Illzach

Illzach
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Haut-Rhin / Europäische Gebietskörperschaft Elsass (68)
ArrondissementMulhouse
KantonMulhouse-3
GemeindeverbandMulhouse Alsace Agglomération
Koordinaten47° 47′ N, 7° 21′ O
Höhe228–237 m
Fläche7,44 km²
Einwohner14.784 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte1.987 Einw./km²
Postleitzahl68110
INSEE-Code
Websitewww.ville-illzach.fr

Rathaus (Hôtel de ville)

Illzach (elsässisch Illzig) ist eine französische Stadt im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Mulhouse und zum Kanton Mulhouse-3. Mit 14.784 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) ist Illzach die fünftgrößte Stadt des Départements Haut-Rhin.

Geografie

Illzach liegt an der Ill, grenzt in seinem Süden an Mülhausen und ist damit Teil des Ballungsraumes Mülhausen. Der Südosten des Gemeindegebietes, das bis an den Rhein-Rhône-Kanal heranreicht, ist durch Gewerbegebiete geprägt. Durch das Stadtgebiet führt die Autoroute A36.

Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn von Norden): Wittenheim, Sausheim, Rixheim, Riedisheim, die Stadt Mülhausen und Kingersheim.

Geschichte

Schon im 4. Jahrtausend v. Chr. war die Gegend des heutigen Illzach von Bauern besiedelt, die aus dem Donauraum zugewandert waren. Die Besiedlung dauerte während der gesamten Bronze- und Eisenzeit (3000–450 v. Chr.) an.

In gallo-römischer Zeit trug Illzach den Namen Uruncis. Seine Lage an der Kreuzung wichtiger römischer Straßen ermöglichte eine günstige Entwicklung; aber sie führte auch dazu, dass der Ort immer wieder zerstört und wieder aufgebaut wurde. Mitte des vierten Jahrhunderts n. Chr. war der Ort befestigt.

Im 11. oder 12. Jahrhundert wurde eine Burg errichtet. Sie wurde von den Herren von Illzach bewohnt, deren Familie im 15. Jahrhundert ausgestorben ist.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts gehörten Illzach und Modenheim den Grafen von Württemberg. Die Brüder Ulrich und Ludwig von Württemberg verkauften 1437 Illzach und Modenheim für 3020 Gulden an die Stadt Mulhouse.

Der Ort wurde oftmals verwüstet: von den Soldaten der Armagnacs, der Österreicher, der Lothringer, der Schweden, der Spanier und auch durch Feuersbrünste. Durch Pest und Hungersnot sank die Zahl der Bewohner. Im Jahre 1750 ist eine selbständige Gemeinde Illzach bezeugt.

Im Jahr 1914 war Illzach eines der ersten Angriffsziele der deutschen Armee gegen die Franzosen. Die Stadt wurde am 17. November 1918 befreit. Am 18. Mai 1940 zogen deutsche Truppen erneut in Illzach ein. Im November 1944 befreiten französische Truppen Mulhouse und Modenheim, aber die Deutschen zogen sich nach Illzach zurück und leisteten dort letzten Widerstand. Die Folge: Bombardierung und Evakuierung der Bevölkerung. Am 20. Januar 1945 wurde die Stadt dann aber endgültig befreit. Doch viele Häuser waren zerstört, unter anderem das Rathaus, die Schule und die beiden Kirchen. Die Nachkriegszeit war dem Wiederaufbau gewidmet, der 1955 mit dem Neubau des Rathauses zu einem Abschluss kam.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr19621968197519821990199920072018
Einwohner668810.57514.98815.39615.48514.94714.88914.680
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Saint-Jean-Baptiste, 1936 errichtet
  • Protestantische Kirche (EPRAL) von 1695/96, 1886 restauriert
  • Kirche Saint-Bernard im Stadtteil Modenheim aus dem Jahr 1962

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 649–650.

Weblinks

Commons: Illzach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Kirche St. Bernhard in Modenheim, einem Stadtteil von Illzach
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Protestantische Kirche in Illzach
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Johannes-der-Täufer-Kirche in Illzach
Illzach, Mosquée Al-Houda.jpg
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Al Houda-Moschee in Illzach