Ignaz Sowinski
Ignaz Stanislaus Sowinski (auch Sowinsky; * 30. August 1858 in Krakau; † 20. Juli 1917 ebenda) war ein österreichischer Architekt des späten Historismus.
Leben
Ignaz Sowinski wurde als Sohn eines Kaffeehausbesitzers im österreichischen Kronland Galizien geboren. Von 1876 bis 1881 studierte er an der Technischen Hochschule Wien bei Heinrich von Ferstel und Karl König und war anschließend als freier Architekt tätig. Ignaz Sowinski war verheiratet und starb kinderlos.
Werk
Der römisch-katholische Architekt erhielt 1887 den Auftrag zum Umbau der Reformierten Stadtkirche in Wien. Das ursprünglich klassizistische Gebäude des Architekten Gottlieb Nigelli erhielt von Sowinski eine neobarocke Fassade, einen Kirchturm sowie straßenseitige Eingänge. Gemeinsam mit Eduard Frauenfeld war Sowinsky für den von 1903 bis 1908 erfolgten Neubau des Schlosses Wilhelminenberg in Ottakring verantwortlich. Das Bauwerk lehnt sich am historischen Baustil des Empire an. 1914 wurde Sowinski zum Leiter der Restaurierungsarbeiten an der ehemaligen polnischen Königsresidenz Wawel in Krakau bestellt. Der vielbeschäftigte Architekt errichtete zudem mehrere Mietshäuser in Wien und war auch publizistisch tätig.
Weblinks
- M. Zgorniák: Sowiński Ignaz (Ignacy Stanisław). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 437.
- Ignaz Sowinski. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
Personendaten | |
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NAME | Sowinski, Ignaz |
ALTERNATIVNAMEN | Sowinski, Ignaz Stanislaus; Sowinsky, Ignaz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 30. August 1858 |
GEBURTSORT | Krakau |
STERBEDATUM | 20. Juli 1917 |
STERBEORT | Krakau |
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Südsüdostansicht des Schlosses Wilhelminenberg auf dem Gallitzinberg im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring.
Um 1780 kaufte der russische Botschafter, Demetrius Fürst Gallitzin, das Areal, nach dem auch der Berg benannt wurde. Darauf befand sich auch ein Sommerschloss bzw. ließ er dieses errichten. Nachdem das Sommerschloss in den Besitz von Moritz Fürst Montléart kam (um 1865), schenkte er es seiner Gattin Wilhelmine, geborene Fitzgerald. Auch den Berg hätte er gerne in Wilhelminenberg umbenannt, jedoch dies verweigerte ihm die Stadtverwaltung und daher schilderte er nur sein Anwesen als Wilhelminenberg aus. 1895 erbte Erzherzog Rainer von Fürstin Wilhelmine von Montléart deren Besitz auf dem Gallitzinberg. Dieser ließ das kleine baufällige Sommerschloss abtragen und errichtete von 1903 bis 1908 nach Plänen von Eduard von Frauenfeld und Ignaz Sowinsky ein repräsentatives Schlossː [1], [2]. Aktuell (2024) wird das Schloss als Hotel genutzt.