Indiumphosphid

Kristallstruktur
Struktur von Indiumphosphid
_ In3+ 0 _ P3−
Allgemeines
NameIndiumphosphid
Andere Namen

Indium(III)-phosphid

VerhältnisformelInP
Kurzbeschreibung

dunkelgrauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer22398-80-7
EG-Nummer244-959-5
ECHA-InfoCard100.040.856
PubChem31170
WikidataQ416291
Eigenschaften
Molare Masse145,79 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,79 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

1070 °C[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 350​‐​361f​‐​372
P: 201​‐​202​‐​260​‐​264​‐​280​‐​308+313 [1]
MAK

aufgehoben, da cancerogen[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Indiumphosphid ist eine Halbleiterverbindung aus der Gruppe der binären III-V-Verbindungshalbleiter, die in der Hochfrequenztechnik für Laser für die dämpfungsarme langreichweitige Datenkommunikation um 1550 nm über Glasfaserkabel, in der Hochleistungselektronik sowie der Herstellung von Integrierten Schaltkreisen (Sandwich-Chips) mit Taktfrequenzen bis 1 THz und darüber[4] und bei Bauelementen im Bereich der Hochfrequenztechnik wie der Gunndiode eingesetzt wird. Grund für diese Einsatzbereiche ist die gegenüber Silicium sehr hohe Elektronenbeweglichkeit im Gitter.

Indiumphosphid besitzt eine direkte Bandlücke, wodurch die Verbindung für Laserdioden, LEDs, Detektoren und andere Anwendungen im Bereich der Optoelektronik gut geeignet ist. Weiterhin eignet sich Indiumphosphid als Basismaterial für photonische Kristalle.

Vorkommen

Indiumphosphid ist eine künstlich hergestellte Verbindung. Von den beiden Bestandteilen ist Indium, im Gegensatz zum Phosphor, ein seltenes Element.

Gewinnung und Darstellung

InP-basierte Bauelementschichten werden derzeit in der Regel auf InP-Substraten, die als Einkristalle hergestellt werden, mittels der metallorganischen Gasphasenepitaxie gewachsen. Seltener kommen auf der Molekularstrahlepitaxie basierende Verfahren zum Einsatz, mit denen sich reinere Schichten und hochwertigere Grenzflächen realisieren lassen.

Eigenschaften

Die temperaturabhängige Bandlücke hat bei 300 K (ca. 27 °C) einen Wert von 1,34 eV.[5]

Sicherheitshinweise

Indiumphosphid ist als krebserregend eingestuft.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu Indiumphosphid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Datenblatt Indiumphosphid bei AlfaAesar, abgerufen am 6. Februar 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich).
  3. Eintrag zu Indium phosphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Sandwich-Chips: Das Beste aus zwei Technologien (PDF; 149 kB). Pressemitteilung des Ferdinand-Braun-Instituts, 18. Dezember 2012.
  5. Physikalische Eigenschaften von Indiumphosphid (engl.)

Auf dieser Seite verwendete Medien

GHS-pictogram-silhouete.svg
Globales Harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) Piktogramm für gesundheitsgefährdende Stoffe.
InPcrystal.jpg
(c) Materialscientist at en.wikipedia, CC BY-SA 3.0
InP single crystal, polished side up
Sphalerite polyhedra.png
Crystal structure of ZnS (sphalerite) with coordination polyhedra
Indium phosphide.jpg
Autor/Urheber: W. Oelen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Indium phosphide crystals
Stone Flower (Кам’яна квітка).jpg
Autor/Urheber: Яна Сычикова, Сергей Ковачев, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Image of indium phosphide nanocrystalline surface obtained by electrochemical etching. On the surface, crystals of indium oxide formed, which have a flowery structure. Photos of nanostructures were obtained with the scanning electron microscope JSM-6490 by the researchers of Berdyansk State Pedagogical University. 100x magnification. These structures can be used in the manufacture of laser technology. Nanostructured semiconductors exhibit a number of unusual properties, and are often called metamaterials or supermaterials.