Imsweiler
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 36′ N, 7° 48′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Nordpfälzer Land | |
Höhe: | 312 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,9 km2 | |
Einwohner: | 531 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67808 | |
Vorwahlen: | 06361, 06363 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 034 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bezirksamtsstraße 7 67806 Rockenhausen | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Peter Ziepser | |
Lage der Ortsgemeinde Imsweiler im Donnersbergkreis | ||
Imsweiler ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit 1. Januar 2020 der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land an. Zuvor gehörte sie zur aufgelösten Verbandsgemeinde Rockenhausen.
Geographie
Der Ort liegt im Nordpfälzer Bergland westlich des Donnersbergs zwischen Kaiserslautern und Bad Kreuznach.
Die Gemeinde besteht aus dem Dorf Imsweiler, den beiden Weilern Felsbergerhof und Spreiterhof sowie dem Wohnplatz Schleifmühle.[2]
Spreiterhof ist ein Weiler, das aus zehn Wohnhäusern mit etwa 30 Einwohnern besteht. Zudem ist in Spreiterhof ein Bauernhof angesiedelt. Die Bewohner von Spreiterhof und Felsbergerhof gehören pfarrrechtlich zur Pfarrei Dörrmoschel.
Geschichte
Die ältesten Erwähnungen von Imsweiler – als „Imziswilre“ und als „Imiciswilare“ (= Weiler des Imizin) – stammen von 1112 und 1127. Der Name deutet auf eine fränkische Gründung im 7. oder 8. Jahrhundert hin. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3] Im späten 18. Jahrhundert kam der Ort an das vorderösterreichische Oberamt Winnweiler.
Burg Imsweiler
Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Geschichte der ehemaligen Wasserburg im Ort verknüpft, deren Überreste sich heute in Privatbesitz befinden.
Erstmals erwähnt wird eine Burg in einer Urkunde von 1242, die der Gräfin Ermesindis von Lützelburg von den Herren von Bolanden als Lehen aufgetragen wurde. Dabei handelte es sich jedoch um die Burg Mühlberg auf dem nahe gelegenen gleichnamigen Berg.
Erst in einer Urkunde vom 31. Januar 1333 wird ausdrücklich die Burg in Imsweiler als Hornbacher Lehen an Raugraf Heinrich II. Herr zu Neuenbaumburg erwähnt.
Bis 1415 residierten die Nachkommen, zuletzt der Raugraf Philipp von Altenbaumburg in der Wasserburg, der die Burg an Pfalzgraf Ludwig III. verkaufte. Die Burg ging nach dem Kurfürsten von der Pfalz in das Lehen verschiedener Adliger über. Im Jahr 1550 wird von einem Besitzerstreit zwischen Carl von Lewenstein, dem Sohn des in der katholischen Kirche begrabenen Johann Brenner von Lewenstein und Hans Jakob von Dhun berichtet. In der Mitte des 16. Jahrhunderts kam es wahrscheinlich zur teilweisen Zerstörung der Burg, denn 1595 erbaute der Ritter Philip Jakob von Flersheim, verheiratet mit Maria Vogtin von Hunoltstein, auf den Trümmern ein Schloss und investierte dabei 4000 Gulden. Ihr Wappen ist heute noch im Türsturz zu erkennen. Als das Geschlecht der Flörsheimer ausstarb und das Anwesen auch durch den Dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde, übernahm 1655 Hermann Schellenschmidt aus Mannweiler das Gut und baute sich aus den Trümmern ein Wohnhaus. 1720 erbaute einer der Erbbeständer die Hof- und Wirtschaftsgebäude.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Imsweiler besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die zwölf Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.[5]
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist Peter Ziepser. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 86,60 Prozent erneut in seinem Amt bestätigt.[6]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein blaues Andreaskreuz beseitet von zwei roten goldbesamten Rosen.“ | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Schloss oder Hofhaus (wie es heute genannt wird) kam nach der französischen Besetzung in Privatbesitz. Vom Gewölbekeller des Hauptgebäudes führte ein unterirdischer, gemauerter Gang zum Turm der katholischen Kirche. Wahrscheinlich war es ein Fluchtweg in den nahe gelegenen Wald. Der Gang ist heute zugemauert. In dem linken Gebäude sind die wappengeschmückten Fenster mit der Jahreszahl 1595 noch erhalten. Ebenso beherbergt es eine Steinsäule und einen Ziehbrunnen.
