bataillonen mit je vier Kompanien. Am 28. November 1906 erhielt es seine letzte Bezeichnung Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118. Namensgeber war Prinz Karl Wilhelm Ludwig von Hessen, der Vater von Großherzog Ludwig IV. von Hessen. Er war seit dem 31. August 1836 Inhaber des Regiments gewesen.

Garnison

Erinnerungstafel an der ehemaligen Prinz-Carl-Kaserne in Worms
Hofansicht der ehemaligen Prinz-Carl-Kaserne (heute: Prinz-Carl-Anlage) in Worms

Ursprünglich war das Regiment in Mainz stationiert.[1] 1872 wurde zunächst das II. Bataillon nach Worms verlegt und in der innerstädtischen Pfalzgrafenkaserne untergebracht. Wegen deren räumlichen Enge wurde 1897 eine neue Kaserne in Nachbarschaft zum Heereslazarett errichtet. Diese wurde im selben Jahr unter der Bezeichnung Prinz-Carl-Kaserne eingeweiht. Nach dem Ersten Weltkrieg zogen dort die Franzosen ein und nannten sie Caserne de Vallieres. 1936 übernahm die Wehrmacht die Kaserne und nannte sie nach der Schlacht um den Kemmelberg in Flandern, an dem das alte Infanterie-Regiment Nr. 118 teilgenommen hatte, Kemmel-Kaserne. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Kaserne kurzzeitig den Amerikanern als Kriegsgefangenenlager, dann wurde sie an die französische Besatzungsmacht übergeben und hieß fortan Quartier Foch. 1951 übernahmen abermals die Amerikaner die Kaserne und nannten sie ab 1956 Taukkunen Barracks. Sie fügten einige Bauten hinzu. 1996 zogen die Amerikaner endgültig ab und das nun Prinz-Carl-Anlage benannte Gelände wurde für ein Hotel und Gewerbebetriebe umgenutzt.[2]

Erster Koalitionskrieg

Während des Ersten Koalitionskrieges nahm das Regiment am Feldzug gegen die Franzosen am Mittelrhein und an der Lahn teil. Dabei kam es am 11. November im Gefecht bei Kreuznach und am 2. Dezember 1795 bei Planig zum Einsatz. Am 4. Juni stand es im Gefecht bei Neustadt an der Wipper und am 9. September 1796 beteiligte sich der Verband an der Eroberung der Platte bei Wiesbaden.

Koalitionskriege

Gemäß den mit Napoleon Bonaparte abgeschlossenen Verträgen kämpfte das Regiment auf französischer Seite in Spanien und im Feldzug nach Russland. Ebenso noch in der Völkerschlacht bei Leipzig. Vom 13. März bis 4. Mai 1814 zog das Regiment gegen Frankreich und war an der Einschließung der Festung Mainz beteiligt. Das I. Bataillon gelangte am 23. Juni bei Rheinzabern sowie am 28. Juni 1815 bei Straßburg zum Einsatz. Das II. Bataillon nahm vom 2. Juli bis 10. August 1815 an der Belagerung von Neu-Breisach und vom 15. bis 26. August 1815 an der Belagerung von Hüningen teil.

Schleswig-Holsteinischer Krieg

1848 trat das Regiment seinen Ausmarsch in die Herzogtümer Schleswig und Holstein an, ohne jedoch aktiv in die Kämpfe einzugreifen.

Deutsche Revolution 1848/49

Anlässlich der revolutionären Unruhen rückte das Regiment aus und besetzte am 29. Mai 1849 Worms. Im Zuge der Badischen Revolution kam es am 30. Mai zu Gefechten mit Aufständischen bei Hemsbach, in die die 5. und 6. Kompanie verwickelt war. Gemeinsam mit preußischen Truppen nahm das Regiment in der Folgezeit an den Gefechten bei Weinheim, Großsachsen und Gernsbach teil.

Deutscher Krieg 1866

Während des Deutschen Krieges kämpfte das Regiment im Deutschen Bund gegen Preußen. Dabei kam es am 13. Juli bei Frohnhofen und am 25. Juli 1866 bei Gerchsheim zu Kampfhandlungen.

Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

Während des Krieges gegen Frankreich nahm das Regiment zunächst an der Schlacht bei Gravelotte und der Belagerung von Metz teil. Im Anschluss daran kämpfte es bei Noisseville, Coulours, Orléans und während der Schlacht bei Beaugency auf dem linken Ufer der Loire. Dabei nahm es am 9. Dezember 1870 am Sturm auf Chambord teil.[3] Dieses Ereignis wurde vom Regiment jährlich gefeiert, Regimentskommandeur Karl von Behr (ab 1910) dichtete dafür ein Nibelungen-Lied[4] und zum 25. Jahrestag wurde das Ereignis zu einem Jubiläumsschauspiel verarbeitet.

Das Regiment wurde nach dem Krieg 1872 in Worms stationiert und erhielt dort 1897 einen Kasernenneubau, heute: Prinz-Carl-Anlage.[5]

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte der Verband am 2. August 1914 als Teil der 50. Infanterie-Brigade der 25. Division mobil. Es marschierte in das neutrale Belgien ein und beteiligte sich hier an den Kämpfen bei Longlier und Neufchâteau. Daran schloss sich die Schlacht an der Maas sowie an der Marne an. Am 11. Oktober 1914 war das Regiment in Stellungskämpfe bei Damremy-Soyécourt/Vesle-Somme-Avre verwickelt. Am Abend des 17. Dezember 1914 wurde die 17. Reserve-Division im Stellungskrieg bei Roye zwischen Saint-Mard und dem damaligen Saint-Aurin, das heutige L’Échelle-Saint-Aurin nachdem es mit dem einstigen Nachbarort L’Échelle verschmolz, durch die 25. Division abgelöst. Die Stellung des Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 übernahm das Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ Nr. 118.[6] Am 7. März änderte sich das Unterstellungsverhältnis. Das Regiment kam nun zur 112. Infanterie-Brigade der neugebildeten 56. Infanterie-Division. Zunächst noch an der Westfront eingesetzt, verlegte das Regiment im Mai 1915 an die Ostfront und beteiligte sich hier u. a. an den Schlachten bei Gorlice-Tarnów und Lemberg. Ende Juni 1915 erfolgte die Rückverlegung an die Westfront. Zunächst noch in Reserve gehalten, kam das Regiment Ende September in der Herbstschlacht in der Champagne zum Einsatz. Am 25. September war es in Kämpfe bei Sommepy-Tahure verwickelt. Daran schloss sich bis Ende April 1916 Stellungskämpfe in der Champagne an. Ende Mai 1916 trat es dann in die Kämpfe um Verdun ein. Dort kämpfte es am 5. August am Thiaumont-Rücken. Nach Stellungskämpfen in Flandern und Artois nahm das Regiment an der Schlacht an der Somme teil. Während der anschließenden Stellungskämpfe in der Champagne erhielt das Regiment eine 2. und 3. MG-Kompanie.

In der Osterschlacht bei Arras kämpfte am 9. April 1917 zunächst nur das I. Bataillon bei Vimy. Am 23. April 1917 wurde dort das komplette Regiment eingesetzt. Der Verband lag dann die kommenden Monate bis April 1918 in Stellungskämpfen und beteiligte sich an der Schlacht um den Kemmel. Nach schweren Verlusten in den Abwehrschlachten in Flandern mussten am 8. Oktober 1918 die 4., 6. und 12. Kompanie aufgelöst werden, da kein Ersatz mehr nachgeführt zur Verfügung stand.

Verbleib

Nach Kriegsende marschierten Reste des Regiments in die Heimat zurück. Da die bisherige Garnison Worms in der nunmehrigen entmilitarisierten Zone lag, stand diese nicht mehr zur Verfügung. Das Regiment musste daher auf einen rechtsrheinischen Standort ausweichen und traf am 20. Dezember 1918 in Bensheim ein. Im Januar 1919 erfolgte die Demobilisierung und das Regiment wurde offiziell am 10. Mai 1919 aufgelöst. Aus demobilisierten Teilen bildete sich im Januar 1919 ein Freiwilligen-Bataillon, auch Freiwilligen-Bataillon „von Goessel“ genannt, mit MG- und MW-Kompanie. Nach der Aufstellung trat diese Einheit zum Freikorps Hessen über. Im Zuge der Bildung der Vorläufigen Reichswehr folgte die Übernahme als II. Bataillon in das Reichswehr-Schützen-Regiment 35.

