Imotski

Imotski
Wappen
Wappen
Imotski (Kroatien)
Imotski (Kroatien)
Basisdaten
Staat:Kroatien Kroatien
Koordinaten:43° 27′ N, 17° 13′ O
Gespanschaft:Flagge der Gespanschaft Split-Dalmatien Split-Dalmatien
Höhe:395 m. i. J.
Fläche:73,25 km²
Einwohner:9.140 (31. Dezember 2021)
Bevölkerungsdichte:125 Einwohner je km²
Telefonvorwahl:(+385) 021
Postleitzahl:21 260
Kfz-Kennzeichen:IM
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2013, vgl.)
Gemeindeart:Stadt
Bürgermeister:Ivan Budalić (HDZ)
Postanschrift:Ante Starčevića 23
21 260 Imotski
Website:

Rathaus

Imotski (dt. veraltet: Eimot, ital. Imoschi) ist eine Kleinstadt in Kroatien mit 9.140 Einwohnern (31. Dezember 2021). Sie liegt im südlichen Dalmatien.

Geographie

Imotski befindet sich im Zagora direkt hinter dem Bergmassiv Biokovo und gehört zur Gespanschaft Split-Dalmatien (kroatisch Splitsko-dalmatinska županija). Die Entfernung zur Adria beträgt 30, die nach Split 80 Kilometer. Die Grenze zu Bosnien und Herzegowina ist sieben Kilometer entfernt. Die Stadt liegt an der Flanke eines Berges am Rande des fruchtbaren Karstbeckens Imotsko Polje.

Geschichte

Archäologische Funde belegen, dass das Gebiet um Imotski bereits in der Jungsteinzeit bewohnt war. Ab dem 10. Jahrhundert v. Chr. siedelte hier der illyrische Stamm der Dalmater (Delmaten). In römischer Zeit passierte die Handelsstraße zwischen Salona und Narona das damalige Emania, das eher eine Raststation für Reisende als eine Ortschaft war.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Festung Imotski als Keimzelle der heutigen Stadt schon in der Regierungszeit Trpimirs I. zwischen 845 und 864 entstanden ist. Erstmals erwähnt wird sie in der Schrift De Administrando Imperio des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. aus der Mitte des 10. Jahrhunderts als Emotha. Ob zu dieser Zeit eine Stadt außerhalb der Festungsmauern bestand, ist nicht bekannt.

In der Folgezeit wechselte Imotski häufig den Besitzer, wurde von Ungarn, Bosniern, Serben und den Byzantinern beherrscht. Als Imotski 1493 unter osmanische Herrschaft kam, wurde die Festung, die jetzt Topana (türkisch top hana – Waffenmagazin) genannt wurde, aufgrund ihrer Grenzlage ausgebaut. Im 17. Jahrhundert wohnten in der Festung und den umliegenden Dörfern etwa 1000 Menschen. Im venezianisch-österreichischen Türkenkrieg fiel Imotski am 2. August 1717 nach kurzer Belagerung an Venedig, was 1718 im Frieden von Passarowitz bestätigt wurde. Von nun an teilte Imotski das Schicksal des restlichen Dalmatien.

Sehenswürdigkeiten

Die Festung Topana verfiel, nachdem sie von den Österreichern, die sie von den Venezianern übernommen hatten, aufgegeben worden war. Sie wurde von den Bewohnern der wachsenden Stadt als Steinbruch benutzt. Die Reste sind heute konserviert. Am Eingang steht die 1718 nach dem Abzug der Türken erbaute Kirche der Heiligen Madonna von den Engeln. Aufgrund ihrer exponierten Lage bietet die Festung einen großartigen Blick über die Stadt und das Imotsko Polje. Topana liegt am oberen Rand einer fast 300 Meter tiefen Einsturzdoline, die vom Blauen See gefüllt ist. Ein bequemer Weg führt hinunter in den Karstkessel bis zu einer Aussichtsplattform direkt am See.

Etwa einen Kilometer westlich vom Blauen See befindet sich eine der größten wassergefüllten Einsturzdolinen der Welt. Sie ist über 500 Meter tief und etwa bis zur Hälfte mit dem sagenumwobenen Roten See gefüllt, dessen Name von der rötlichen Farbe der fast senkrecht abfallenden Felswände abgeleitet ist.

Sehenswert aufgrund seiner Lage ist das Fußballstadion, das von 1987 bis 1989 in einer Doline unterhalb der Festung gebaut wurde.

Das Franziskanerkloster von 1738 beherbergt kunst- und kulturhistorische Sammlungen, darunter Funde aus illyrischer und römischer Zeit. Die benachbarte neoromanische Pfarrkirche St. Franz wurde zwischen 1861 und 1881 erbaut. Vor der Kirche steht das Denkmal des Kirchenerbauers Fra Stjepan Vrljić.

Von der unterhalb der Festung gelegenen Altstadt Bazana führt eine von den Venezianern angelegte Treppe in die neueren Stadtteile. An ihrem Ende steht das von Kruno Bošnjak geschaffene Denkmal für den kroatischen Dichter Tin Ujević.

In der Nähe der Stadt findet man früher den Bogomilen zugeschriebene Grabsteine (Stećci).

Persönlichkeiten

Hier geboren

Sonstige

  • Joe Sakic (* 1969), der kanadische Eishockeyspieler hat hier Vorfahren
  • Michaela Kaniber (* 1977), die bayerische Landwirtschaftsministerin hat hier Vorfahren

Sport

  • Fußballverein NK Imotski
  • Basketballclub Imotska krajina

Weblinks

Commons: Imotski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Flagge der Gespanschaft Split-Dalmatien Kroatien
Tin Ujevic Denkmal in Imotski.JPG
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Tin Ujević Denkmal in Imotski, Kroatien
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Wappen von Imotski

Plavo jezero Imotski 2.JPG
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Blauer See (Plavo jezero). Karstsee (eine Einsturzdoline mit Karstgrundwasserspiegel) bei Imotski, Kroatien
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Kirche der Hl. Madonna von den Engeln, Imotski, Kroatien
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Stecci, croatian medieval tombstones, near Imotski
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STadion NK Imotskog, Gospin dolac
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Außenbereich der Sammlungen des Franziskanerklosters in Imotski (Kroatien)
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07 Imotski Crveno Jezero (1).jpg
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Imotski, Roter See
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Rathaus der Gemeinde Imotski, Kroatien