Sein Geburtsort ist die Insel Hokkaidō. Diese Region ist eines jener Gebiete, in der noch Ainu, ein indigenes japanisches Volk, leben. Als kleiner Junge lauschte er ihrer Musik, und sie beeinflusste ihn so sehr, dass sich die Kreativität dieser ursprünglichen Musik auch in seinen eigenen Werken, die er wesentlich später komponierte, wiederfand.
Nachdem er als 14-Jähriger Igor StrawinskysLe sacre du printemps gehört hatte, entschloss er sich, sich der Musik zu widmen. Er brachte sich autodidaktisch das Violinspiel bei und – zunächst – ebenso das Komponieren. Sein erstes Werk, die Bon Odori Suite für Klavier, ließ schon aufhorchen, obwohl er ja nur in seiner Freizeit komponierte. 1935 gelang ihm dann der Durchbruch mit dem Orchesterwerk Japanese Rhapsody, mit dem er auf dem von Alexander Tscherepnin, der gerade nach Shanghai emigriert war, initiierten internationalen Wettbewerb für junge Komponisten einen ersten Preis gewann. In der Wettbewerbs-Jury saßen Albert Roussel, Arthur Honegger, Alexandre Tansman, Tibor Harsanyi, Pierre Octave Ferroud und Henri Gil-Marchex, die ein einstimmiges Urteil fällten. Die Uraufführung war 1936 durch das Boston People’s Orchestra unter der Leitung von Febian Sevitsky. Als Jean Sibelius 1939 der ersten Aufführung in Helsinki beiwohnte, war die Skepsis gegen japanische Komponisten, deren Werk kaum im Ausland und erst recht nicht in Europa aufgeführt wurde, beseitigt.
1936 studierte er moderne westliche Komposition, zu der Zeit, als Alexander Tscherepnin in Japan weilte.
Nachdem er seine Studiengänge (Forstwirtschaft und Musik) abgeschlossen hatte, war er zunächst als Förster tätig. Im Zweiten Weltkrieg diente er in der kaiserlichen Armee. Dort machte er aber auch Studien der Elastizität und des Vibrationsverhaltens von Holz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er 1946 als Dozent an der Nihon University College of Art. Hier blieb er bis 1953 und schrieb erstmals Werke für den Film (The End of the Silver Mountains), speziell für die Tōhō-Studios. Seine Filmmusik war sehr schnell äußerst begehrt, da sie sich durch großen Einfallsreichtum sowie die Symbiose von fernöstlichen und westlichen Elementen auszeichnete.
Ein Meilenstein war sicherlich die Musik zu Godzilla (Gojira), einem Science-Fiction-Film von Ishirō Honda, der ihm internationale Reputation im Bereich der Filmmusik einbrachte. Das war der Beginn einer „unendlichen“ Kompositionsgeschichte für den Film: Mehr als 250 Partituren entstanden seit Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. In Japan genießt er genauso viel Ansehen wie ein John Williams, Aaron Copland, Miklós Rózsa oder Bernard Herrmann in den USA.
Auch wenn die Filmmusik ihm ein finanziell sorgenfreies Leben ermöglichte, galt sein Herz doch der Tätigkeit als freischaffender Komponist. 1974 kehrte er als Professor an das Tokyo College of Music zurück. Ein Jahr später wurde er gar Präsident des Colleges. 1987 betätigte er sich noch als Professor emeritus und Präsident der ethnomusikologischen Abteilung des Colleges. Er veröffentlichte ein 1000-seitiges Buch über Musiktheorie und Orchestration.
1957 gewann er mit der Filmmusik von Mahiru no ankoku den Preis des Mainichi Eiga Concours. 1979 wurde er für die Filmmusik Ogin-sama und 1995 für die Filmmusik Gojira tai Mosura für den japanischen Filmpreis der Japanese Academy Awards nominiert.
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Ifukube der Familienname, Akira der Vorname.