Indemini
Indemini | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Tessin (TI) | |
Bezirk: | Bezirk Locarno | |
Kreis: | Kreis Gambarogno | |
Gemeinde: | Gambarogno | |
Postleitzahl: | 6571 | |
Koordinaten: | 707293 / 105725 | |
Höhe: | 950 m ü. M. | |
Fläche: | 11,3 km² | |
Einwohner: | 43 (31. Dezember 2008) | |
Einwohnerdichte: | 4 Einw. pro km² | |
Website: | www.gambarogno.ch | |
Indemini vom Monte Tamaro aus gesehen. | ||
Karte | ||
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Indemini, im alpinlombardischen Ortsdialekt Indemen[inˈdeːmən],[1] ist eine Ortschaft in der Tessiner Gemeinde Gambarogno. Sie bildete bis zum 24. April 2010 eine selbständige politische Gemeinde.
Geographie
Indemini liegt, von Locarno her gesehen, hinter dem Gambarogno auf 950 m ü. M. im sonst italienischen Val Veddasca. Von Vira aus führt die Strasse von 190 m hinauf zur Alpe di Neggia auf 1395 m und danach wieder hinunter zum Dorf, das auf 960 m liegt. Dabei sind 37 Haarnadel- und 254 normale Kurven zu bewältigen. Der Talfluss, die Giona, fliesst bei Maccagno in den Lago Maggiore.
Geschichte
Erste Erwähnungen findet das Dorf im Jahre 1213 als Indempno und 1260 als Indemine. Indemini wurde von den Eidgenossen erobert, da dessen Lage als erster Ort jenseits des St.-Anna-Passes strategisch wichtig war. Während sich die anderen Dörfer des Veddasca-Tals nach Luino und Maccagno orientierten, richtete sich Indemini nach der Eidgenossenschaft aus. Der Pass wurde im Mittelalter von Soldaten begehbar gemacht, fahrbar aber erst im 20. Jahrhundert.
Bereits 1800 und erneut während des Wiener Kongresses 1814/15 versuchte das Tessin erfolglos, den Ort Indemini, «die abgelegenste Gemeinde der Schweiz», gegen den italienischen Ort Campione d’Italia einzutauschen. Das begehrte Tauschobjekt, der Ort Campione d’Italia, ist bis heute eine italienische Exklave am Ostufer des Luganersees, der vollständig umgeben ist vom schweizerischen Tessin.
Am 25. November 2007 wurde die Fusion der neun Gemeinden am Südufer des Lago Maggiore von acht Gemeinden gutgeheissen: Caviano, Contone, Gerra, Indemini, Magadino, Piazzogna, Sant’Abbondio und Vira fusionieren zur Gemeinde Gambarogno. Einzig San Nazzaro sprach sich gegen die Gemeindezusammenlegung aus. Gegen den Entscheid des Tessiner Grossen Rates, die Fusion trotzdem wie geplant durchzuführen, wurde beim Bundesgericht Beschwerde eingelegt. Nach der Ablehnung der Beschwerde trat die Fusion per 25. April 2010 in Kraft.
Wappen
Blasonierung: In Grün ein neunmal Silber-Rot schrägrechts gestückter Faden, über dem eine goldene Mittagssonne aufgeht; unten gekreuzt eine Axt nach rechts und eine Heppe nach links in Silber mit goldenen Stielen.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1591 | 1683 | 1801 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 2000[2] | 2008 | |||||
Einwohner | ca. 200 | 376 | 287 | 409 | 340 | 206 | 64 | 39 | 43 |
In den frühen 1980er Jahren war der Fortbestand Indeminis angesichts anhaltender Abwanderung gefährdet. Auswärtige Indeminesi waren nicht bereit, in ihre abgelegene Heimatgemeinde zurückzukehren. Dank einer gewissen Zuwanderung aus der Deutschschweiz zählt der Ort inzwischen wieder etwas über vierzig Einwohner.
Heute ist das Dorf zur Hälfte italienisch- und zur Hälfte deutschsprachig (2002: je 49 % deutsch- und italienischsprachig).
Wirtschaft
Indemini ist durch eine Postautolinie mit Vira-Gambarogno und San Nazzaro verbunden. Wichtige Erwerbszweige sind die Landwirtschaft, die Gastwirtschaft und das Kleingewerbe.