Kommandeure

Wilhelm König
DienstgradNameDatum[7]
Oberst/GeneralmajorLudwig von Hessen23. Januar 1791 bis 31. Mai 1803
Oberst/GeneralmajorJohann Georg von Schäffer-Bernstein01. Juni 1803 bis 20. August 1808
OberstleutnantKarl von Ledebur23. August bis 7. Dezember 1808
OberstleutnantWilhelm Damm08. Dezember 1808 bis 18. Februar 1809
MajorFranz Eysermann19. Februar bis 10. August 1809
MajorChristian Weber11. August 1809 bis 8. Juli 1810
OberstleutnantErnst Koehler09. Juli 1810 bis 19. Januar 1821
OberstWilhelm Gran20. Januar 1821 bis 01. August 1823
OberstUlrich Pultz von Carlsen02. August 1823 bis 12. Dezember 1837
OberstGeorg Franz Pfaff13. Dezember 1837 bis 23. Februar 1842
OberstRoeder von Diersburg24. Februar 1842 bis 15. September 1845
OberstHeinrich Joseph von Weitershausen16. September 1845 bis 31. Dezember 1852
Oberstleutnant/OberstChristian von Bechthold01. Januar 1853 bis 26. März 1859
OberstJohann Jakob Weitzel27. März 1859 bis 17. Oktober 1860
OberstKarl August von Stockhausen18. Oktober 1860 bis 9. März 1866
OberstLudwig Schenck10. März bis 26. Juli 1866
OberstJohann Christian Bickel29. Juli 1866 bis 23. Januar 1867
OberstWilhelm Weber24. Januar bis 9. Juli 1867
Oberstleutnant/OberstLudwig von Lyncker10. Juli 1867 bis 30. September 1868
OberstleutnantLudwig Zwenger20. November 1868 bis 20. August 1870 (mit der Führung beauftragt)
OberstleutnantKarl von Gründler07. bis 22. September 1870 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/OberstKarl von Gründler23. September 1870 bis 5. Februar 1873
OberstleutnantErnst von Tschirschky und Bögendorff06. Februar 1873 bis 14. Oktober 1874
OberstleutnantRudolph Tiehsen15. Oktober bis 14. Dezember 1874 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/OberstRudolph Tiehsen15. Dezember 1874 bis 9. Juli 1880
Oberstleutnant/OberstJulius von Rosen10. Juli 1880 bis 21. März 1886
OberstAlexander Johannes22. März 1886 bis 15. Februar 1889
OberstTheodor Kuchenbecker16. Februar 1889 bis 15. Juni 1891
Hugo Langenmayr16. Juni 1891 bis 24. März 1893
OberstHeinrich von Puttkamer25. März 1893 bis 19. Mai 1896
OberstLeo von Weiher20. Mai 1896 bis 2. Juli 1899
OberstRudolph d'Heil03. Juli 1899 bis 17. Dezember 1901
OberstleutnantArthur Dietlein18. Dezember 1901 bis 21. April 1902 (mit der Führung beauftragt)
OberstArthur Dietlein22. April 1902 bis 19. März 1906
Oberstleutnant/OberstFriedrich von Böckmann20. März 1906 bis 21. März 1910
OberstKarl von Behr22. März 1910 bis 19. Mai 1913
OberstRichard Münter20. Mai 1913 bis 8. November 1914
OberstleutnantHellmuth von Maltzahn09. November 1914 bis 8. Februar 1915
OberstleutnantHugo Semrau09. Februar bis 13. Juni 1915
MajorWilhelm König14. Juni bis 6. Oktober 1915
OberstleutnantKarl Hermann Lockemann07. Oktober 1915 bis 26. Juni 1916
OberstleutnantWalther Reinhardt27. Juni bis 19. Juli 1916
OberstKarl von Dunker20. Juli bis 29. Oktober 1916
OberstleutnantBernhard Fabarius30. Oktober 1916 bis 1. April 1917
OberstleutnantFriedrich von Weyrauch02. April 1917 bis 19. Januar 1919
OberstHeinrich von Bibra20. Januar bis April 1919

Uniform

Das Regiment trug die Uniform der preußischen Infanterie, mit den dem Großherzoglich Hessischen Kontingent zugestandenen Abweichungen. Der Helmzierat bestand aus dem gestreiften hessischen Wappenlöwen in einem halboffenen Kranz aus Lorbeer und Eichenlaub. Unabhängig von der Knopffarbe war der Helmbeschlag immer aus Tombak. Auf dem Helm befand sich statt des Telleraufsatzes stets ein Kreuzbeschlag mit einer sechsfach gekehlten Spitze. Die Landeskokarde war rot-weiß und glatt, im Gegensatz zu den geriffelten Ausführungen der anderen Kontingente. Auf dem Koppelschloss befand sich eine erhaben geprägte Großherzogliche Krone.