Des Weiteren gibt es ein Brotmuseum in der ehemaligen Schlossmühle zwischen Alsenz und dem Mühlwald.
Die Pfarrkirche St. Petrus in Ketten wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Im Jahr 1896 wurde die Pfarrkirche erweitert und 1899 wurde sie konsekriert. In ihr befindet sich das Doppelepitaph des Johann Brenner von Löwenstein, kurpfälzer Burggraf in Alzey und seiner Gattin Apollonia geb. von Heppenheim genannt vom Saal.[7][8] Sie sind die Eltern des Speyerer Domkantors und Generalvikars Johannes Brenner von Löwenstein.
Auf dem Mühlberg befinden sich Reste der abgegangenen Burg Mühlberg.
Postament des Schlosses
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde verfügt mit der Paula-Best-Schule über eine eigene Grundschule.
Weiterführende Schulen befinden sich in Rockenhausen (Gesamtschule, Realschule, Berufsschule, Schule für Lernbehinderte) bzw. Winnweiler (Gymnasium). Der zuständige Kindergarten befindet sich in Gundersweiler.
Durch den Ort führt die B 48. Über die Anschlussstelle Winnweiler der A 63 im Südosten besteht Anschluss an den Fernverkehr.
Imsweiler verfügt (mittlerweile wieder) über einen Haltepunkt an der Alsenztalbahn.
Oberhalb des Dorfes befindet sich der Flugplatz Imsweiler.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Paula Best (1898–1976), Schriftstellerin
Weblinks
- Ortsgemeinde Imsweiler auf den Seiten der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land
- Literatur über Imsweiler in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 138 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Losse: Pfälzisches Burgenlexikon III I-N. Kaiserslautern 2005, ISBN 3-927754-51-4, S. 55–64.
- ↑ Gemeinderatswahl 2019 Imsweiler. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 25. August 2019.
- ↑ Direktwahlen 2019. siehe Nordpfälzer Land, Verbandsgemeinde, zwölfte Ergebniszeile. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 25. August 2019.
- ↑ Genealogische Webseite zum Paar. ww-person.com.
- ↑ Laura Jung: Herr über die Ritter. Denkmal erinnert an den Burggrafen Johann Brenner von Loewenstein. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Allgemeine Zeitung Alzey. 9. April 2014, archiviert vom Original am 26. Januar 2015; abgerufen am 19. Oktober 2019.
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Positionskarte von Deutschland
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Alsenzstraße 44: ehemaliges Schulhaus; klassizistischer Putzbau, 1829; ortsbildprägend
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Mühlweg 1: Dorfmühle; spätklassizistisches Wohnhaus, bezeichnet 1832, Mühlentrakt bezeichnet 1889, Wirtschaftsgebäude und Backhaus 19. Jahrhundert, Pferdestall bezeichnet 1898, aufwändige Einfriedung
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Alsenzstraße 57: Wohnhaus, ehemalige Lehrerwohnungen, zweiflügeliger Walmdachbau, neuklassizistisch geprägter Heimatstil, bezeichnet 1914–15, Architekt Peter Seeberger, Rockenhausen
- (gegenüber) Alsenzstraße 70: Brücke über die Alsenz, zweibogige Sandsteinquaderkonstruktion, wohl zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
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Alsenzstraße 42: Katholische Pfarrkirche St. Peter in den Ketten; im Kern wohl romanischer, spätgotisch überformter Turm, Spitzhelm 1896; spätgotischer Chor, um 1500; Sakristei, bezeichnet 1526; dreischiffige neugotische Halle, 1896ff.; gotische Ausstattung, Renaissance-Epitaph; sechs spätbarocke Epitaphien bzw. Fragmente, barockes Kruzifix, bezeichnet 1734; ortsbildprägend
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(gegenüber) Alsenzstraße 29: Protestantischer Glockenturm; Sandsteinquaderbau, bezeichnet 1877, Architekt Julius Huth, Kaiserslautern
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