Indiumtrimethyl

Strukturformel
Strukturformel von Indiumtrimethyl
Allgemeines
NameIndiumtrimethyl
Andere Namen

Trimethylindium

SummenformelC3H9In
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer3385-78-2
EG-Nummer222-200-9
ECHA-InfoCard100.020.183
PubChem76919
WikidataQ4463086
Eigenschaften
Molare Masse159,92 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,568 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

88 °C[3]

Siedepunkt

136 °C[3]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
GefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 250​‐​260​‐​314
EUH: 014
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Indiumtrimethyl ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der metallorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Indiumtrimethyl kann durch Grignard-Reaktion von Indium und Magnesium mit Brommethan[3]

oder durch Metathesereaktion von Indium(III)-chlorid oder Indium(III)-bromid mit Methyllithium gewonnen werden.[3][4]

Es kann auch durch eine Transmetallierungsreaktion von metallischem Indium und Quecksilberdimethyl bei 135 °C dargestellt werden.[3][4]

Eigenschaften

Indiumtrimethyl ist ein weißer pyrophorer Feststoff.[1] Er besteht aus monomeren Molekülen im Gaszustand und in Lösung (Benzol, Cyclopentan), ist aber tetramer im festen Zustand. Das Molekül besitzt eine trigonal-planare Struktur.[4] Die Verbindung ist verhältnismäßig reaktionsträge. Eine heftige Reaktion erfolgt mit Luft und kaltem Wasser. Mit Säuren erfolgt rasche Hydrolyse unter Methanentwicklung. Sie ist löslich in Ether, Petrolether, Cyclohexan, Benzol und Methylenchlorid, mit Alkoholen tritt Reaktion ein. Mit Elektronendonatoren wie Trialkylamine werden Addukte gebildet.[4]

Verwendung

Indiumtrimethyl wird zur Herstellung von Indiumphosphid verwendet.[5] In der Halbleiterproduktion wird es als Dotierungsreagenz bzw. zur Erzeugung von III/V-Halbleiterschichten benutzt.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d EPICHEM: Trimethylindium vom 13. März 2000, abgerufen am 27. Dezember 2019.
  2. a b AMERICAN ELEMENTS: Trimethylindium C3H9In, abgerufen am 22. September 2018.
  3. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 864.
  4. a b c d e Wiberg, E.; Wiberg, N.; Holleman, A.F.: Anorganische Chemie, 103. Auflage, 2017 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-026932-1, S. 1405–1407, (abgerufen über De Gruyter Online).
  5. Anthony C. Jones, Paul O'Brien: CVD of Compound Semiconductors: Precursor Synthesis, Developmeny and ... John Wiley & Sons, 2008, ISBN 3-527-61462-1, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Trimethylindium-2D.png

Structural formula of the trimethylindium molecule, In(CH3)3 as found in the crystalline solid.

X-ray crystallographic data from J. Lewiski, J. Zachara, K. B. Starowieyski, I. Justyniak, J. Lipkowski, W. Bury, P. Kruk, R. Woniak (2005). "A Second Polymorphic Form of Trimethylindium: Topology of Supramolecular Architectures of Group 13 Trimethyls". Organometallics 24 (20): 4832–4837. DOI:10.1021/om050386s.