Innerorts gibt es nur wenige Arbeitsplätze. Es ist daher sprichwörtlich, dass man sich den Arbeitsplatz selbst erschaffen muss, wenn man einen haben möchte.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[3]
- Pfarrkirche San Bartolome[4]
- Pfarrhaus (Bottega dell’artista) renoviert (2002)[4]
- Oratorium Madonna del Monte oder Sant’Anna (1342 m, ca. 1,5 km nordwestlich des Dorfes)[4]
- Wohnhaus Casa du Pudastée mit Fresko Santa Pietà di Cannobio[4]
- Museo del Patriziato[5]
- Verschiedene bäuerliche Wohnhäuser[4]
- Verschiedene Betkapellen[4]
- Zeichenstein und Schalenstein an der Grenze von Biegno der Gemeinde Maccagno con Pino e Veddasca (1160 m)[6]
Persönlichkeiten
- Gianfranco Domenighetti (* 1942 in Indemini; † 17. November 2017 in Locarno), Ökonom, Dozent an der Universität Genf, der Universität Lausanne und der Università della Svizzera italiana[7][8]
- Guido Domenighetti (* 12. Februar 1945 in Indemini), Arzt, Universitätsprofessor, Pneumologe[9]
Literatur
- Graziano Tarilli: Indemini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Januar 2017.
- Peter Knecht: Endstation Indemini: Bericht eines Aussteigers. Bottega „al Böcc“, Indemini 1987.
- Celestino Trezzini: Indemini. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 4: Hoescheller – Jestetten. Attinger, Neuenburg 1927, S. 343 (Digitalisat).
- Giuseppe Gambonini: Indemini, 50 anni fa. In: Bollettino della Società Storica Locarnese. Nr. 4, Tipografia Pedrazzini, Locarno 2001, S. 111–116.
- Virgilio Gilardoni: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino, volume III: L’alto Verbano II. I circoli del Gambarogno e della Navegna. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 73). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 1983, ISBN 3-7643-1500-8, S. 37–48.
- Adolph Schalk: Die Indemini-Story: neue Impulse am Ende der Welt. Arlecchino-Verlag, Indemini 1983.
- Simona Martinoli u. a.: Indemini. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
- Urbano Pedroni, Stefano Vassere (Hrsg.): Repertorio toponomastico ticinese. I nomi di luogo dei comune del Cantone Ticino: Indemini. Band 26. Hrsg. vom Staatsarchiv des Kantons Tessin. Bellinzona 2009.
Weblinks
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Gambarogno (italienisch)
- Gambarogno-Indemini: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Bundesinventar ISOS: Indemini (italienisch)
- Indemini auf ticinotopten.ch
- Offizielle Website der Gemeinde Gambarogno
- Indemini auf elexikon.ch
- Catalogo ASTI, Indemini auf www3.ti.ch/DECS/dcsu/ac/asti/cff/ (abgerufen am 12. Dezember 2017).
- Indemini: Nachrichten (italienisch) auf indemini.ch (abgerufen am 3. März 2018.)
Einzelnachweise
- ↑ Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 460.
- ↑ Graziano Tarilli: Indemini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Januar 2017, abgerufen am 4. Februar 2020.
- ↑ Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ a b c d e f Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 155. 156.
- ↑ Patriziato di Indemini (Memento vom 20. Januar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Franco Binda: Il mistero delle incisioni. Locarno 2013, S. 66–67.
- ↑ Gianfranco Domenighetti (Memento vom 29. April 2016 im Internet Archive) (italienisch) in search.usi.ch (abgerufen am 29. April 2016.)
- ↑ Gianfranco Domenighetti (italienisch) auf cdt.ch/ticino/cantone (abgerufen am 18. November 2017.)
- ↑ Guido Domenighetti (Memento vom 11. November 2014 im Internet Archive) auf eoc.ch/Dettagli (abgerufen am 29. April 2016.)
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Alpe di Neggia strasse, Region Lombardei, Italien
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Indemini, a little village in Switzerland near the border to Italy. The picture was taken from the mount Tamaro.
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Municipality Indemini
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