Ina Czyborra
Ina Maria Czyborra (* 23. Juni[1] 1966 in West-Berlin) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie ist seit April 2023 Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin im Senat Wegner. Seit 2011 ist sie Abgeordnete im Abgeordnetenhaus von Berlin.
Leben
Czyborra wurde im Geburtshaus Dahlem geboren und besuchte die Gritznerschule (3. Grundschule am Breitenbachplatz), die Katholische Grundschule St. Ursula und später das Arndt-Gymnasium Dahlem. Nach dem Abitur studierte sie in Berlin an der Freien Universität Berlin und der Universität Bonn prähistorische Archäologie und wurde 2001 promoviert.
Sie arbeitete nach dem Studium in unterschiedlichen Museen und in Ausgrabungsprojekten und gründete 2003 eine Firma im Bereich Informationstechnologie/Veranstaltungsorganisation. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.
Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011, 2016, 2021 und bei der Wiederholungswahl 2023 erhielt sie ein Mandat über die Bezirksliste im Bezirk Steglitz-Zehlendorf ihrer Partei. Seit Juni 2018 ist sie stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Berlin.
Seit 2019 ist sie Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Berlin,[2] sowie Mitglied des Instituts Solidarische Moderne, des Forums Demokratische Linke 21 (DL21), des August Bebel Instituts und der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK).[3]
Am 24. April 2023 wurde sie als designierte neue Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege genannt[4] und am 27. April 2023 zu dieser ernannt.
Kontroverse um antisemitischen Übergriff
Nach einem antisemitischen Übergriff, der laut Staatsanwaltschaft der Hasskriminalität[5] zuzuordnen ist, Anfang Februar 2024 auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin, der dabei krankenhausreif geschlagen wurde und Knochenbrüche erlitt, wurde ihre Aussage „Die Wissenschaft lebt von Austausch, lebt von Internationalität, lebt von internationalen Studierenden. Und natürlich gibt’s auch dann mal Konflikte auf dem Campus“ kontrovers diskutiert. Czyborra gab an, sie lehne „Exmatrikulationen aus politischen Gründen ab“, Hochschulen sollte man „nicht zu Gated Communities machen.“ Sie verwies darauf, eine Exmatrikulation des Angreifers sei aus hochschulrechtlichen Gründen nicht möglich, dem Angreifer solle aber Hausverbot erteilt werden. Ein Dialog mit „antisemitischen und Israel hassenden Studierenden“ sei jedoch nicht möglich, so der Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin Samuel Salzborn.[6] Verschiedene Politiker forderten ihren Rücktritt.[7]
Weblinks
- Biografie auf der Website des Berliner Abgeordnetenhauses für die 19. Wahlperiode
- Website von Ina Czyborra
Einzelnachweise
- ↑ Ina Czyborra, SPD (Memento vom 10. März 2013 im Internet Archive)
- ↑ Die AWO in Berlin. Abgerufen am 28. April 2022 (deutsch).
- ↑ Ina Czyborra. In: SPD Berlin. Abgerufen am 28. April 2022 (deutsch).
- ↑ Personal für neuen schwarz-roten Berliner Senat steht fest. In: rbb24. Abgerufen am 24. April 2023.
- ↑ Ermittler gehen von gezieltem Angriff auf jüdischen Studenten aus Jüdische Allgemeine, abgerufen am 8. Februar 2024
- ↑ "Antisemitische Stimmung" Salzborn sieht rasante Radikalisierung an Universitäten,n-tv.de, abgerufen am 8. Februar 2024
- ↑ Israelischer Student in Berlin verprügelt – Debatte über Exmatrikulation des mutmaßlichen Täters. In: Der Spiegel. 7. Februar 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. Februar 2024]).
Personendaten | |
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NAME | Czyborra, Ina |
ALTERNATIVNAMEN | Czyborra, Ina Maria (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD), MdA |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1966 |
GEBURTSORT | Berlin |
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29. Sitzung der 19. Wahlperiode des Abgeordnetenhauses von Berlin: Wahl des Regierenden Bürgermeisters