Da die fünf Regimenter des Großherzoglichen Kontingents mit der Farbe der Schulterklappen vom preußischen System abwichen (hier trug jedes Regiment innerhalb eines Armeekorps die gleiche Ärmelpatten- und Schulterklappenfarbe) war das Regiment Nr. 118 mit Ärmelpatten und Schulterklappen in Goldgelb ausgestattet. Wegen dieser auffälligen Merkmale bekam das Regiment den Spitznamen „Die Kanarienvögel“. Wenn das Regiment zusammen mit anderen Einheiten im Verband antrat, fingen alle umstehenden Truppenteile an zu pfeifen.[8]

Tradition

118er Denkmal in Worms

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 3. und 4. Kompanie des 15. Infanterie-Regiments in Gießen. In der Wehrmacht führte die Tradition das III. Bataillon des Infanterieregiments 115 in Worms fort.

Siegelmarke des III. Bataillons

An das Regiment erinnert das am 21. August 1932 enthüllte 118er Denkmal von Paul Birr in Worms.

Verweise

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Paul von Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. Salzwasser Verlag, Paderborn 2013, ISBN 978-3-7340-0012-6, S. 161–162 ([archive.org ] – Reprint der 1905 bei E.S. Mittler und Sohn in Berlin erschienenen Ausgabe).
  • Fritz Beck: Geschichte der Grossherzoglich hessischen Fahnen und Standarten. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1895.
  • August Justus Alexander Keim: Geschichte des 4. Grossherzoglich Hessischen Infanterie-Regiments (Prinz Karl) Nr. 118 und seiner Stämme. 1699–1878. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1879.[9]
  • Jörg Koch: Wormser Nibelungen Lexikon. Worms Verlag, Worms 2014, ISBN 978 3 944380 13 1
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 200.
  • NN: Die Einnahme von Badajoz in Spanien und das IV. Großherzoglich Hessische Infanterie-Regiment (Prinz Carl) Nr. 118. (zur Feier des 100jährigen Bestehens des IV. Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiments (Prinz Carl) No. 118 zu Mainz am 22. Januar 1891), Mainz und Wallau 1891.
  • NN: Ruhmeshalle unserer Alten Armee. Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials des Reichsarchivs, Militär-Verlag, Berlin 1927, S. 21.
  • Reichsarchiv (Hrsg.):
Band 13: Schlachten des Weltkrieges: „Die Tragödie von Verdun“ 1. Teil.
Band 14: Schlachten des Weltkrieges: „Die Tragödie von Verdun“ 2. Teil.
Band 15: Schlachten des Weltkrieges: „Die Tragödie von Verdun“ 3. und 4. Teil.
Band 28: Schlachten des Weltkrieges: „Die Osterschlacht bei Arras“ Teil 1.
Band 29: Schlachten des Weltkrieges: „Die Osterschlacht bei Arras“ Teil 2.
  • Günther Voigt.: Die Infanterie- bzw. Füsilierregimenter 13–60 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 4. Biblio-Verlag, Osnabrück 1982, ISBN 3-7648-1199-4.
  • Klaus v. Bredow, Ernst v. Wedel: Historische Rang- und Stammliste des Deutschen Heeres. Band 1,2. Biblio, Osnabrück 1972, ISBN 3-7648-0719-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alfred Börckel: Mainz als Festung und Garnison von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Verlag von J. Diemer, Mainz 1913, S. 293.
  2. Prinz-Carl-Anlage. Von der Kaserne zum Kultur- und Dienstleistungspark. Stadtverwaltung Worms. (Memento vom 23. Januar 2010 im Internet Archive)
  3. Alfred Börckel: Mainz als Festung und Garnison von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Verlag von J. Diemer, Mainz 1913, S. 301.
  4. Koch, S. 86f.
  5. Koch, S. 86f.
  6. Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. hanseatisches) Nr. 162; erste Auflage 1922
  7. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 304 ff.
  8. Imposante Paraden. Otmar Weis berichtet über die Mainzer Garnison und ihre Regimenter. in: Mainzer Allgemeine Zeitung. vom 4. April 2007.
  9. Brown University Library UA713.Z6 118th K4x 1879

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Fahne des Großherzoglich Hessischen 118. InfRgts ältere Ausführung)
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Autor/Urheber: Symposiarch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bronzetafel an der Prinz-Carl-Anlage heute Kultur- und Dienstleistungspark, gebaut 1897-1898 als Prinz-Carl-Kaserne für das Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 in Worms.
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Wilhelm König war in Lübeck eine sehr beliebte Persönlichkeit. Ein großer Freundeskreis trauerte mit seiner Gattin und zahlreichen Verwandten um den Vater von fünf Kindern.

In seinem Nachruf von Karl Hermann Lockemann, sein Nachfolger im Regimentskommando, hieß es: „Kaum hatte er noch mit seinem Regiment vor seinem Kaiser in Parade gestanden, hatte die Freude gehabt, aus dem Glied heraus vom Kaiser und Kronprinzen mit einer Ansprache beehrt und besonders herzlich vom Letztgenannten begrüßt zu werden, der in ihm einen Ordonnanzoffizier aus dem Manöver wiedererkannt hatte, da saß er schon wenige Minuten später im Zuge und fuhr zu längerem Urlaub der Heimat zum an das Krankenbett seines Jungen, wohin es ihn mit besonderer Sehnsucht zog. Er traf nach langer, Tag und Nacht dauernder Fahrt in Lübeck ein, fand sein Kind zu seiner Freude in der Besserung und verlebte im Kreise der Seinen die ersten herrlichen Stunden glücklichen Wiedersehens. Da rief ihn ein eiliges Telegramm an die Front. Am Sonntag den, 26. September, fuhr er zurück, selbst ungewiß, wohin es gehe, aber, wenn auch schmerzlich berührt durch die jähe Unterbrechung des glücklichen Beisammenseins mit den Seinen, doch innerlich froh bewegt von dem Gefühl, seiner Pflicht genügen zu können, die ihm über alles ging. Als er sich dann dem Standort seins Regiments näherte, da fand er es schon mitten im schwersten Ringen. Mit wie aufopfernder Hingabe er sich dann sogleich an die Spitze stellte, dass zeigt sein jäher Tod. In schwerer Schlacht am 6. Oktober, nachmittags, bei zäher Verteidigung seines Abschnittes gegen große feindliche Übermacht fiel er.“ Das war bei Tahure und beigesetzt wurde er bei der Mühle.

Bis 1912 hatte er 25 Jahre lang bei den hanseatischen Regimentern 76 und 162 in Hamburg und Lübeck gestanden. Er hatte sich 1899 in Lübeck mit der Tochter Hermann Fehlings, des früheren Präses der Handelskammer, verheiratet. Aber nicht nur deshalb wurzelte er in Lübeck. Auch unter den Freunden des Waidwerks errang er sich als ausgezeichneter Schütz und liebenswürdiger Jagdleiter eine geachtete Stellung.

1912 zum Major befördert wurde er zunächst zum Stab der Bismarck Jäger nach Kulm kommandiert, bald darauf aber als Bataillonskommandeur zum 5. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 148 nach Elbing versetzt. Bei Tannenberg erwarb er sich als Erster seines Regiments das EK II. In der vordersten Reihe kämpfend überstand er alle Gefechte seiner Division im Osten. Einmal hatte er zusammen mit seinem Adjutanten und dem Fahnenträger eine Höhe, wie bei Spichern, als Erster voran die Fahne oben siegreich aufgepflanzt. Am 10. Juni 1915 wurde er zum Kommandeur des Wormser Regimentes ernannte und erhielt das EK I.
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Fahne der Linien-Infanterie-Regimenter der gelben Achselklappen ab 1891 mit Ausnahme der Jäger-Bataillone (leichte Infanterie)
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Worms, Denkmal für das “Infanterie Regiment Prinz Carl (4. Großh. Hess.) Nr. 118 und seine Feldformationen”, enthüllt am 21. August 1932, gestaltet von Paul Birr
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Kaserne des Infanterie-Regiments „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 in Worms um 1900
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Prinz-Carl-Anlage heute Kultur- und Dienstleistungspark, gebaut 1897-1898 als Prinz-Carl-Kaserne für das Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 in Worms.
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Siegelmarke
Titel: III. Batallion 4. Gr. Hessisches Infanterie Regiment Prinz Carl No. 118
Beschreibung:
Ort: Worms

Größe: 4 cm